Mittwoch, 25. Juni 2008

Kultur mit engem Gürtel

Erst die Hartz-4-Empfänger, dann die Kinder, dann die Millionäre, und jetzt auch noch unsere verehrten Kunst- und Kulturschaffenden: Schauspielerinnen und Schauspieler müssen ihren Gürtel immer öfter immer enger schnallen, weil die Gagen immer niedriger werden.

Vor allem für Nebenrollen fließt das Geld nicht mehr wie in den goldenen Tagen der 90er Jahre, als eine mindertalentierter Dauernebendarsteller von ARD und ZDF für Kurzeinsätze mit Tagesgagen von 1000 Euro entschädigt wurden.

Heute gibt es für dieselbe Sisyphosarbeit häufig nur noch 400 Euro und zahlreichen Vertretern aus dem unüberschaubaren Heer der professionellen Kleindarsteller droht Armut. Besonders die öffentlich-rechtlichen Sender drehen trotz steigender Inflationsraten ständig an der Gagenschraube nach unten. So gibt es für den verantwortungsvollen Auftritt als Leiche etwa im "Tatort" statt wie früher 600 Euro nur noch 100. "Auf der Strecke", klagt die Schauspieler-Gewerkschaft im Stil eines großen Tragöden, "bleibt in vielen Fällen die Qualität."

1 Kommentar:

  1. Keiner möchte herumzappelnde, niesende oder hustende Leichen am Tatort sehen oder welche, die sich kratzen. Qualität hat eben ihren Preis.

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