Kurz vor dem Ende der Europameisterschaft hat es sich denn doch noch herumgesprochen zu den Staatsmedien: "Dö, dö dö dö dö dö dö dö döööööö", covert nun auch das musikalisch ein wenig schwerhörige Tagebuchfachmagazin "Stern" die White Stripes: "Spätestens beim Basslauf der "Seven Nation Army" von den White Stripes, der sich ungeachtet der offiziellen EM-Song-Bemühungen von Christina Stürmer und Shaggy als inoffizielle Hymne durchgesetzt hat", hub die Berichterstattung vom Russland - Niederlande-Spiel an, die der Reporter in einem Biergarten absolviert.
Damit wäre diese Frage beantwortet - allerlei andere aber harren noch einer Klärung. Etwa die, wie es der Sportartikelhersteller "Puma" schaffen konnte, nach immerhin rund 100 Jahre andauernden, äußerst kostspieligen Material-Forschungen Fußballtrikots herzustellen, die die sie tragenden Spieler schon vier bis sieben Minuten nach dem Anpfiff aussehen lassen wie begossene Pudel. Puma-Trikots des Jahrgangs 2008 erinnern in der stofflichen Qualität an Dederon-Strümpfe aus der Nachkriegszeit - vollgesuppt mit Spielerschweiß, glibbern Spieler von dergestalt gestraften Teams wie Tschechien und Italien, als seien sie sich in zu Hemden geschneiderte Wachstuchdecken gewandet.
Nicht ganz so gut hat der US-Konkurrent Nike das hinbekommen. Auch hier sind die Schnitte atemberaubend eng, auch hier nässt der Stoff wie alter Baumwolllappen. Die vor Nässe quietschende Plastiktüten-Ästhetik der Puma-Dresse aber bleibt unübertroffen und einzigartig: Puma-Träger Christiano Ronaldo hätte sein Leibchen nach Spielende auswringen und hernach locker zweieinhalb Liter Ronaldo-Schweiß auf Ebay versteigern können: Jeder Tropfen, den der Modellathlet in den 90 Minuten zuvor ausgeschwitzt hatte, hing noch in den Puma-Maschen.
Auch die Branche rätselt. "Da ist bei den Kollegen mit dem Feuchtigkeitsmanagment irgenwas schief gegangen", mutmaßt man bei Adidas, dem dritten Großen der Branche, der mit Deutschland und Spanien noch zwei verbliebene Teams mit wenig nässeempfindlichen Trikot ausrüstet. Die schrecken Gegenspieler allerdings kaum ab, während etwa der Griff in den italienischen Nasstauchanzug eines Bären wie Gattuso einige Überwindung erfordert. Heute abend kommt es zum Endspiel der Schwitzsysteme: Italien in Puma nass gegen Spanien in Adidas trocken.
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