Freitag, 29. Februar 2008
DDR, reloaded
was man aus deutschen schulbüchern vor allem lernen kann: "Die Kinder sollen zu staatsgläubigen Untertanen erzogen werden, die alle Probleme der Welt darauf zurückführen, dass es zuviel Markt und damit zu viel Freiheit und zu wenig Zwang gäbe."
Schimpf und Schande
klaus zumwinkel ist eine miese ratte, die sich auf kosten der allgemeinheit bereichert hat. deshalb wird er jetzt auch mit schimpf und schande aus dem haus gejagt: "Emotionen pur: Im Post Tower hat sich Steuersünder Klaus Zumwinkel von seinen Mitarbeitern verabschiedet. Mit frenetischem Applaus feierten sie ihren Ex-Chef, Zumwinkels Nachfolger kämpfte mit den Tränen, fiel ihm mehrfach um den Hals."
Hänger für Chemie-Ali
Deutschlands einzige wirklich amtliche Lieblingsagentur dpa wird ja bekanntlich inzwischen landauf, landab ohne falsche Scham so gedruckt, wie sie den Unsinn anliefert. Heute sehr erfolgreich: "Jetzt geht es ihm an den Kragen: Saddam Husseins berüchtigter Cousin, Ali Hassan al-Madschid ("Chemie-Ali"), soll innerhalb eines Monats gehängt werden."
Vermutlich wird die Hinrichtung wie traditionell üblich von einem Hänger durchgeführt.
Vermutlich wird die Hinrichtung wie traditionell üblich von einem Hänger durchgeführt.
Daumenkino im Koma
Ja, ist es denn ein Wunder? Für uns nicht, denn wir sagen seit Monaten voraus, dass es so kommen wird. Gerade erst hat das für seine besondere Sensibilität in Glaubensfragen bekannte Volk von Pakistan die beliebte Internetseite Youtube wieder freigegeben, nachdem zwei dort hinterlegte blasphemische Videos gelöscht wurden. Und nun geht die Online-Videothek schon wieder nicht mehr: Statt bewegter Bilder gibt es stille Vorgucker im Daumennagelformat, statt lustiger Bilder viel rätselhaft angeordnete Schrift.
Ob diesmal Afghanistan wegen der Filme mit unverschleierten Frauen Klage geführt hat oder gar Osama Bin Laden selbst sauer ist, weil zwei, drei Videos doch mangelnden Reschpekt vorm einzig wahren Führer des Weltdschihadismus vermuten lassen, muss derzeit geraten werden. Von Youtube gibt es keinen Kommentar zum Systemausfall.
Gewichtsloses Geschwätz
Immer mehr Emails, immer mehr Server, immer mehr Elektronikschrott. Gelehrte fragen sich da: Wird die Erde nicht immer schwerer durch all das elektronische Geschwätz? Spricht man nicht völlig zurecht von "Internetschwergewichten" (Financial Times) wie Google, Yahoo und Ebay? Oder leichter, weil Briefe nicht mehr gesendet und transportiert werden müssen?
Auf den ersten Blick eine unsinne Frage, denn das Gesamtgewicht des Globus bleibt natürlich, abgesehen von Abweichungen durch gestartete Satelliten und einfallen Weltraumstaub, gleich. Doch da Computer alle Daten, ob E-Mails, Dokumente, Video-Clips oder Websites, in Einsen und Nullen verarbeiten, wobei „1“ heißt „Strom an“, und „0“ „Strom aus“ ist eine Information doch schwerer als keine Information.
Strom moduliert die Information, das heißt „Bits“ haben eine Masse – wenn auch eine winzig kleine. Umgerechnet, fanden Forscher jetzt heraus, enthält eine durchschnittliche E-Mail rund 50 Kilobyte an Daten. Weil sich in einem Byte acht Bit befinden und 1024 Byte ein Kilobyte ergeben, lässt sich errechnen: Eine typische E-Mail besteht aus 409 600 Bit. Rund die Hälfte der E-Mail-Bits sind Einsen, die andere Hälfte Nullen. Nur für die 204 800 Einsen braucht man Strom zum Speichern. Um sie zu verarbeiten, sind acht Milliarden Elektronen nötig. Elektronen zählen zu den leichtesten Teilchen: Ein Elektron wiegt 0,000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 9 (oder 9 x 10-31) Kilogramm.
Eine 50-Kilobyte-E-Mail wiegt demnach ein 18-quadrillionstel Kilogramm. Bei einem täglichen Internet-Verkehr von geschätzten 40 Petabyte, also 40 x 1015 Byte (eine 4 mit 16 Nullen) ergibt sich Gewicht aller Informationen von 0,7 x 10 hoch 8 Kilogramm.
Nicht gerade viel: Der Inhalt des weltweiten Geschwätzes via Internet sowie sämtliche Liebesbriefe, Ferien-Schnappschüsse, Videos, Musik-Files, Webseiten und Diskussiongruppen wiegen zusammengerechnet - nur knapp mehr als nichts, weniger als ein Sandkorn.
Auf den ersten Blick eine unsinne Frage, denn das Gesamtgewicht des Globus bleibt natürlich, abgesehen von Abweichungen durch gestartete Satelliten und einfallen Weltraumstaub, gleich. Doch da Computer alle Daten, ob E-Mails, Dokumente, Video-Clips oder Websites, in Einsen und Nullen verarbeiten, wobei „1“ heißt „Strom an“, und „0“ „Strom aus“ ist eine Information doch schwerer als keine Information.
Strom moduliert die Information, das heißt „Bits“ haben eine Masse – wenn auch eine winzig kleine. Umgerechnet, fanden Forscher jetzt heraus, enthält eine durchschnittliche E-Mail rund 50 Kilobyte an Daten. Weil sich in einem Byte acht Bit befinden und 1024 Byte ein Kilobyte ergeben, lässt sich errechnen: Eine typische E-Mail besteht aus 409 600 Bit. Rund die Hälfte der E-Mail-Bits sind Einsen, die andere Hälfte Nullen. Nur für die 204 800 Einsen braucht man Strom zum Speichern. Um sie zu verarbeiten, sind acht Milliarden Elektronen nötig. Elektronen zählen zu den leichtesten Teilchen: Ein Elektron wiegt 0,000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 9 (oder 9 x 10-31) Kilogramm.
Eine 50-Kilobyte-E-Mail wiegt demnach ein 18-quadrillionstel Kilogramm. Bei einem täglichen Internet-Verkehr von geschätzten 40 Petabyte, also 40 x 1015 Byte (eine 4 mit 16 Nullen) ergibt sich Gewicht aller Informationen von 0,7 x 10 hoch 8 Kilogramm.
Nicht gerade viel: Der Inhalt des weltweiten Geschwätzes via Internet sowie sämtliche Liebesbriefe, Ferien-Schnappschüsse, Videos, Musik-Files, Webseiten und Diskussiongruppen wiegen zusammengerechnet - nur knapp mehr als nichts, weniger als ein Sandkorn.
Friedenstaube fordert Drecksarbeit
Würde Deutschland den amerikanischen Präsidenten wählen, stände das Ergebnis längst fest: Barack Obama dürfte sich einer absoluten Mehrheit sicher sein, schließlich steht der Demokrat in Deutschland stellvertretend für Frieden, Freundschaft und multikulturelle Solidarität, eine Art John F. Kennedy ohne Vietnamkrieg und Kuba-Krise, ein John Kerry mit Charisma und ohne Ketchup-Imperium.
Leider hat der Liebling der deutschen Amerikaexperten nun ausgerechnet von den Europäern deutlich mehr Einsatz in Afghanistan gefordert. "Wir müssen vielleicht einige der Beschränkungen aufheben, die sie ihren Truppen dort auferlegt haben." Die Situation sei untragbar, wo "von den USA und Großbritannien verlangt wird, die Drecksarbeit zu machen, wobei sich auch der englische Kronprinz nicht zu schade ist, auf Talibanjagd zu gehen, während "niemand sonst sich tatsächlich Feuergefechte mit den Taliban liefern will".
Leider hat der Liebling der deutschen Amerikaexperten nun ausgerechnet von den Europäern deutlich mehr Einsatz in Afghanistan gefordert. "Wir müssen vielleicht einige der Beschränkungen aufheben, die sie ihren Truppen dort auferlegt haben." Die Situation sei untragbar, wo "von den USA und Großbritannien verlangt wird, die Drecksarbeit zu machen, wobei sich auch der englische Kronprinz nicht zu schade ist, auf Talibanjagd zu gehen, während "niemand sonst sich tatsächlich Feuergefechte mit den Taliban liefern will".
Haltet den Dieb!
Politiker von SPD und CDU sind aus dem Häuschen vor gespielter Empörung. Seit nicht mehr nur Nokia Stellen streicht, wird zwar nicht mehr ganz so flott nach einem Boykott für Pritstifte (Henkel), bayrische Edellimousinen (BMW) oder Festnetztelefone (Telekom, Siemens) gerufen. Aber dass Großunternehmen massenhaft Stellen streichen, obwohl die Geschäfte gut laufen, bringt Sozialpolitiker wie den Noch-Ministerpräsidenten Roland Koch in Hessen doch dazu, entrüstet zu tun.
Auch in der SPD regt sich verbaler Widerstand, hinter den Kulissen berät die wiedererstarkte "Arbeiterpartei" (Willy Brand), ob ein gesetzliches Verbot von Entlassungen angebracht ist. Oskar Lafontaine von der wiedererstarkten PDS legte den Finger in die schwärende Wunde und diagnostizierte anschließend "ungezügelten Raubtierkapitalismus'. Er warf der Koalition aus Union und SPD vor, nichts dagegen zu tun. „Langfristiges Denken wäre es, wenn die Mitarbeiter entsprechend qualifiziert werden", schlug auch Michael Meister von der nach der Hamburg-Wahl wiedererstarkten CDU in dieselbe Kerbe.
Vorgemacht hat die Politik zu Lafontaines aktiven Zeiten als Ministerpräsident und Minister in Berlin, wie das gemacht wird: Sie baute in der öffentlichen Verwaltung seit 1991 1,9 Millionen Vollzeitstellen ab. Arbeiteten damals noch 6,7 Millionen Menschen direkt bei staatlichen Institutionen, sind es heute gerademal noch 4,8 Millionen (nach Sabine Rein, Die Politik des Personalabbaus).
Auch in der SPD regt sich verbaler Widerstand, hinter den Kulissen berät die wiedererstarkte "Arbeiterpartei" (Willy Brand), ob ein gesetzliches Verbot von Entlassungen angebracht ist. Oskar Lafontaine von der wiedererstarkten PDS legte den Finger in die schwärende Wunde und diagnostizierte anschließend "ungezügelten Raubtierkapitalismus'. Er warf der Koalition aus Union und SPD vor, nichts dagegen zu tun. „Langfristiges Denken wäre es, wenn die Mitarbeiter entsprechend qualifiziert werden", schlug auch Michael Meister von der nach der Hamburg-Wahl wiedererstarkten CDU in dieselbe Kerbe.
Vorgemacht hat die Politik zu Lafontaines aktiven Zeiten als Ministerpräsident und Minister in Berlin, wie das gemacht wird: Sie baute in der öffentlichen Verwaltung seit 1991 1,9 Millionen Vollzeitstellen ab. Arbeiteten damals noch 6,7 Millionen Menschen direkt bei staatlichen Institutionen, sind es heute gerademal noch 4,8 Millionen (nach Sabine Rein, Die Politik des Personalabbaus).
Donnerstag, 28. Februar 2008
Es gilt nicht das gesprochene Wort
Er weiß nicht mehr, was er redet, aber seine Betreuer sind nicht zur Stelle, wenn es brennt. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer hat erst behauptet, die DDR töte 18 Jahre nach ihrem friedlichen Ableben immer noch
haufenweise kleine Kinder, auf die folgende Empörung wollte der Hauslatsch unter den deutschen Ministerpräsidenten "falsch verstanden" worden sein, als auch das nicht half, bedauerte er jetzt nicht etwa seine Aussagen, sondern deren "Wirkung" (Böhmer).
