Wer als Kind mit roten Ohren Märchen las, stellt sich den Kampf des Guten gegen das unsagbar Böse immer als Sache vor, in der die Schwerter sprechen, Drachenköpfe rollen und holde Maiden tapfere Recken mit Küssen belohnen.
Das ist aber freilich ein Zerrbild, das dem alltäglichen, aber kaum minder titanischen Ringen der "Akteure" etwa der "Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplanes", des Vereines "Miteinander" und des "Projektes Gegenpart" nicht im mindesten gerecht wird. Hier, in der Abteilung Attacke auf dem Schlachtfeld gegen die rechte Gefahr, die bei der schleswig-holsteinischen Kommunalwahl gerade wieder verfassungsbedrohende 1,8 Prozent aller abgegebenen Wählenstimmen einfing, wird mit Worten geschossen. Am liebsten mit ganz grundlegend grundsätzlichen, und die dürfen auch gern in Sätzen stecken, die jedes vernunftbegabte Wesen hinunterziehen in einem Wirbel aus Wahnsinn, Wirrniss und kopfschüttelnder Verwunderung.
"Zur Grundphilosophie und dem Leitbild des Lokalen Aktionsplanes für Demokratie und Toleranz der Stadt Dessau-Roßlau (LAP) gehört es", heißt es im jüngsten situationistischen Poem aus der Feder der fördermittelfinanzierten Anti-Rechts-Ritter, "nachhaltige Strategien zur Demokratieentwicklung vor Ort zu entwickeln". Jaja, so weit, so klar. Aber wie nur, wie? Nun ja, die Antwort liegt in der Strategie, und die "schließt die Implementierung von Projekten und Kampagnen, die dazu geeignet sind, eine langfristige Sensibilisierung für ein tolerantes Miteinander in der Stadt zu etablieren, ausdrücklich mit ein."
So eine "Implementierung" aber will gut vorbereitet sein. Auf einer "1. LAP-Fachtag" wird deshalb nächstens "unter dem Titel „Projekte für Demokratie – Aber wie?“ der Frage nachgegangen, "wie solche präventiv angelegten Maßnahmen in der Institution Schule und im Bereich des Breitensports angestoßen und verwirklicht werden können." Gut so, wenn bei den "Akteuren" und "Aktivisten" die Einsicht reift, dass es "dabei in einem ersten Schritt zunächst unabdingbar scheint, mit den Akteuren in diesen Sozial- und Wirkungsräumen in einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch zu treten, um die reellen Möglichkeiten einer direkten Beteiligung und die jeweiligen Erwartungshaltungen zu evaluieren."
Gemeinsamer Erfahrungsaustausch ist immer gut. Und dann evaluieren, klar. Anschließend kann implementiert werden. Alles andere wäre bestimmt auch fahrlässig. Schließlich, für diese Erkenntnis allein ist jede Fördermittelmark sicherlich gut "ausgereicht" (Innenminister Holger Hövelmann) "geht es vor allem darum, mögliche Defizite zu benennen und daraus einen konkreten Bedarf abzuleiten."
Wobei wir glauben, dass es im korrekten Neusprech konkret "Bedarfe" heißen müsste. Aber darüber könnte ja dann eine "2.LAP-Fachtagung" beraten.
ich übersetze mal: sie wollen reden mit den schwachköpfen. dazu fällt mir droste ein: Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren? ... Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen.
AntwortenLöschennicht mit denen reden bringt aber keine feste stelle
AntwortenLöschenneidisch? beworben und nicht angenommen? deshalb den ganzen tag vor dem computer sitzen und einen zusammenhanglosen blog füllen? oder zahlt das heute die arbeitslosenagentur, die cdu oder doch die junge freiheit? bewerbt euch doch mal mit eurem "wir retten die meinungsfreiheit"-blog um fördermittel, zum beispiel bei der 2. lap-konferenz! viel glück wünscht der einzige treue leser eures blogs (außer euch selber)...
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