Im Kampf gegen die in astronomische Höhen steigenden Managergehälter fährt die SPD schweres Geschütz auf. Weil es "unerträglich" (Kurt Mecki Beck) für einen sozialdemokratischen Arbeiterführer ist, mitanzusehen, wie weite Teile der Bevölkerung immer weiter verarmen, während sich die Männer in den Chefsesseln die Taschen mit Millionen und Abermillionen vollstecken, will die deutsche Sozialdemorkatie einen gesetzlichen Höchstlohn für Manager einführen. Der soll bei einer Million liegen. Das gilt in Führungskreisen der Fraktion als ausreichend.
In einem Pilotprojekt will die SPD aber herausbekommen, ob ein hart arbeitender Firmenführer wirklich mit so wenig Geld auskommen kann. Deshalb wurde das Fixgehalt von Kurt Mühlhäuser, Chef der Stadtwerke im sozialdemokratisch regierten München, jetzt erstmal um 50 Prozent von 183.000 Euro im Jahr auf 280.000 Euro erhöht. Dazu kommt eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung, die zuletzt bei 120.000 Euro lag.
Mühlhäuser kommt zwar immer noch nur auf ein Jahresgehalt von 400.000 Euro. Doch wenn der eben um fünf weitere Jahre verlängerte Vertrag des rüstigen 64-jährigen ausläuft, wartet eine Pension nach den Regeln des Öffentlichen Dienstes. Dann bekommt der tüchtige Manager, der im Pilotprojekt freiwillig und ohne zusätzliche Zahlungen aus der SPD-Parteizentrale mitmacht, weiterhin 73,78 Prozent des letzten Gehaltes überwiesen.
Damit kein Neid aufkommt, werden auch die Bezüge der übrigen Geschäftsführer von bisher 140.000 Euro um 75.000 Euro erhöht. Dazu kommt ein Bonus von 80.000 Euro jährlich. Auch die einfachen Angestellten profitieren kräftig vom sozialdemokratischen Gerechtigkeitsempfinden: Die 7.000 Angestellten der Stadtwerke dürfen sich über eine Gehaltssteigerung von 3,1 Prozent freuen, zusätzlich gibt es natürlich einen Bonus in Höhe von 50 Euro, die auf Wunsch auch in kleinen Scheinen ausgezahlt werden.
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