Dem Landtag in Magdeburg, in dem sich zur Feier des Tages reihenweise Abgeordnete mit zum rituellen Ministerpräsidentenmord gewetzten Messern eingefunden hatten, präsentiert Böhmer die Deutungsvariante, dass er missverstanden worden sei, dies aber eigentlich gar nicht an seinem eigenen Gebrabbel gelegen habe, sondern aus "Fehlern in der Staatskanzlei entstanden" sei, "die das Interview freigegeben habe". Das er, ergänzen wir, genauso gegeben hat, vor dessen möglicher öffentlicher Wirkung ihn seine subalternen Beamten aber hätten schützen müssen, in dem sie das, was Böhmer sagte, mit ein paar flotten Federstrichen glattbürsten.
Nun ist der Mann aus Wittenberg, der natürlich wirklich glaubt, dass die Häufigkeit von Kindstötungen in den neuen Ländern vor allem auf einen leichtfertigeren Umgang mit werdendem Leben aufgrund der DDR-Abtreibungspolitik zurückzuführen ist, stinksauer. "Ich übernehme für die Ergebnisse die politische Verantwortung, ob mir das gefällt oder nicht", knurrt er charmant wie immer und meint damit: Ich kann ja nichts dafür, dass die, die auf mich aufpassen sollen, das nicht tun.
Ein Vorgang, der tief in das Selbstverständnis des deutschen Journalismus weist. Im Gegensatz zu den USA oder Großbritannien gehört es hierzulande zum Tagesgeschäft, dass gegebene Interviews von Politikern im Nachhinein von deren Mitarbeitern umgeschrieben, geglättet und um alle Ecken und Kanten bereinigt werden. Am Ende steht nicht mehr die Antwort, die der Befragte wirklich gegeben hat, sondern die Antwort, die er nach Ansicht seiner Berater am besten hätte geben sollen. Da wird nicht mehr laut gedacht, da gilt nicht etwa das gesprochene Wort.
Nicht der Ministerpräsident, Minister oder Parteichef entscheidet, was das Volk von seinen Ansichten erfährt. Stattdessen bügeln namenlose Spindoctors vermutete Scharten aus, kürzen persönliche Mitarbeiter, die über eine nur per Gehalt verliehene Befugnis gebieten, alle denkbaren Mißverständnisse vor Drucklegung weg. Nur wenn sie mal schlafen, dann blinzelt ein Stück Wirklichkeit aus dem kaum reflektierten Geschwätz, das bei Böhmer in dem auf tiefe Gedankenarbeit deutenden Satz gipfelte: "Es kommt mir vor als ob Kindstötungen von Neugeborenen für manche ein Mittel der Familienplanung sind."
haufenweise kleine Kinder, auf die folgende Empörung wollte der Hauslatsch unter den deutschen Ministerpräsidenten "falsch verstanden" worden sein, als auch das nicht half, bedauerte er jetzt nicht etwa seine Aussagen, sondern deren "Wirkung" (Böhmer).
Dem Landtag in Magdeburg, in dem sich zur Feier des Tages reihenweise Abgeordnete mit zum rituellen Ministerpräsidentenmord gewetzten Messern eingefunden hatten, präsentiert Böhmer die Deutungsvariante, dass er missverstanden worden sei, dies aber eigentlich gar nicht an seinem eigenen Gebrabbel gelegen habe, sondern aus "Fehlern in der Staatskanzlei entstanden" sei, "die das Interview freigegeben habe". Das er, ergänzen wir, genauso gegeben hat, vor dessen möglicher öffentlicher Wirkung ihn seine subalternen Beamten aber hätten schützen müssen, in dem sie das, was Böhmer sagte, mit ein paar flotten Federstrichen glattbürsten.
Nun ist der Mann aus Wittenberg, der natürlich wirklich glaubt, dass die Häufigkeit von Kindstötungen in den neuen Ländern vor allem auf einen leichtfertigeren Umgang mit werdendem Leben aufgrund der DDR-Abtreibungspolitik zurückzuführen ist, stinksauer. "Ich übernehme für die Ergebnisse die politische Verantwortung, ob mir das gefällt oder nicht", knurrt er charmant wie immer und meint damit: Ich kann ja nichts dafür, dass die, die auf mich aufpassen sollen, das nicht tun.
Ein Vorgang, der tief in das Selbstverständnis des deutschen Journalismus weist. Im Gegensatz zu den USA oder Großbritannien gehört es hierzulande zum Tagesgeschäft, dass gegebene Interviews von Politikern im Nachhinein von deren Mitarbeitern umgeschrieben, geglättet und um alle Ecken und Kanten bereinigt werden. Am Ende steht nicht mehr die Antwort, die der Befragte wirklich gegeben hat, sondern die Antwort, die er nach Ansicht seiner Berater am besten hätte geben sollen. Da wird nicht mehr laut gedacht, da gilt nicht etwa das gesprochene Wort.
Nicht der Ministerpräsident, Minister oder Parteichef entscheidet, was das Volk von seinen Ansichten erfährt. Stattdessen bügeln namenlose Spindoctors vermutete Scharten aus, kürzen persönliche Mitarbeiter, die über eine nur per Gehalt verliehene Befugnis gebieten, alle denkbaren Mißverständnisse vor Drucklegung weg. Nur wenn sie mal schlafen, dann blinzelt ein Stück Wirklichkeit aus dem kaum reflektierten Geschwätz, das bei Böhmer in dem auf tiefe Gedankenarbeit deutenden Satz gipfelte: "Es kommt mir vor als ob Kindstötungen von Neugeborenen für manche ein Mittel der Familienplanung sind."
Hüh und hott, möglichst flott
Hüh und hott, aber möglichgst flott: Eben hat die große Koalition im Namen der verstärkten privaten Altervorsorge der Bevölkerung beschlossen, eine Abgeltungssteuer einzuführen, die den Staat vonn jedem Vermögenszuwachs automatisch ein Viertel Steuern sichert. Überaus fachkundigt und kompetent zeigt sich der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, ein Genosse namens Rainer Wend in Sachen Abgeltungssteuer, die ab 1. Januar 2009 gelten soll.
Der Experte der deutschen Sozialdemokratie plädiert heute erst einmal dafür, die eben von seiner Partei komplett abgeschaffte Spekulationsfrist für Aktien "zu verlängern". „Wir müssen Anreize setzen, um kurzfristige Spekulationen zu reduzieren“, sagte Wend, dem darüberhinaus auch der Gedanke gekommen ist, dass es Zeit sei, "die Bezahlung von Managern mit Aktienoptionen begrenzen“.
Ob er an ein Verbot ausschließlich für deutsche Manager denkt oder entsprechende Regelungen der Einfachheit halber auch gleich für China, Japan, die USA und Australien im Bundestag durchzudrücken beabsichtigt, ließ Wend offen.
Der Experte der deutschen Sozialdemokratie plädiert heute erst einmal dafür, die eben von seiner Partei komplett abgeschaffte Spekulationsfrist für Aktien "zu verlängern". „Wir müssen Anreize setzen, um kurzfristige Spekulationen zu reduzieren“, sagte Wend, dem darüberhinaus auch der Gedanke gekommen ist, dass es Zeit sei, "die Bezahlung von Managern mit Aktienoptionen begrenzen“.
Ob er an ein Verbot ausschließlich für deutsche Manager denkt oder entsprechende Regelungen der Einfachheit halber auch gleich für China, Japan, die USA und Australien im Bundestag durchzudrücken beabsichtigt, ließ Wend offen.
Apropos Karawanenkapitalismus
langsam wird es eng für die empörungsbeauftragten in berlin. nachdem sie ihre nokia-handys weggeworfen, die bmw-limousinen stehengelassen und alle konten bei öffentlich-rechtlichen geldinstituten gekündigt haben, müssen sie nun auch auf den geliebten prit-stift verzichten. dessen hersteller henkel nämlich will zur renditestärkung 3 000 arbeitsplätze abbauen. dies dürfte unmittelbar zur folge haben, dass altbestände von duosan rapid bei ebay zu horrenden preisen versteigert werden. alternativ wird die behördenpost eben zugetuckert.
Wer das Geld verbrennt
Wo der Staat wirtschaftet, kann das Volk beruhigt schlafen, so werden die Oberaufseher über die Staatswirtschaft nicht müde zu behaupten. Private Firmen hingegen sind "karawanenkapitalistisch" (Steinbrück) organisierte Heuschrecken-Kompanien, immer auf der Suche nach dem höchsten Profit, ohne Skrupel und ab 100 Prozent Gewinnaussicht bereit, über Leichen zu gehen.
Landauf, landab wird das gern geglaubt, bloß die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Im Zuge der Subprime-Krise in den USA malen sie ein Bild, in dem ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen und von Politikern wie Peer Steinbrück hautnah gecoachten Finanzinstitute aussehen, als wären sie auf der Jagd nach dem großen, schnellen Geld fürchterlich auf die Fresse geflogen.
So gelang es derSachsen LB, mit einer Bilanzsumme von 68 Milliarden Euro satte 28 Milliarden Euro in den Sand zu setzen. Die Kollegen von der West LB, mit 285 Milliarden Euro Bilanzsumme auch nicht eben ein Gigant, versenkten zwei Milliarden Euro. Die Bayern LB, 350 Milliarden Euro groß, schaffte 1,9 Milliarden. Und die IKB, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau eine direkte Tochter des Finanzministeriums, schaffte es gar, mit einer Bilanzsumme von nur 50 Milliarden Euro 8,8 Milliarden Euro zu vernichten.
Dagegen nehmen sich die Verluste der privaten Banken aus wie Akermanns berühmte "Peanuts": Bei einer Größe von 1,1 Billionen Euro - 16 mal größer als die SachsenLB - buchte die Royal Bank Of Scotland gerademal ein Drittel der Verluste der Sachsen. Die deutsche Bank, mehr als dreimal so groß wie die Bayern LB, blieb um 700 Millionen unter deren 1,9 Milliarden Miesen. Und selbst die Schweizer UBS, 1,4 Billionen schwer und kräftig zugange im Subprime-Segment, meldete mit einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro weniger rote Zahlen als die zusammen zwei Drittel kleineren Landesbanken von Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Landauf, landab wird das gern geglaubt, bloß die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Im Zuge der Subprime-Krise in den USA malen sie ein Bild, in dem ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen und von Politikern wie Peer Steinbrück hautnah gecoachten Finanzinstitute aussehen, als wären sie auf der Jagd nach dem großen, schnellen Geld fürchterlich auf die Fresse geflogen.
So gelang es derSachsen LB, mit einer Bilanzsumme von 68 Milliarden Euro satte 28 Milliarden Euro in den Sand zu setzen. Die Kollegen von der West LB, mit 285 Milliarden Euro Bilanzsumme auch nicht eben ein Gigant, versenkten zwei Milliarden Euro. Die Bayern LB, 350 Milliarden Euro groß, schaffte 1,9 Milliarden. Und die IKB, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau eine direkte Tochter des Finanzministeriums, schaffte es gar, mit einer Bilanzsumme von nur 50 Milliarden Euro 8,8 Milliarden Euro zu vernichten.
Dagegen nehmen sich die Verluste der privaten Banken aus wie Akermanns berühmte "Peanuts": Bei einer Größe von 1,1 Billionen Euro - 16 mal größer als die SachsenLB - buchte die Royal Bank Of Scotland gerademal ein Drittel der Verluste der Sachsen. Die deutsche Bank, mehr als dreimal so groß wie die Bayern LB, blieb um 700 Millionen unter deren 1,9 Milliarden Miesen. Und selbst die Schweizer UBS, 1,4 Billionen schwer und kräftig zugange im Subprime-Segment, meldete mit einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro weniger rote Zahlen als die zusammen zwei Drittel kleineren Landesbanken von Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Winter wieder kälter
Der Winter 2007/08 ist noch nicht ganz zu Ende, da liefert der Deutsche Wetterdienst schon die Gesamtkritik aus Expertensicht. Danach fühlte sich der Winter zwar wieder sehr viel zu warm an, dennoch ist es wieder deutlich kälter geworden in Deutschland: Verglichen mit den Rekordtemperaturen des Winters 2006/2007 mit einem Plus von über vier Grad lag die Durchschnittstemperatur der Monate Dezember bis Februar diesmal nur um etwa zwei Grad über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 bei 0,2 Grad.
Diebischer Thetan
Die Arbeitsteilung bei Quarzuhr, Taschenrechner und MP3-Player war immer identisch: In Deutschland erfunden, wurde das Technikspielzeug irgendwo anders gebaut und ein schöner geschäftlicher Erfolg. Gleiches gilt auch für die hierzulande so beliebte Scientology-Religion, die es mit nur 6.000 Anhängern regelmäßig schafft, die gesamte Bundespolitik in helle Aufregung zu versetzen.
