Donnerstag, 7. Februar 2008

Online-Burka für Mohammed

Es wurde ja auch höchste Zeit. Schon eine ganze Weile ist die "islamische Welt" (SZ) verdächtig still. Nirgendwo brannten mehr dänische Fahnen, keine Filmemacher wurden empört erstochen, keine Karikaturisten gejagt und Schriftsteller verfolgt. Aber nun geht es weiter - die Umma fordert auf gewohnte Art den Reschpekt aller Menschen anderer Glaubensschulen ein: Wegen einiger Bilder des Propheten Mohammed fordert eine Online-Petition von sich selbst für streng gläubig haltenden Muslimen jetzt ultimativ, das Online-Lexikon Wikipedia müsse sich dem schiitischen Abbildungsverbot unterwerfen und die Bilder entfernen.

Insgesamt 90.000 Muslime haben das Ultimatum mittlerweile unterschrieben. Die Bilder, die eigentlich nur sehen kann, wer sie sehen will, seinen eine Beleidigung für Moslems, selbst wenn diese nicht auf Wikipedia surfen, um sie anzuschauen, heißt es.

Ob nun auch Abbildungen des Propheten aus den Museen der Welt entfernt werden müssen, ist nicht ganz klar. Die Petition äußert sich dazu nicht. Wikipedia hat unterdessen geäußert, die Bilder nicht zu entfernen. Nicht allen Muslimen sei es verboten, Mohammed abzubilden. Bei den Schiiten zum Beispiel existiere kein solches Verbot. Auch sei der kriegsfreudige Prophet nach übereinstimmender Meinung aller Quellen zu Lebzeiten nicht mit einer Tüte über dem Kopf oder gar in eine Burka gehüllt umhergegangen. Weshalb also der lebende Prophet angeschaut werden durfte, ein Bild von ihm aber nicht, muss von der Wissenschaft noch geklärt werden - nach den demnächst losbrechenden Protesten auf pakistanischen Straßen, auf denen diesmal sicherlich Wikipedia-Logos und Bücherei-Flaggen verbrannt werden

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