Mit einem sicherlich nachhaltigen Flugblatt auf ausgesucht nachhaltigem Halbglanzpapier legt die Bundesregierung gerade Rechenschaft ab über die Erfolge ihrer "Nachhaltigskeitsstrategie". Die sind gewaltig, wenn dem Papier zu trauen ist: "Viel ist schon erreicht", zitiert Bundeskanzlerin Angela Merkel den ehemaligen DDR-Volkskammerpräsidenten Willy Stoph stolz. Zum Beispiel, rechnete die Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" jetzt aus, konnten die im Energiesparprogramm der rot-grünen Bundesregierung unter Gasherd Schröder einst nachhaltig festgeschriebenen Einspar-Ergebnisse nicht annähernd erreicht werden.
Dafür aber hat das Nachfolge-Kabinett entschlossen neue beschlossen, "in Anspruch und Umfang einzigartig in Deutschland". Erstens lernt das Volk so, dass es nur ein Kabinett gibt, dessen Beschlüsse deshalb immer einzigartig sind. Zweitens, dass die Erfahrungen anderer einen selbst nicht zwingend klug machen muss.
Immerhin sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Danach ist es durch die fortgesetzten energischen Anstrengungen verschiedener Bundesregierungen seit den 50er Jahren gelungen, den Anteil eneuerbarer Energien an der Welt-Energieerzeugung von 12,2 Prozent auf 13,1 Prozent zu steigern. Der Anteil klimaschädlicher Kohle und klimaschädlichen Öls stieg hingegen nur absolut, nicht prozentual. Und der Anteil der Kernenergie verdreifachte sich trotz des deutschen Atomausstieges. Er liegt aber immer noch bei der Hälfte des Beitrages von Sonne, Wind und Wasser.
Und nun lässt die Prognose der Bundesregierung bis 2020 Epochales für Natur und Umwelt erwarten. Der Anteil der eneuerbaren Energien soll mit Hilfe von Milliardensubventionen, Sigmar Gabriel und allerlei Kyoto-Protokollen von 13,1 auf 13,3 Prozent quasi explodieren. Der Kohleanteil hingegen wird insgesmt zwar wie der Öl- und der Gasanteil weiter steigen, prozentual aber um zwei Prozent sinken. Außerdem kann man davon ja einfach mal schweigen. Nachhaltig.
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