L. Ron Hubbard, ein, wie man damals sagte, "utopischer Schriftsteller", dachte sich die wilde Glaubensmär aus außerirdischen Besatzern, regelmäßiger Gedächtnisreinigung und einem an buddhistische Glaubenswelten gemahnenden Kosmos aus Lebenssphären aus, heute gehören Stars wie Tom "Stauffenberg" Cruise, John Travolta, Brad Pitt, die unvergleichliche Juliette Lewis und anderer Stars zur obersten Glaubenskongregation.
Dabei hat Hubbard sich seine Religion nicht einmals selbst ausgedacht. Er machte es sich einfacher und schrieb ein 1934 erschienenes gleichnamiges Buch des Deutschen Anastasius Nordenholz ab.
L. Ron Hubbard, ein, wie man damals sagte, "utopischer Schriftsteller", dachte sich die wilde Glaubensmär aus außerirdischen Besatzern, regelmäßiger Gedächtnisreinigung und einem an buddhistische Glaubenswelten gemahnenden Kosmos aus Lebenssphären aus, heute gehören Stars wie Tom "Stauffenberg" Cruise, John Travolta, Brad Pitt, die unvergleichliche Juliette Lewis und anderer Stars zur obersten Glaubenskongregation.
Dabei hat Hubbard sich seine Religion nicht einmals selbst ausgedacht. Er machte es sich einfacher und schrieb ein 1934 erschienenes gleichnamiges Buch des Deutschen Anastasius Nordenholz ab.
Wer hats gesagt?
"Wie sollen wir der Toten von Auschwitz und Treblinka gedenken, wenn Sie, der Mitläufer von damals, es wagen, heute hier die Richtlinien der Politik zu bestimmen?"
Mittwoch, 27. Februar 2008
Dehm spricht Klartext
Dieter Dehm alias IM Willy ist ein Freund klarer Worte. So ließ er laut FAZ im Jahr 2001 verlauten: "Eine allzu gedankenlose Distanzierung vom Mauerbau könnte in Zukunft das Verständnis dahin dogmatisch versperren, wo eine ökonomisch unterentwickelte Region – um mehr Demokratie, mehr Ökologie, mehr Kulturausgaben, mehr Soziales zu wagen – sich abschottet oder etwa die Abwerbung der vom Monopolkapital bevorzugten Kräftigen, Jungen, teuer Ausgebildeten verhindern wollte." Dehm plädiert also für eine geistreiche Distanzierung vom Mauerbau - gut zu wissen.
Kauft nicht beim Bayern
Es wird immer enger für Horst Seehofer, Peer Steinbrück und ihren Kampfgenossen Peter Struck. Mutig waren die drei Streiter für mehr Gerechtigkeit und weniger Globalisierung vor Wochen angetreten, künftig keine Produkte von Firmen mehr zu verwenden, deren Vorstände blinden Gewinnstreben anhängen und deshalb als "Karawanenkapitalisten" (Steinbrück) immer dorthin ziehen, wo gerade die höchsten Gewinne winken.
Der finnische Handybauer Nokia, bis dahin als Ergebnis vorbildlicher finnischer Bildungspolitik gefeiert, bekam die harte Hand der großen Koalition aus Verbraucherschützer, Finanzminister und Pfeifenraucher zuerst zu spüren: Gemeinsam riefen die drei Arbeiterführer aus Berlin die Kampagne "Kauft nicht beim Finnen" aus. Seehofer wechselte zu einem SonyEricsson-Handy aus Fernost. Auch die Stadt Bonn, von der man dachte, sie sei direkt nach dem Regierungsumzug geschlossen worden, machte mit und ließ prüfen, ob ein Umstieg auf chinesische oder koreanische Handys Arbeitsplätze im Rheinland sichern helfen könnte.
Das Ergebnis steht noch aus, doch nun muss schon wieder gehandelt werden. Der Münchener Autobauer BMW, Lieferant der Lieblingswagen der drei Nokia-Boykotteure, will trotz Rekordgewinn im vergangenen Jahr weltweit 8.100 Stellen abbauen - davon 7.500 in Deutschland. Angeblich müsse das Unternehmen "seine Rendite wieder verbessern" (dpa).
Die IG Metall reagierte automatisch empört und warnte routiniert "vor kurzsichtigem Renditedenken". Von Seehofer, Steinbrück und Struck war erstmal nichts zu hören, was gerade bei Seehofer verwundert, denn der Arbeitsplatzabbau trifft vor allem die bayerischen Standorte.
Wir rechnen aber zeitnah mit einer Mitteilung aus dem Hause des Christsozialen, in der der von uns schon frühen empfohlene Umstieg auf das indische Tata-Mobil, das Kanzlerin Merkel noch vor Bekanntwerden der BMW-Pläne als Staatskarosse ausprobiert hatte, nun endlich amtlich in "Sack und Tüten" (Seehofer) gepackt wird.
Der finnische Handybauer Nokia, bis dahin als Ergebnis vorbildlicher finnischer Bildungspolitik gefeiert, bekam die harte Hand der großen Koalition aus Verbraucherschützer, Finanzminister und Pfeifenraucher zuerst zu spüren: Gemeinsam riefen die drei Arbeiterführer aus Berlin die Kampagne "Kauft nicht beim Finnen" aus. Seehofer wechselte zu einem SonyEricsson-Handy aus Fernost. Auch die Stadt Bonn, von der man dachte, sie sei direkt nach dem Regierungsumzug geschlossen worden, machte mit und ließ prüfen, ob ein Umstieg auf chinesische oder koreanische Handys Arbeitsplätze im Rheinland sichern helfen könnte.
Das Ergebnis steht noch aus, doch nun muss schon wieder gehandelt werden. Der Münchener Autobauer BMW, Lieferant der Lieblingswagen der drei Nokia-Boykotteure, will trotz Rekordgewinn im vergangenen Jahr weltweit 8.100 Stellen abbauen - davon 7.500 in Deutschland. Angeblich müsse das Unternehmen "seine Rendite wieder verbessern" (dpa).
Die IG Metall reagierte automatisch empört und warnte routiniert "vor kurzsichtigem Renditedenken". Von Seehofer, Steinbrück und Struck war erstmal nichts zu hören, was gerade bei Seehofer verwundert, denn der Arbeitsplatzabbau trifft vor allem die bayerischen Standorte.
Wir rechnen aber zeitnah mit einer Mitteilung aus dem Hause des Christsozialen, in der der von uns schon frühen empfohlene Umstieg auf das indische Tata-Mobil, das Kanzlerin Merkel noch vor Bekanntwerden der BMW-Pläne als Staatskarosse ausprobiert hatte, nun endlich amtlich in "Sack und Tüten" (Seehofer) gepackt wird.
Spaß auf Spendenkofferträgerart
Endlich stehen wir mal Seite an Seite, der Innenminister Wolfgang "2.0" Schäuble und wir vom kleinen Islamisten-Blog PPQ. Auch Schäuble steht jetzt dazu, dass er über plumpe Mohammed-Karikaturen herzlich lachen kann: Ein Vollbärtiger mit Bombe im Turban reicht schon aus, dass der oft als verbissen und knurrig verkannte Ex-Spendenkofferträger von Helmut Kohl sich vor Kichern wegschmeißen möchte.
Lachen kann man nie genug, meint Schäuble, und deshalb würde er es auch begrüßen, wenn deutsche Zeitungen dem Beispiel dänischer Blätter folgten und umstrittene Mohammed-Karikatur druckten, bis in Dschalalabad und Aman die Flaggen ausgehen. Die dänischen Zeitung hätten das ganz richtig gemacht, dass sie die "umstrittenen Karikaturen" (dpa) noch einmal druckten, gießt der Christdemokrat Öl ins Feuer des Krieges der Kulturen. „Eigentlich müssten jetzt alle europäischen Zeitungen diese Karikaturen abdrucken, und zwar mit der Erklärung: Wir finden sie auch miserabel, aber die Inanspruchnahme von Pressefreiheit ist kein Grund, Gewalt zu üben.“ Schließlich gelte hier, so Schäuble, das Motto: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren."
Lachen kann man nie genug, meint Schäuble, und deshalb würde er es auch begrüßen, wenn deutsche Zeitungen dem Beispiel dänischer Blätter folgten und umstrittene Mohammed-Karikatur druckten, bis in Dschalalabad und Aman die Flaggen ausgehen. Die dänischen Zeitung hätten das ganz richtig gemacht, dass sie die "umstrittenen Karikaturen" (dpa) noch einmal druckten, gießt der Christdemokrat Öl ins Feuer des Krieges der Kulturen. „Eigentlich müssten jetzt alle europäischen Zeitungen diese Karikaturen abdrucken, und zwar mit der Erklärung: Wir finden sie auch miserabel, aber die Inanspruchnahme von Pressefreiheit ist kein Grund, Gewalt zu üben.“ Schließlich gelte hier, so Schäuble, das Motto: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren."
some things never change
"Mit der Einrichtung von Arabischlehrstühlen an abendländischen Universitäten suchte das Konzil von Vienne (1311-1312) solche Studien (d.h. profunde Kenntnisse der islamischen Kultur, Anm. von PPQ) zu institutionalisieren. Ähnlich vielseitige Initiativen zur Erkenntnis der lateinisch-christlichen Gedankenwelt scheint es im islamisch geprägten Kulturraum nicht gegeben zu haben." (Norbert Ohler: Krieg und Frieden im Mittelalter, S. 143)
Dienstag, 26. Februar 2008
Microsoft schaltet ab
Seit Monaten weisen Experten bei PPQ darauf hin, dass es ein
schnelles Ende nehmen wird mit dem Internet und virtuellen Firmen wie Google, Yahoo und Microsoft. Und nun scheint es noch schneller zu gehen als gedacht: Microsoft kostenloser E-mail-Dienst Hotmail und eine Reihe anderer Seiten sind für Nutzer überall auf der Welt seit Stunden nicht oder nur schwer erreichbar.
Nutzer können sich nach Angaben von Surfern nicht einloggen, auch Nutzer der Xbox Live Video-Game-Community und des Windows Live Messenger können nicht auf ihre Programme zugreifen. Microsoft hat nach Angaben von AP bestätigt, dass es ein Problem gibt, wollte aber keine Angaben dazumachen, wieviele Menschen betroffen sind oder wann mit einer Behebung des Fehlers zu rechnen ist. "Wir beobachten den Fall", sagte Microsoft-Sprecherin Samantha McManus.
schnelles Ende nehmen wird mit dem Internet und virtuellen Firmen wie Google, Yahoo und Microsoft. Und nun scheint es noch schneller zu gehen als gedacht: Microsoft kostenloser E-mail-Dienst Hotmail und eine Reihe anderer Seiten sind für Nutzer überall auf der Welt seit Stunden nicht oder nur schwer erreichbar.
Nutzer können sich nach Angaben von Surfern nicht einloggen, auch Nutzer der Xbox Live Video-Game-Community und des Windows Live Messenger können nicht auf ihre Programme zugreifen. Microsoft hat nach Angaben von AP bestätigt, dass es ein Problem gibt, wollte aber keine Angaben dazumachen, wieviele Menschen betroffen sind oder wann mit einer Behebung des Fehlers zu rechnen ist. "Wir beobachten den Fall", sagte Microsoft-Sprecherin Samantha McManus.
Kicken im Kartell
Hat der DFB Geld nach Liechtenstein geschafft? Oder ist der Steuersparer Franz Beckenbauer (im Bild mit Kanzlerin Merkel) vergangenes Jahr nicht lange genug in Österreich gewesen, um die sonst drohende Besteuerung in Deutschland zu vermeiden? Hat Kalle Rummenigge die anderen Klubs angezinkt, weil die bekanntlich gemeinschaftlich vereinbart haben, das Produkt Profifußball zusammen zu vermarkten? Oder hat die ARD den DFB angezeigt, weil der sie beim letzten Länderspiel in Österreich gezwungen hat, verbotene Sportwetten-Werbung in ahnungslose deutsche Wohnzimmer zu verklappen?
Wir wissen es nicht - kjlar ist nur, dass Polizei und Kartellwächter vier Tage nach einem Besuch von Kalle "BummBumm" Rummenigge im Hause des Kartellamtes die Geschäftsräume von Deutschem Fußballbund und Deutscher Fußball Liga durchsucht haben, als unterliege das Fußball-Kartell vonKirch´schen Gnaden wie jeder andere deutschen Gesetzen.
Dabei ist das natürlich nicht so! Bei der Übertragung des Länderspiels aus Wien zum Beispiel musste die gebührenfinanzierte ARD eigens eigene Bilder produzieren, weil, wie es bei der ARD heißt, "entsprechend den nationalen Richtlinien der beiden Länder unterschiedliche Bandenwerbung auf den beiden Spielfeldseiten zum Einsatz" kam. Die Kameras der ARD standen auf der Gegenseite der Haupttribüne; der ORF produzierte mit Blick von der Haupttribüne.
Dieser zusätzliche Aufwand sei jedoch nicht auf Wunsch der ARD betrieben worden. "Wir hätten gerne - wie es zumeist üblich ist - das Signal des ORF übernommen", teilte der Sender verwunderten Zuschauern mit. Dass dies nicht möglich war, habe an den unterschiedlichen Rechten des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) und Deutschen Fußballbundes (DFB) gelegen und hatte "mit deren jeweiliger Vermarktung ihrer Spiele zu tun". Mögliche Absprachen, die verhindern sollen, dass sich Vereine und DFB Konkurrenz bei der Sponsorensuche machen, erregen nun "Verdacht". Und inspirieren Fußball-Generalsekretär Wolfgang Niersbach zu dem schönen Satz: "Die Durchsuchung ist ein trauriges Beispiel dafür, wie in der Zusammenarbeit mit Behörden jede Vertrauensbasis zerstört werden kann."
Patti Smith im Schilderwald
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. München hat nach langen kontroversen Debatten zwischen Stadt und katholischer Kirche beschlossen, die Hans-Meiser-Straße umzubenennen. Grund: Der ehemalige Bischof (1881-1956) soll sich vor und während des Zweiten Weltkrieges antisemitisch geäußert haben.
So habe Meiser schon 1926 die Gefahr, die von einem "entartete[n] Judentum" ausgehe, heraufbeschworen und die "Reinhaltung des Blutes" gefordert. Gleichzeitig hatte Meiser als Landesbischofs allerdings geschrieben, dass "alle ernsten Christen förmlich genötigt sind, sich schützend vor die Juden zu stellen".
Statt gleich mit neuen Straßenschildern zu tapezieren, hätte München auch sehr kostenpsarend das Modell nutzen können, das die Rocksängerin Patti Smith einst erfand: Sie heiratete dern Gitarristen Fred "Sonic" Smith - und jubelte danach, sie habe nicht mal ihren Namen ändern müssen. Für München hätte sich der Showmaster und Talk-Trompeter Hans Meiser als Namenspate angeboten, der als Moderator der Sendung Notruf sicherlich hunderte Menschen gerettet, auf jeden Fall aber Zehntausende unterhalten hat.
Meiser junior hatte mit seiner Talkshow auf RTL einst 40 % Marktanteil, woraufhin er gleich einen Bambi bekam. Antisemitisch ist der kirchenfürstenartig wirkende Meiser II in einigen hundert Sendungen auch nicht auffällig geworden. Warum also, München, soll die Straße anders heißen? Und nicht einfach nur nach einem anderen? Der genauso heißt? Patti Smith weiß bis heute selbst nicht, ob sie ihren Namen damals behalten oder den von Fred Smith angenommen hat - und sie ist froh darüber.
So habe Meiser schon 1926 die Gefahr, die von einem "entartete[n] Judentum" ausgehe, heraufbeschworen und die "Reinhaltung des Blutes" gefordert. Gleichzeitig hatte Meiser als Landesbischofs allerdings geschrieben, dass "alle ernsten Christen förmlich genötigt sind, sich schützend vor die Juden zu stellen".
Statt gleich mit neuen Straßenschildern zu tapezieren, hätte München auch sehr kostenpsarend das Modell nutzen können, das die Rocksängerin Patti Smith einst erfand: Sie heiratete dern Gitarristen Fred "Sonic" Smith - und jubelte danach, sie habe nicht mal ihren Namen ändern müssen. Für München hätte sich der Showmaster und Talk-Trompeter Hans Meiser als Namenspate angeboten, der als Moderator der Sendung Notruf sicherlich hunderte Menschen gerettet, auf jeden Fall aber Zehntausende unterhalten hat.
Meiser junior hatte mit seiner Talkshow auf RTL einst 40 % Marktanteil, woraufhin er gleich einen Bambi bekam. Antisemitisch ist der kirchenfürstenartig wirkende Meiser II in einigen hundert Sendungen auch nicht auffällig geworden. Warum also, München, soll die Straße anders heißen? Und nicht einfach nur nach einem anderen? Der genauso heißt? Patti Smith weiß bis heute selbst nicht, ob sie ihren Namen damals behalten oder den von Fred Smith angenommen hat - und sie ist froh darüber.
Heimkehr als Hitler
In Halle war er ein Affe, weil er beim VfL 96 am Zoo spielte. Dann ging der ehemalieg Zweitligaprofi Andre Gumprecht nach Australien, wurde beinahe Meister und weil er sich bei der Saisonabschlussfeier seines Vereins mit einer "Militäruniform" (dpa) verkleidete und mit aufgeklebtem Hitler-Bart fotografieren ließ, hören nun auch die Fans in der alten Heimat mal wieder von dem Ausgewanderten.
Zwar hatten sich alle Profis der Mariners zur Feier des "Mad Monday" verkleidet, zwar trug Gumprecht unübersehbar eine englische Uniform - aber nach Medienberichten, die ihn - offensichtlich aufgrund des angeklebten Bartes - zweifelsfrei als "Hitler" identifiziert hatten, nannte der Präsident des australischen Fußballverbandes (FFA) die Verkleidung dennoch "dumm" und "nicht zu tolerieren". Gleiches gelte für Gumprechts Mitspieler Tony Vidmar, der sich das Gesicht schwarz gemalt hatte, um auszusehen wie Morgan Freeman im Film "Bruce Almighty". Freeman hatte in dem Streifen Gott gespielt - "God" ist Vidmars Spitzname.
Die jüdische Vereinigung in Australien verurteilte die Aktion jedenfalls scharf, der Spieler sei seiner Vorbildrolle nicht gerecht geworden, er müsse sich entschuldigen, es sei aber noch nciht klar, ob das reichen wird. Andre Gumprechts Vertrag bei den Mariners läuft aus. Der Ex-Spieler von Wattenscheid 09 wird bald wieder zu Hause sein.
Zwar hatten sich alle Profis der Mariners zur Feier des "Mad Monday" verkleidet, zwar trug Gumprecht unübersehbar eine englische Uniform - aber nach Medienberichten, die ihn - offensichtlich aufgrund des angeklebten Bartes - zweifelsfrei als "Hitler" identifiziert hatten, nannte der Präsident des australischen Fußballverbandes (FFA) die Verkleidung dennoch "dumm" und "nicht zu tolerieren". Gleiches gelte für Gumprechts Mitspieler Tony Vidmar, der sich das Gesicht schwarz gemalt hatte, um auszusehen wie Morgan Freeman im Film "Bruce Almighty". Freeman hatte in dem Streifen Gott gespielt - "God" ist Vidmars Spitzname.
Die jüdische Vereinigung in Australien verurteilte die Aktion jedenfalls scharf, der Spieler sei seiner Vorbildrolle nicht gerecht geworden, er müsse sich entschuldigen, es sei aber noch nciht klar, ob das reichen wird. Andre Gumprechts Vertrag bei den Mariners läuft aus. Der Ex-Spieler von Wattenscheid 09 wird bald wieder zu Hause sein.
Dänen kann man es nicht recht machen
Sie malen Karikaturen von Mohammed, liefern Fahnen in alle Welt, damit Hobbyislamisten was anzuzünden haben - und wenn Deutschland ihnen großzügig anbietet, von einem Verbrecher angekauftes Datenmaterial zu mutmaßlichen Steuerhinterziehern liefern zu können, wollen sie die Liste nicht haben. Dänen kann man es irgendwie nicht recht machen: Jetzt stuft die Regierung des störrischen Königreiches die erst geklauten und dann vom deutschen Nachrichtendienst BND gekauften Daten über Konten in Liechtenstein als "Hehlerware" ein. Steuerminister Kristian Jensen trotzig": "Wir haben nicht vor, gestohlene Angaben zu verwenden. Und wir bezahlen nicht für gestohlene Angaben."
Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Regierung keinerlei moralisches Problem darin sieht, einen Dieb mit fünf Millionen Euro zu prämieren und damit jedermann zu signalisieren, dass sich Verbrechen eben doch lohnt, glaubt der eigensinnige Däne, es sei ein "moralisches Problem, einen Verbrecher für Informationen zu entlohnen, die er gestohlen hat". Jensen erklärte weiter: "Diese Art von gehobener Hehleraktivität sagt mir nicht zu. Das ist ethisch nicht die richtige Methode, um eine korrekte Form der Steuerzahlung sicherzustellen".
Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Regierung keinerlei moralisches Problem darin sieht, einen Dieb mit fünf Millionen Euro zu prämieren und damit jedermann zu signalisieren, dass sich Verbrechen eben doch lohnt, glaubt der eigensinnige Däne, es sei ein "moralisches Problem, einen Verbrecher für Informationen zu entlohnen, die er gestohlen hat". Jensen erklärte weiter: "Diese Art von gehobener Hehleraktivität sagt mir nicht zu. Das ist ethisch nicht die richtige Methode, um eine korrekte Form der Steuerzahlung sicherzustellen".
Blütenlese II
die "schere zwischen arm und reich" (neues deutschland, junge welt, hz) klafft erstens immer weiter auseinander und klafft und klafft - nur ganz anders, als die meisten meinen. aus gegebenem anlass sei zweitens darauf hingewiesen: das macht man nicht. und drittens: das und das haben die wähler in hamburg offenbar nicht ganz ernst genommen.
Qualen nach Zahlen
ppq berichtete schon mehrfach, wie sich sachsen-anhalts innenminister holger hövelmann die statistik rechter straftaten zurechtbiegt bzw. sie zurechtbiegen lässt oder aber mit grandiosen einfällen den "rechten spuk" (der spiegel) in den griff bekommen will. gestern war es wieder soweit: hövelmann legte die aktuellen zahlen auf den tisch. die hz vibrierte vor sensationismus und titelte: "rechte straftaten auf neuem höchststand: soviele fälle wie seit 1994 nicht mehr". mal abgesehen davon, dass der erste teil vom zweiten teil nicht gedeckt ist (nächstes jahr könnte die schlagzeile - nur ein vorschlag - ja lauten: "rechte straftaten auf neuem höchststand: soviele fälle wie seit 1993 nicht mehr") und die reaktion hövelmanns, der bis obenhin mit "sorge erfüllt" ist, hoffnungslos altbacken daherkommt, ja, also abgesehen davon - taugen die zahlen nichts. denn in den abgegebenen erklärungen ist nur nebulös von "registrierten" und "erfassten" straftaten die rede. niemand aber macht sich die mühe, den interessierten bürger aufzuklären: reicht eine einfache anzeige bei der polizei, um in die statistik zu rutschen? muss sich die staatsanwaltschaft schon in bewegung gesetzt haben? reichen vorermittlungen, die dann eingestellt werden? oder braucht man dann doch ein (rechtskräftiges) urteil? wenn aber nicht: darf man dann überhaupt von straftaten sprechen? und wenn von den 1 350 fällen 99 prozent propagandadelikte sind: müsste sich das land nicht den hintern abfreuen, dass es hier so ruhig ist? all das erfährt der leser zumindest nicht in der hz, die auch wohlweislich eine aufklärungsquote verschweigt (bzw. bei hövelmann nicht nachfragt).
Wunder gibt es immer wieder
Ein Boxabend in der Provinz ist für gewöhnlich nicht der Ort, an dem Wunder geschehen. Zumeist aus Rußland stammende Billigprofis mit Wohnsitz in Hamburg hauen sich die Nase platt, viele eingeflogene Ersatzgegner stehen gerade lange genug, um nicht als Fallobst aktenkundig zu werden. Der Hauptkämpfer der "Universum Box-Nacht" des ZDF hatte vor seinem Auftritt in Halle gleich ganz abgesagt, weil er vor dem kurzfristig herbeigeschafften Ersatzmann seines kurzfristig absagenden Ursprungsgegners Angst bekam. Der verbleibende Lokalmatador Thomas Ulrich ließ sich dann dafür auf eine wüste Prügelei ein, die an Rummelboxen in Thailand erinnerte, nicht an die von mühsam beherrschten Fluchtreflexen geprägte Manfred-Wolke-Schule der DDR.
Doch Wunder gibt es immer wieder - und so war an diesem Abend in der Box-Diaspora Halle, in einem Zweckbau aus den neunziger Jahren, am Rande des Rings, dort, wo kein Blick hinfällt, ein Fall von Spontanheilung mit gerade biblischer Wucht zu erleben: Ein Rollstuhlfahrer, vor dem ersten Kampf noch hilflos in sein Gefährt geschnallt, legte erst das linke Bein locker über das rechte, Minuten später wechselte er sogar die Auslage auf links-rechts, wie beiläufig, ohne es überhaupt zu bemerken.
Boxen, als Prügelsport verlacht, kann also auch heilen. Es heißt, auch der zusammengeschlagene Thomas Ulrich sei schon wieder ganz gesund.
Doch Wunder gibt es immer wieder - und so war an diesem Abend in der Box-Diaspora Halle, in einem Zweckbau aus den neunziger Jahren, am Rande des Rings, dort, wo kein Blick hinfällt, ein Fall von Spontanheilung mit gerade biblischer Wucht zu erleben: Ein Rollstuhlfahrer, vor dem ersten Kampf noch hilflos in sein Gefährt geschnallt, legte erst das linke Bein locker über das rechte, Minuten später wechselte er sogar die Auslage auf links-rechts, wie beiläufig, ohne es überhaupt zu bemerken.
Boxen, als Prügelsport verlacht, kann also auch heilen. Es heißt, auch der zusammengeschlagene Thomas Ulrich sei schon wieder ganz gesund.
Montag, 25. Februar 2008
Bye, bye Brotmesser
Mit großer Weitsicht hat der Gesetzgeber letzten Freitag die Gewaltkriminalität in Deutschland abgeschafft: Durch das Verbot "täuschend echt aussehender" (Bundestag) Anscheinswaffen und das Tragen von gefährlichen Messern mit einer Klingenlänge von mehr als 12 Zentimetern wird zahllosen kriminellen Gewalttätern im Lande schlagartig das blutige Handwerk gelegt.
Bislang von einer breiten Öffentlichkeit unbemerkt, ist allerdings auch der Absatz von Brotmessern in Karstadt-Haushaltwarenabteilungen und Billigbaumärkten drastisch eingebrochen. Wegen des Mitführverbotes von Klingen mit mehr als 12 Zentimetern Länge gelingt es keinem Käufer mehr, ein zu Kochzwecken erstandenes Messer legal zu sich nach Hause zu bringen. Aus Angst vor den angedrohten Bußgeldern sehen viele gesetzestreue Kunden deshalb wohl derzeit vom Brotmesserkauf auf.
Der Bundestag hatte in das verschärfte neue Waffenrecht zwar Ausnahmegenehmigungen zum Tragen von Waffen auf Theaterbühnen und in Spielfilmproduktionen aufgenommen, es aber in der Eile verabsäumt, eine Ausnahmegenehmigung für zackig geschliffene Küchenwerkzeuge ins Gesetz aufzunehmen. Hier muss, wie zuletzt bei Hartz IV, dringend nachjustiert werden, soll das Land der Solinger Klinge nicht für immer auf klimaschädliche Brotmaschinen angewiesen sein.
Bislang von einer breiten Öffentlichkeit unbemerkt, ist allerdings auch der Absatz von Brotmessern in Karstadt-Haushaltwarenabteilungen und Billigbaumärkten drastisch eingebrochen. Wegen des Mitführverbotes von Klingen mit mehr als 12 Zentimetern Länge gelingt es keinem Käufer mehr, ein zu Kochzwecken erstandenes Messer legal zu sich nach Hause zu bringen. Aus Angst vor den angedrohten Bußgeldern sehen viele gesetzestreue Kunden deshalb wohl derzeit vom Brotmesserkauf auf.
Der Bundestag hatte in das verschärfte neue Waffenrecht zwar Ausnahmegenehmigungen zum Tragen von Waffen auf Theaterbühnen und in Spielfilmproduktionen aufgenommen, es aber in der Eile verabsäumt, eine Ausnahmegenehmigung für zackig geschliffene Küchenwerkzeuge ins Gesetz aufzunehmen. Hier muss, wie zuletzt bei Hartz IV, dringend nachjustiert werden, soll das Land der Solinger Klinge nicht für immer auf klimaschädliche Brotmaschinen angewiesen sein.
Buschtrommeln für Berlin
Nachdem der Siemens-Konzern angekündigt hat, sich weltweit von etwa 7000 und in Deutschland von 2000 Mitarbeitern trennen zu wollen, ist im politischen Berlin leichte Panik ausgebrochen. Noch aus den Tagen der Deutschland AG betreiben Verbraucherschutz-, Außen- und Finanzministerium komplette Siemens-Telefonanlagen; auch die SPD-Fraktion telefoniert über Netzwerktechnik des deutschen Vorzeigekonzerns, der es seinerzeit auf äußerst vielfältige Weise verstand, große und für beide Seiten lukrative Aufträge zu akquirieren.
Nach dem von den Ministern Steinbrück und Seehofer und SPD-Fraktionschef Struck zuletzt gemeinschaftlich ausgerufenen Nokia-Boykott und grundsätzlichen Überlegungen, ob der vom Automobilzulieferer Continental angekündigte Arbeitsplatzabbau es weiter zuläßt, in Gegenwart der nach gerechtigkeit dürstenden bevölkerung Autos mit ganzen Conti-Baugruppen zu benutzen, diskutieren die chistsozialen und sozialdemokratischen Arbeiterführer derzeit die Frage, wie die nun mehr auch und ganz zurecht als ungerecht empfundenen Siemens-Telefone zeitnah durch Buschtrommeln oder Brieftauben ersetzt werden können.
Nach dem von den Ministern Steinbrück und Seehofer und SPD-Fraktionschef Struck zuletzt gemeinschaftlich ausgerufenen Nokia-Boykott und grundsätzlichen Überlegungen, ob der vom Automobilzulieferer Continental angekündigte Arbeitsplatzabbau es weiter zuläßt, in Gegenwart der nach gerechtigkeit dürstenden bevölkerung Autos mit ganzen Conti-Baugruppen zu benutzen, diskutieren die chistsozialen und sozialdemokratischen Arbeiterführer derzeit die Frage, wie die nun mehr auch und ganz zurecht als ungerecht empfundenen Siemens-Telefone zeitnah durch Buschtrommeln oder Brieftauben ersetzt werden können.
Handystrahlung: Taliban in Todesangst
Aus Angst vor schädlicher Handystrahlung haben die Taliban in Afghanistan Mobilfunkanbieter ultimativ aufgefordert, Handysignale in den Rebellenhochburgen während der Nacht abzuschalten. «Wenn die Firmen ihre Signale nicht zwischen 17 Uhr und 3 Uhr stoppen, werden wir ihre Masten zerstören», hieß es in einer von Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Montag am Telefon verlesenen Mitteilung der Aufständischen. Nicht mitgeteilt wurde, ob Mudschahdi aus einer Telefonzelle anrief oder ein Handy benutzte.
Der Mann mit dem geradezu malerisch mudschaheddinischen Namen begründete seien Forderung damit, das die US-geführten Koalitionstruppen und die Internationale Schutztruppe Isaf Mobilfunksignale benutzen würden, um Aufständische aufzuspüren und anzugreifen. Das wiederum gefällt den seit Jahren vor einer Großoffensive stehenden Gotteskriegern gar nicht - denn telefonieren mögen sie schon, am liebsten aber ohne "Signale".
Kulant haben die Moslemisten den Mobilfunkunternehmen deshalb jetzt "ein dreitägiges Ultimatum gegeben, der Anweisung Folge zu leisten." Bei Nichtbefolgung der "Anweisung" würden außer den Mobilfunkmasten auch die Angestellten und die Büros der Firmen angegriffen. Eine Strategie, die zuletzt vor 120 Jahren von den aufständischen Apachen des Häuptlings Geronimo angewandt wurde. Und damals nicht eben als übererfolgreich in die Geschichte einging: Geronimo stellte sich nach zehn Jahren Kampf mit seinen letzten 36 von ursprünglich 500 Kämpfenr der US-Army. Drei Jahre saß er im Gefängnis, dann in Florida in der Verbannung. Später bekam er ein Stück Land, das er beackerte. Kurz vor seinem Tod konvertierte Geronimo dann auch noch zum Christentum.
Sonntag, 24. Februar 2008
Hängende Köpfe in Halle
Es passte alles. Das Wetter wie Frühlingserwachen, das Stadion für Viertliga-Verhältnisse rappelvoll, der Trainer hat Geburtstag und kann nach einer beruhigend routiniert durchgezogenen Vorbereitung sein beinahe bestes Aufgebot ins erste von 15 Rennen um die Qualifikation zur neuen Regionalliga schicken.
Doch wie immer, wenn es beim längst nur noch traditionsreichen Halleschen FC um irgendetwas geht, geht es schief. Zehn Minuten nach dem Anpfiff der Partie gegen die vom einstigen HFC-Trainer German Andreev trainierte Truppe aus Plauen ist klar, dass hier zwei Mannschaften auf dem Platz stehen, die vor allem eines wollen: Nicht verlieren. Hüftsteif stakst der hallesche Sturmriese Michel Petrick von jedem auf ihn zielenden Pass weg, sein Kollege Shubitize, als Bälleverteiler geholt, verteilt die Bälle vorzugshalber an die gegnerischen Spieler. Eine rein zufällig zustandegekommene Großchance des fleißigen Nico Kanitz vereitelt ein rein zufällig im Wege stehender Plauener.
Doch was schiefgehen soll, geht hier im abrißreifen Kurt-Wabbel-Stadion in der Regel auch schief. Christian Kamalla, ehemals als Abwehrtalent gehandelt und inzwischen erstaunlicherweise dienstältester HFC-Spieler, rempelt im Mittelkreis einen Gegenspieler. Der Schiedsrichter, eigens aus Rostock angereist, pfeift Freistoß. Plauen führt schnell und einen halben Kilometer entfernt vom Tatort aus. Und es steht 0:1.
Alle, die schon mehr als drei HFC-Spiele gesehen haben, wissen, wie das Drama weitergehen wird. Schockstarre, Anrennen, hohe Bälle, am Ende ein Remis, wahrscheinlicher aber doch wieder die gewohnte 0:1- oder 0:2-Niederlage.
Die Kulisse ist trotzdem da, unbelehrbar und scheinbar blind dafür, dass unten auf dem Platz zwar eine recht stabile Abwehrformation steht, davor aber nichts ist, das Hoffnung auf Tore machen könnte. Nico Kanitz läuft sich auf links fest, Maik Kunze stolpert auf rechts, der Regisseur Shubititze lässt nicht locker beim Versuch, den gelbgekleideten Plauenern präzise Pässe in den Fuß zu spielen. Vorn in der Spitze gelingt es dem Hünen Petrick, nahezu jedes Kopfballduell zu verlieren, indem er den Schädel einzieht, sobald der Ball sich nähert.
Man kann das der Mannschaft nicht einmal vorwerfen. Mit Stark, Görke und Gröger sitzen drei Stammspieler der mäßig erfolgreichen Hinrunde nur auf der Bank, Neubert, die in der Winterpause verpflichtete Kanone für den schwächelnden Sturm, ist direkt nach Vertragsunterzeichnung krank geworden - wie noch jede Neuverpflichtung in diesem Jahrtausend. Die anderen können einfach nicht mehr, nicht besser, nicht Fußball.
Mehr muss niemand wissen, um das Spiel zu verstehen. Es ist
wie immer, nicht mehr, nicht weniger. Zur Pause kommt der junge Benedikt Seipel für Shubitize, und er macht auf rechts sofort mehr Druck nach vorn als das komplette Mittelfeld bis dahin. Aber seine Flanken finden keine Abnehmer, weil die Planstellen der Stürmer inzwischen mit dem Dauerläufer Kunze und dem Basketballer Petrick besetzt sind - Garanten geradezu für ein Zu-Null-Spiel.
Halles Trainer Sven Köhler aber sieht ein anderes Match. Erst wechselt er endlich Stark ein, stellt ihn aber auf die rechte Verteidigerposition, obwohl Plauen nach einer Roten Karte für Zapishny nur noch zu zehnt ist. Dann beordert er Kamalla auf die Libero-Position und den agilen Seipel nach hinten, um die langen Bergner und Benes als zusätzliche Adressaten für die nun wieder nicht vorhandenen Flanken zu haben.
Ein Manöver, das wie im Bilderbuch nach hinten losgeht: Ein hoch nach vorn geschlagener Ball überrumpelt die bis zur Mittellinie aufgerückte Deckung auf ähnliche Weise wie der Freistoß vor dem 0:1. Der eben eingewechselte Plauener Kai Zimmermann marschiert auf Keeper Horvat zu und schießt ins Tor. Es ist die 87. von 1350 Rückrunden-Minuten, der HFC hat bis hierhin genau so viele Tore geschossen wie Tabellenführer Dresden, sieben Tore weniger kassiert als der Tabellenvierte Makranstädt und er liegt mit Rang 5 doch zwei Plätze, fünf Punkte und eine ganze Klasse von der Regionalligaqualifikation entfernt. Nächste Woche geht es nach Chemnitz, nun schon wieder mit hängenden Köpfen.
Doch wie immer, wenn es beim längst nur noch traditionsreichen Halleschen FC um irgendetwas geht, geht es schief. Zehn Minuten nach dem Anpfiff der Partie gegen die vom einstigen HFC-Trainer German Andreev trainierte Truppe aus Plauen ist klar, dass hier zwei Mannschaften auf dem Platz stehen, die vor allem eines wollen: Nicht verlieren. Hüftsteif stakst der hallesche Sturmriese Michel Petrick von jedem auf ihn zielenden Pass weg, sein Kollege Shubitize, als Bälleverteiler geholt, verteilt die Bälle vorzugshalber an die gegnerischen Spieler. Eine rein zufällig zustandegekommene Großchance des fleißigen Nico Kanitz vereitelt ein rein zufällig im Wege stehender Plauener.
Doch was schiefgehen soll, geht hier im abrißreifen Kurt-Wabbel-Stadion in der Regel auch schief. Christian Kamalla, ehemals als Abwehrtalent gehandelt und inzwischen erstaunlicherweise dienstältester HFC-Spieler, rempelt im Mittelkreis einen Gegenspieler. Der Schiedsrichter, eigens aus Rostock angereist, pfeift Freistoß. Plauen führt schnell und einen halben Kilometer entfernt vom Tatort aus. Und es steht 0:1.
Alle, die schon mehr als drei HFC-Spiele gesehen haben, wissen, wie das Drama weitergehen wird. Schockstarre, Anrennen, hohe Bälle, am Ende ein Remis, wahrscheinlicher aber doch wieder die gewohnte 0:1- oder 0:2-Niederlage.
Die Kulisse ist trotzdem da, unbelehrbar und scheinbar blind dafür, dass unten auf dem Platz zwar eine recht stabile Abwehrformation steht, davor aber nichts ist, das Hoffnung auf Tore machen könnte. Nico Kanitz läuft sich auf links fest, Maik Kunze stolpert auf rechts, der Regisseur Shubititze lässt nicht locker beim Versuch, den gelbgekleideten Plauenern präzise Pässe in den Fuß zu spielen. Vorn in der Spitze gelingt es dem Hünen Petrick, nahezu jedes Kopfballduell zu verlieren, indem er den Schädel einzieht, sobald der Ball sich nähert.
Man kann das der Mannschaft nicht einmal vorwerfen. Mit Stark, Görke und Gröger sitzen drei Stammspieler der mäßig erfolgreichen Hinrunde nur auf der Bank, Neubert, die in der Winterpause verpflichtete Kanone für den schwächelnden Sturm, ist direkt nach Vertragsunterzeichnung krank geworden - wie noch jede Neuverpflichtung in diesem Jahrtausend. Die anderen können einfach nicht mehr, nicht besser, nicht Fußball.
Mehr muss niemand wissen, um das Spiel zu verstehen. Es ist
wie immer, nicht mehr, nicht weniger. Zur Pause kommt der junge Benedikt Seipel für Shubitize, und er macht auf rechts sofort mehr Druck nach vorn als das komplette Mittelfeld bis dahin. Aber seine Flanken finden keine Abnehmer, weil die Planstellen der Stürmer inzwischen mit dem Dauerläufer Kunze und dem Basketballer Petrick besetzt sind - Garanten geradezu für ein Zu-Null-Spiel.
Halles Trainer Sven Köhler aber sieht ein anderes Match. Erst wechselt er endlich Stark ein, stellt ihn aber auf die rechte Verteidigerposition, obwohl Plauen nach einer Roten Karte für Zapishny nur noch zu zehnt ist. Dann beordert er Kamalla auf die Libero-Position und den agilen Seipel nach hinten, um die langen Bergner und Benes als zusätzliche Adressaten für die nun wieder nicht vorhandenen Flanken zu haben.
Ein Manöver, das wie im Bilderbuch nach hinten losgeht: Ein hoch nach vorn geschlagener Ball überrumpelt die bis zur Mittellinie aufgerückte Deckung auf ähnliche Weise wie der Freistoß vor dem 0:1. Der eben eingewechselte Plauener Kai Zimmermann marschiert auf Keeper Horvat zu und schießt ins Tor. Es ist die 87. von 1350 Rückrunden-Minuten, der HFC hat bis hierhin genau so viele Tore geschossen wie Tabellenführer Dresden, sieben Tore weniger kassiert als der Tabellenvierte Makranstädt und er liegt mit Rang 5 doch zwei Plätze, fünf Punkte und eine ganze Klasse von der Regionalligaqualifikation entfernt. Nächste Woche geht es nach Chemnitz, nun schon wieder mit hängenden Köpfen.
Mörderischer Osten
Seit Jahren schon tastet sich der frühere DDR-Gynäkologe und spätere Strickjackenträger Wolfgang Böhmer in seiner Freizeit gern durch die Innereien der Seelenlage seines Volkes. Mal findet der greise Christdemokrat dabei Blut, Schweiß und Schicksalsgemeinschaft, mal gelingen ihm tiefe Einblicke in die wahre Natur der Jurisdiktion.
Seine großen Erfolge als Hobbyforscher haben den Hauslatsch der ostdeutschen Landespolitik jetzt bewogen, mal eben schnell die Ursachen für die "auffallende Häufigkeit von Babytötungen in Ostdeutschland" (Böhmer) zu finden. Ohne groß darüber nachzudenken, ist der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt dabei auf eine "nachwirkende DDR-Mentalität" gestoßen: "Ich erkläre mir das vor allem mit einer leichtfertigeren Einstellung zu werdendem Leben in den neuen Ländern", verriet der Gerontokrat Böhmer dem "Focus". Sein Wissen darum bezieht Böhmer aus höchst wissenschaftlichen Quellen: Ihm "komme es so vor", sagt er, "als ob Kindstötungen von Neugeborenen für manche ein Mittel der Familienplanung sind".
Das kann dann freilich nur an der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs in der DDR vor 36 Jahren liegen, weiß Böhmer, warum beispielsweise eine Frau aus Brandenburg ihr Kind verhungern ließ: Die 22-Jährige, zum Zeitpunkt des Mauerfalls selbst noch in akuter Gefahr, wegen der herrschenden DDR-Mentalität getötet zu werden, studierte zuvor wahrscheinlich ebenso die entsprechende DDR-Gesetzgebung wie verschiedene Kindsmörderinnen aus Hamburg, NRW und Bayern. Überall können Frauen danach nicht mehr zwischen einer Kindstötung im dritten Monat und einer im dritten jahr unterscheiden.
Eine "sittliche Verwahrlosung", wie sie der früher von der Stasi als recht fleißiger Informant geführte spätere brandenburgischen Regierungschef Manfred Stolpe ausmachte, kann Böhmer bei seinen Landeskindern aber nicht erkennen. "Allerdings führt die aus DDR-Zeiten übernommene Fixierung auf den Staat zur Aufgabe von individueller Verantwortung."
Das störe ihn "sehr" (Böhmer), weshalb er Maßnahmen ankündigte, seine DDR-geprägten und zum schnellen Mord zwischendurch neigenden Bürger künftig noch ein bisschen fester an die Hand zu nehmen. Die Politik in seinem Land werde sich demnächst "mit mehr Kontrollen um chronische Verwahrlosung kümmern", verspricht der Landesvater.
Seine großen Erfolge als Hobbyforscher haben den Hauslatsch der ostdeutschen Landespolitik jetzt bewogen, mal eben schnell die Ursachen für die "auffallende Häufigkeit von Babytötungen in Ostdeutschland" (Böhmer) zu finden. Ohne groß darüber nachzudenken, ist der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt dabei auf eine "nachwirkende DDR-Mentalität" gestoßen: "Ich erkläre mir das vor allem mit einer leichtfertigeren Einstellung zu werdendem Leben in den neuen Ländern", verriet der Gerontokrat Böhmer dem "Focus". Sein Wissen darum bezieht Böhmer aus höchst wissenschaftlichen Quellen: Ihm "komme es so vor", sagt er, "als ob Kindstötungen von Neugeborenen für manche ein Mittel der Familienplanung sind".
Das kann dann freilich nur an der Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs in der DDR vor 36 Jahren liegen, weiß Böhmer, warum beispielsweise eine Frau aus Brandenburg ihr Kind verhungern ließ: Die 22-Jährige, zum Zeitpunkt des Mauerfalls selbst noch in akuter Gefahr, wegen der herrschenden DDR-Mentalität getötet zu werden, studierte zuvor wahrscheinlich ebenso die entsprechende DDR-Gesetzgebung wie verschiedene Kindsmörderinnen aus Hamburg, NRW und Bayern. Überall können Frauen danach nicht mehr zwischen einer Kindstötung im dritten Monat und einer im dritten jahr unterscheiden.
Eine "sittliche Verwahrlosung", wie sie der früher von der Stasi als recht fleißiger Informant geführte spätere brandenburgischen Regierungschef Manfred Stolpe ausmachte, kann Böhmer bei seinen Landeskindern aber nicht erkennen. "Allerdings führt die aus DDR-Zeiten übernommene Fixierung auf den Staat zur Aufgabe von individueller Verantwortung."
Das störe ihn "sehr" (Böhmer), weshalb er Maßnahmen ankündigte, seine DDR-geprägten und zum schnellen Mord zwischendurch neigenden Bürger künftig noch ein bisschen fester an die Hand zu nehmen. Die Politik in seinem Land werde sich demnächst "mit mehr Kontrollen um chronische Verwahrlosung kümmern", verspricht der Landesvater.
... und es hat Zumwinkel gemacht.
wenn das der klaus lage wüsste: tausendmal berührt und der staat hat doch zumwinkels kohle nie kassiert.
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Zurück zur Reichsfluchtsteuer
Viel zuviele Millionäre in Deutschland, viel zuviele Manager mit viel zu hohen Gehältern, viel zu weit öffnet sich die "Schere zwischen arm und reich" (Spiegel). Ein Erfolgsmodell gegen die Verarmung eines Teils der Bevölkerung hat hingegen Simbabwes Diktator Robert Mugabe ausgedacht und konsequent umgesetzt: Dank einer Inflationsrate oberhalb der 100 000-Prozent-Marke haben Sparguthaben im Land heute nur noch 0,000005 Prozent des Wertes, den sie vor sieben Jahren hatten.
Das trifft natürlich vor allem die Superreichen - einem simbabwischen Millionär etwa könnte mit seiner Million Simbabwe-Dollar heute nur noch Waren kaufen, die vor sieben Jahren für fünf Simbabwe-Dollar zu haben waren.
Mugabe hatte diesen schönen Erfolg auf den Weg gebracht, indem er funktionierende Farmbetriebe zerschlug, weil deren Besitzer verglichen mit den Armen im Land viel zu viel verdienten. Als daraufhin die Preise stiegen, wies der greise Autokrat an, dass sie nicht steigen dürfen. Der Handel verlagerte sich in der Folge aus dem regulären Handel auf den Schwarzmarkt, Mugabe reagierte mit Verhaftungen und dem Verbot von Kapitalausfuhren.
Nach Angaben des Statistikamts des Landes stieg die Inflationsrate anschließend von 66.213 Prozent auf den Weltrekord von 100.580 Prozent.
Peer Steinbrück, in Deutschland für die Staatsfinanzen zuständig, erwägt nach wiederholter Kritik an überhöhten Managergehältern, einer immer weiter aufklaffenden "Schere zwischen arm und reich" (SZ) und Anzeichen vermehrter Steuerflucht aus Deutschland nunmehr ebenfalls wirksame Maßnahmen zur Resozialisierung der Gesellschaft. Ein Werkzeug dazu soll die Wiedereinführung der "Reichsfluchtsteuer" sein, die im Original am 8.Dezember 1931 von der Regierung Brünning erlassen worden war.
Arbeiterführer Steinbrück, als Steuersparer selbst nicht ohne Erfahrung, fordert, dass künftig alle Überweisungen aus Deutschland nach Liechtenstein einer Quellenbesteuerung unterworfen werden, um Kapitalflucht zu verhindern. Zuletzt war eine solche Regelung als "Vierte Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens" in Kraft getreten, um "mit schärfsten Maßnahmen gegen alle diejenigen vorzugehen, die jetzt das Vaterland verlassen". (nicht Steinbrück, sondern Brüning)
Wie es weiterging, lässt sich nachlesen, Peer Steinbrück ist nur noch nicht dazu gekommen: Aus der Reichsfluchtsteuer, die ursprünglich eine Auswanderersteuer war, wurde durch die 1933 einsetzende Verschärfung der Richtlinien eine vor allem die jüdischen Emigranten hart treffenden Zwangsabgabe, die bis zum Mai 1934 alle diejenigen traf, die mehr als 200.000 RM Vermögen besaßen oder Einkommen von mehr als 20.000 RM erwirtschafteten. Die Höhe der Steuer betrug zufällig wie bei der demnächst greifenden Zinsabschlagsteuer 25 % des steuerpflichtigen Vermögens.
Im Mai 1934 wurden die Freibeträge auf 50.000 RM und 10.000 RM drastisch gesenkt und dem Fiskus das Recht eingeräumt, zur Eintreibung der Steuer eine Sicherheitsleistung in Höhe der voraussichtlichen Reichsfluchtsteuer einzufordern. Der Fiskus akzeptierte als Sicherheitsleistung sowohl Bargeldbeträge und Wertpapiere wie Häuser und Grundstücke, auf die er sich eine Sicherheitshypothek im Grundbuch eintragen ließ.
Um eine möglichst lückenlose Überwachung der potentiellen "Steuerflüchtlinge" zu gewährleisten, arbeiteten die regionalen Finanzämter, Hauptzollämter und die zur Überwachung der Devisenbewirtschaftung eingerichteten Devisenstellen, ab 1936 auch das neue Devisenfahndungsamt in Berlin, eng mit den örtlichen Polizei- und Meldebehörden zusammen.
Das trifft natürlich vor allem die Superreichen - einem simbabwischen Millionär etwa könnte mit seiner Million Simbabwe-Dollar heute nur noch Waren kaufen, die vor sieben Jahren für fünf Simbabwe-Dollar zu haben waren.
Mugabe hatte diesen schönen Erfolg auf den Weg gebracht, indem er funktionierende Farmbetriebe zerschlug, weil deren Besitzer verglichen mit den Armen im Land viel zu viel verdienten. Als daraufhin die Preise stiegen, wies der greise Autokrat an, dass sie nicht steigen dürfen. Der Handel verlagerte sich in der Folge aus dem regulären Handel auf den Schwarzmarkt, Mugabe reagierte mit Verhaftungen und dem Verbot von Kapitalausfuhren.
Nach Angaben des Statistikamts des Landes stieg die Inflationsrate anschließend von 66.213 Prozent auf den Weltrekord von 100.580 Prozent.
Peer Steinbrück, in Deutschland für die Staatsfinanzen zuständig, erwägt nach wiederholter Kritik an überhöhten Managergehältern, einer immer weiter aufklaffenden "Schere zwischen arm und reich" (SZ) und Anzeichen vermehrter Steuerflucht aus Deutschland nunmehr ebenfalls wirksame Maßnahmen zur Resozialisierung der Gesellschaft. Ein Werkzeug dazu soll die Wiedereinführung der "Reichsfluchtsteuer" sein, die im Original am 8.Dezember 1931 von der Regierung Brünning erlassen worden war.
Arbeiterführer Steinbrück, als Steuersparer selbst nicht ohne Erfahrung, fordert, dass künftig alle Überweisungen aus Deutschland nach Liechtenstein einer Quellenbesteuerung unterworfen werden, um Kapitalflucht zu verhindern. Zuletzt war eine solche Regelung als "Vierte Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens" in Kraft getreten, um "mit schärfsten Maßnahmen gegen alle diejenigen vorzugehen, die jetzt das Vaterland verlassen". (nicht Steinbrück, sondern Brüning)
Wie es weiterging, lässt sich nachlesen, Peer Steinbrück ist nur noch nicht dazu gekommen: Aus der Reichsfluchtsteuer, die ursprünglich eine Auswanderersteuer war, wurde durch die 1933 einsetzende Verschärfung der Richtlinien eine vor allem die jüdischen Emigranten hart treffenden Zwangsabgabe, die bis zum Mai 1934 alle diejenigen traf, die mehr als 200.000 RM Vermögen besaßen oder Einkommen von mehr als 20.000 RM erwirtschafteten. Die Höhe der Steuer betrug zufällig wie bei der demnächst greifenden Zinsabschlagsteuer 25 % des steuerpflichtigen Vermögens.
Im Mai 1934 wurden die Freibeträge auf 50.000 RM und 10.000 RM drastisch gesenkt und dem Fiskus das Recht eingeräumt, zur Eintreibung der Steuer eine Sicherheitsleistung in Höhe der voraussichtlichen Reichsfluchtsteuer einzufordern. Der Fiskus akzeptierte als Sicherheitsleistung sowohl Bargeldbeträge und Wertpapiere wie Häuser und Grundstücke, auf die er sich eine Sicherheitshypothek im Grundbuch eintragen ließ.
Um eine möglichst lückenlose Überwachung der potentiellen "Steuerflüchtlinge" zu gewährleisten, arbeiteten die regionalen Finanzämter, Hauptzollämter und die zur Überwachung der Devisenbewirtschaftung eingerichteten Devisenstellen, ab 1936 auch das neue Devisenfahndungsamt in Berlin, eng mit den örtlichen Polizei- und Meldebehörden zusammen.
Samstag, 23. Februar 2008
Steuersparer Staat, Nachtrag
"Was ist das bloß für eine blöde Frage, ob man Manager Millionen zahlen darf? Das ist privates Geld. Das ist privat verdient. Das geht niemanden was an. Wer Millionen für Manager ausgeben will – nur zu! Aber weltweit kommen alle zum selben Schluss: Es gibt kein besseres Geschäft, als Top-Managern Millionen zu zahlen. Sogar in Deutschland. Noch Fragen?"
Steuersparer Staat
Jetzt reicht es dem Finanzminister. In der "Debatte um" (Spiegel) Steuerbetrug und Steuerhinterziehung ist nach Ansicht des Arbeiterführers Peer Steinbrück auch mit einer radikalen Vereinfachung des Steuerrechts nicht beizukommen. "Steuerhinterziehung wird doch nicht betrieben, weil das Ausfüllen von Steuerformularen zu kompliziert ist", sagte der SPD-Politiker, der aus seiner Zeit in der Landespolitik genau weiß, welche Motivation Steuersparer wirklich treibt: "Wer Steuern hinterzieht, will schlicht und einfach Geld sparen."
Dafür nehme der Steuerhinterzieher jeden Aufwand in Kauf - nach dem leuchtenden Vorbild etwa des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, das eigens eine Gesellschaft in Amsterdam gründete, um Steuern auf eine nach islamischem Recht aufgelegte Anleihe zu sparen. Oder wie die Staatsbank Sachsen LB, die mit Wissen und Einverständnis des heutigen Staatsministers De Maiziere Zweckgesellschaften in Irland gründete, um Gewinne aus Spekulationsgeschäften nicht mit dem deutschen Fiskus teilen zu müssen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich daraufhin jetzt für eine strenge Verfolgung von Steuersündern ausgesprochen. "Es geht darum, in einem Lande das Steuerrecht einzuhalten, und dafür gibt es auch keine entschuldigenden Ausnahmen", sagte die Kanzlerin und CDU-Chefin in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft im Internet offensichtlich an ihren Minister De Maiziere, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjan (SPD), Sachsen CDU-Ministerpräsidenten Milbradt und ihren heutigen Kabinettskollegen Peer Steinbrück gerichtet.
Unter Steinbrücks Ägide hatte die NRW-Landesbank West LB so lustige Finanzvehikel wie die "WESTLB FINANCE NV" mit Sitz im Building Street JB Gorsiraweg 14 im hübschen Curacao auf den als besonders steuersparend geltenden Niederländischen Antillen betrieben. Auch die IKB-Bank, in deren Aufsichtsrat ein hoher Beamter aus Steinbrücks Ministerium sitzt, war mit ihrer Spekulationsgesellschaft Rhinebrigde nicht an den Rhein, sondern nach Dublin umgezogen, um nicht wie normale deutsche Bürger Steuern auf erzielte Spekulationsgeinne zahlen zu müssen.
Der wackeren Bundeskanzlerin treiben diese seit Jahren von zahllosen öffentlichen Körperschaften gern genutzten Schlupflöcher nun seit sieben Tage die Zornesröte ins Gesicht. Es komme jetzt darauf an, Steuerhinterziehung strafrechtlich zu verfolgen, sagte Merkel. Die Staatsanwälte ermittelten deshalb "ohne Ansehen der Person", versicherte sie - Steinbrück, Bullerjan und Co. müssen zittern.
Dafür nehme der Steuerhinterzieher jeden Aufwand in Kauf - nach dem leuchtenden Vorbild etwa des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, das eigens eine Gesellschaft in Amsterdam gründete, um Steuern auf eine nach islamischem Recht aufgelegte Anleihe zu sparen. Oder wie die Staatsbank Sachsen LB, die mit Wissen und Einverständnis des heutigen Staatsministers De Maiziere Zweckgesellschaften in Irland gründete, um Gewinne aus Spekulationsgeschäften nicht mit dem deutschen Fiskus teilen zu müssen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich daraufhin jetzt für eine strenge Verfolgung von Steuersündern ausgesprochen. "Es geht darum, in einem Lande das Steuerrecht einzuhalten, und dafür gibt es auch keine entschuldigenden Ausnahmen", sagte die Kanzlerin und CDU-Chefin in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft im Internet offensichtlich an ihren Minister De Maiziere, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjan (SPD), Sachsen CDU-Ministerpräsidenten Milbradt und ihren heutigen Kabinettskollegen Peer Steinbrück gerichtet.
Unter Steinbrücks Ägide hatte die NRW-Landesbank West LB so lustige Finanzvehikel wie die "WESTLB FINANCE NV" mit Sitz im Building Street JB Gorsiraweg 14 im hübschen Curacao auf den als besonders steuersparend geltenden Niederländischen Antillen betrieben. Auch die IKB-Bank, in deren Aufsichtsrat ein hoher Beamter aus Steinbrücks Ministerium sitzt, war mit ihrer Spekulationsgesellschaft Rhinebrigde nicht an den Rhein, sondern nach Dublin umgezogen, um nicht wie normale deutsche Bürger Steuern auf erzielte Spekulationsgeinne zahlen zu müssen.
Der wackeren Bundeskanzlerin treiben diese seit Jahren von zahllosen öffentlichen Körperschaften gern genutzten Schlupflöcher nun seit sieben Tage die Zornesröte ins Gesicht. Es komme jetzt darauf an, Steuerhinterziehung strafrechtlich zu verfolgen, sagte Merkel. Die Staatsanwälte ermittelten deshalb "ohne Ansehen der Person", versicherte sie - Steinbrück, Bullerjan und Co. müssen zittern.
Tatort Autobahn
Er ist Tatort-Kommissar und Marihuana-Genießer, Oldiefahrer und Förderer der Kindernothilfe. PPQ traf Dietmar Bär alias Freddy Schenk auf der Autobahn, obwohl das seit Eva Hermann ja eigentlich gar nicht geht. Und wartet seitdem gespannt auf die Schlagzeile: "Tatort-Bär - Wer ist die Schöne an seiner Seite?"
Gesetzgeber lässt es knallen
Weil die Verschärfung von Gesetzen im Kampf gegen Gewaltkriminalität nach übereinstimmender Ansicht aller Parteien "gar nichts bringt" (Kurt "Mecki" Beck), hat der Bundestag auf Initiative der Großen Koalition eine Verschärfung des deutschen Waffenrechts beschlossen. Man reagiere damit auf eine "Brutalisierung der Gewaltkriminalität", sagt ein Reinhard Grindel, der als "CDU-Innenexperte" geführt wird.
Nach dem neuen Gesetz dürfen Softair-Spielzeugwaffen, mit denen Plastikkugeln verschossen und Banken ausgeraubt werden können, jetzt endlich wieder mit mehr Kraft knallen: Die Grenze für die einem Geschoss mitgegebene Bewegungsenergie wurde im Zuge der Mobilmachung gegen Gewealt von 0,08 Joule auf 0,5 Joule angehoben.
Verboten dagegen ist jetzt das in vielen Fußgängerzonen weitverbreitete offene Tragen von Brotmessern und die Benutzung von Rasiermessern mit ausklappbarer Klinge in der Öffentlichkeit, wie es traditionelle türkische Barbiere praktizieren. Auch mehrere Millionen Besitzer von sogenannten Anscheinswaffen müssen ihre Lieblinge künftig daheim lassen, weil Polizisten im Zuge des Pisa-Schocks nicht mehr in der Lage sind, Plastikpistolen (im Bild oben unten) und Holzgewehre ohne Mündungsöffnung von echten Schusswaffen (im Bild oben oben) zu unterscheidenn.
Der Gesetzgeber erhofft sich vom Verbot, das auch die Kategorie "Einhandmesser" umfasst, die relativ wenig gebräuchlichen "Zweihandmesser" aber auslässt, einen Rückgang der Gewaltkriminalität, weil es etwa Bankräubern schwerfallen dürfte, ihre Tatwaffen in den vorgeschriebenen "festen Behältern" (Gesetzestext) zum Tatort zu transportieren. Der Polizei geht die Verschärfung jedoch nicht weit genug. Hier wird befürchtet, dass Täter auf die weiterhin erlaubten Messer mit Klingen von 11,9 Zentimetern Länge, auf Zweihanddolche und Labellostifte ausweichen könnten, die, einem Opfer von hinten in den Rücken gedrückt, von einem Pistolenlauf nicht zu unterscheiden sind.
Nach dem neuen Gesetz dürfen Softair-Spielzeugwaffen, mit denen Plastikkugeln verschossen und Banken ausgeraubt werden können, jetzt endlich wieder mit mehr Kraft knallen: Die Grenze für die einem Geschoss mitgegebene Bewegungsenergie wurde im Zuge der Mobilmachung gegen Gewealt von 0,08 Joule auf 0,5 Joule angehoben.
Verboten dagegen ist jetzt das in vielen Fußgängerzonen weitverbreitete offene Tragen von Brotmessern und die Benutzung von Rasiermessern mit ausklappbarer Klinge in der Öffentlichkeit, wie es traditionelle türkische Barbiere praktizieren. Auch mehrere Millionen Besitzer von sogenannten Anscheinswaffen müssen ihre Lieblinge künftig daheim lassen, weil Polizisten im Zuge des Pisa-Schocks nicht mehr in der Lage sind, Plastikpistolen (im Bild oben unten) und Holzgewehre ohne Mündungsöffnung von echten Schusswaffen (im Bild oben oben) zu unterscheidenn.
Der Gesetzgeber erhofft sich vom Verbot, das auch die Kategorie "Einhandmesser" umfasst, die relativ wenig gebräuchlichen "Zweihandmesser" aber auslässt, einen Rückgang der Gewaltkriminalität, weil es etwa Bankräubern schwerfallen dürfte, ihre Tatwaffen in den vorgeschriebenen "festen Behältern" (Gesetzestext) zum Tatort zu transportieren. Der Polizei geht die Verschärfung jedoch nicht weit genug. Hier wird befürchtet, dass Täter auf die weiterhin erlaubten Messer mit Klingen von 11,9 Zentimetern Länge, auf Zweihanddolche und Labellostifte ausweichen könnten, die, einem Opfer von hinten in den Rücken gedrückt, von einem Pistolenlauf nicht zu unterscheiden sind.
Freitag, 22. Februar 2008
Fremde Federn, mal wieder II
der konsumismus ist eine ersatzreligion, ganz klar. zweifel meldet nur die taz an:
Wie man allen Büchern misstraute, nur weil sie nicht die eine Bibel waren, ja wie man nicht einsehen wollte, warum jedes Jahr neue Bücher erscheinen müssen, so äußert man heute Vorbehalte dagegen, dass es so viele und immer wieder neue Pfeffermühlen, Duschgels und Mineralwasser gibt. Dass die Vielfalt an Angeboten ein Indiz dafür ist, wie vielfältig deutbar die Welt und wie wenig banal der Konsumismus ist, wird also stur ausgeblendet.
Wie man allen Büchern misstraute, nur weil sie nicht die eine Bibel waren, ja wie man nicht einsehen wollte, warum jedes Jahr neue Bücher erscheinen müssen, so äußert man heute Vorbehalte dagegen, dass es so viele und immer wieder neue Pfeffermühlen, Duschgels und Mineralwasser gibt. Dass die Vielfalt an Angeboten ein Indiz dafür ist, wie vielfältig deutbar die Welt und wie wenig banal der Konsumismus ist, wird also stur ausgeblendet.
Fremde Federn, mal wieder
nachhaltigkeit: ein argument wie ein schwamm, eine totschlagvokabel, das diffuse surrogat einer meinung. einige berechtigte fragen zum thema werden hier gestellt:
Was berechtigt die zukünftigen Generationen zu mehr Freude als sie uns zusteht? Abgesehen davon hätte diese zukünftige Generation nichts von ihrem „Besitz”, da sie ja wiederum eine „soziale” oder „ökologische” Verantwortung für die übernächste Generation hätte, ebenso wie diese gegenüber der überübernächsten. Die „umverteilende” Gerechtigkeittheorie gegenüber zukünftigen Generation führt in den unendlichen logischen Regreß.
Was berechtigt die zukünftigen Generationen zu mehr Freude als sie uns zusteht? Abgesehen davon hätte diese zukünftige Generation nichts von ihrem „Besitz”, da sie ja wiederum eine „soziale” oder „ökologische” Verantwortung für die übernächste Generation hätte, ebenso wie diese gegenüber der überübernächsten. Die „umverteilende” Gerechtigkeittheorie gegenüber zukünftigen Generation führt in den unendlichen logischen Regreß.
Behind the Great Firewall
ppq in den mühlen der internationalen politik: von schanghai und peking ist die seite nicht zu erreichen, nur das quasi-chinesische hongkong macht eine ausnahme. bleibt zu hoffen, dass uns nicht auch noch venezuela und sachsen-anhalt den saft abdrehen.
Taschenlampen für Dunkeldeutschland
Wer sich bei Volkswagen einen Dieselrußfilter einbauen lässt, um auch Morgen noch kraftvoll durch gesundheitsgefährdende Feinstaubzonen zu zischen, spart nicht nur 330Euro Steuern, ohne dazu extra nach Liechtenstein fahren zu müssen. Nein, er bekommt vom VW-Händler seines Vertrauens derzeit gleich auch noch eine tolle Taschenlampe geschenkt!
Vorausgesetzt allerdings, er fährt den einst mit Hilfe lustreisender Gewerkschafter, frisch verurteilter Personaldirektoren und des inzwischen zum Tempolimitprediger und Knutpaten aufgestiegenen Ex-VW-Aufsichtsrates Siegmar Gabriel zusammengezimmerten Gebrauchtschlitten aus des Führers Lieblingswagenschmiede jenseits der Elbe, jetzt mal von Niedersachsen aus gesehen. Leider, leider nehmen "an der Aktion alle VW-Händler in Ostdeutschland teil" - und nur die, enttäuscht ein aktueller Radiospot dieser Tage interessierte Steuersparer in Hamburg, Köln und Wuppertal. Die frühere ehemalige einstige Ex-DDR, wie wir sie ja am liebsten nennen, hat es einfach besser: Tausende Volkstaschenlampen werden endlich Licht nach Dunkeldeutschland bringen. Danke, VW, für diese Erleuchtung!
Vorausgesetzt allerdings, er fährt den einst mit Hilfe lustreisender Gewerkschafter, frisch verurteilter Personaldirektoren und des inzwischen zum Tempolimitprediger und Knutpaten aufgestiegenen Ex-VW-Aufsichtsrates Siegmar Gabriel zusammengezimmerten Gebrauchtschlitten aus des Führers Lieblingswagenschmiede jenseits der Elbe, jetzt mal von Niedersachsen aus gesehen. Leider, leider nehmen "an der Aktion alle VW-Händler in Ostdeutschland teil" - und nur die, enttäuscht ein aktueller Radiospot dieser Tage interessierte Steuersparer in Hamburg, Köln und Wuppertal. Die frühere ehemalige einstige Ex-DDR, wie wir sie ja am liebsten nennen, hat es einfach besser: Tausende Volkstaschenlampen werden endlich Licht nach Dunkeldeutschland bringen. Danke, VW, für diese Erleuchtung!
Sauerkraut und Leitungswasser
Seit zwei Wochen ist Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin in aller Munde. Gleichzeitig bezieht er seitens seiner Parteikollegen arge Prügel. Sarrazin hatte Hartz-IV-Empfängern Speisevorschläge gemacht. In akribisch genauen Tabellen war zu lesen, wie viel ein nahrhaftes Menü kostet.
Zum Beispiel für einen Single: Mittags eine Bratwurst (38 Cent), dazu 150 Gramm Sauerkraut (12 Cent) und Kartoffelbrei (25 Cent) plus Gewürze und Öl für 20 Cent. Das ergibt je nach Menü einen Tagessatz zwischen 3,75 und 3,98 Euro. Von den 128 Euro, die ein Hartz-IV-Empfänger monatlich für Essen bekommt, lassen sich also laut Sarrazin nahrhafte und leckere Mahlzeiten zubereiten.
Dann folgte sein Auftritt bei der rbb-Sendung Klipp & Klar. Dort verteidigte sich der Senator. Mit seiner Frau habe er das Essen selbst ausprobiert. Von den 128 Euro könne man "in der Tat ausgewogen und auskömmlich essen". Und dann legte er noch einen nach. Der Kritik, die Zahl der Kalorien auf seinem Speiseplan reiche für eine vollwertige Mahlzeit nicht aus, hielt er entgegen: "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."
Ein Sturm der Entrüstung wehte durch die Hauptstadt. Doch Sarrazin setzte noch einen hinterher. In einem Streitgespräch mit einer Hartz-IV-Empfängerin in der Redaktion der B.Z. riet er der 20-Jährigen: „Ich sage Ihnen, und das nicht nur als Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe, das gesündeste, was man trinken kann, ist das Berliner Leitungswasser. Das ist ausgezeichnet, ich trinke das auch. Zu Hause haben wir immer einen Glaskrug mit frischem Leitungswasser auf dem Tisch stehen."
Kommt uns irgendwie bekannt vor. War ein beliebter Spruch im Osten. Wenn mal wieder die Getränke-Industrie nicht hinter dem heißen Sommer her kam. Wasser predigen und Wein saufen. Geht leicht über die trockenen Lippen. Bei einem monatlichen Senatoren-Gehalt von etwa 11.500 Euro.
Zum Beispiel für einen Single: Mittags eine Bratwurst (38 Cent), dazu 150 Gramm Sauerkraut (12 Cent) und Kartoffelbrei (25 Cent) plus Gewürze und Öl für 20 Cent. Das ergibt je nach Menü einen Tagessatz zwischen 3,75 und 3,98 Euro. Von den 128 Euro, die ein Hartz-IV-Empfänger monatlich für Essen bekommt, lassen sich also laut Sarrazin nahrhafte und leckere Mahlzeiten zubereiten.
Dann folgte sein Auftritt bei der rbb-Sendung Klipp & Klar. Dort verteidigte sich der Senator. Mit seiner Frau habe er das Essen selbst ausprobiert. Von den 128 Euro könne man "in der Tat ausgewogen und auskömmlich essen". Und dann legte er noch einen nach. Der Kritik, die Zahl der Kalorien auf seinem Speiseplan reiche für eine vollwertige Mahlzeit nicht aus, hielt er entgegen: "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."
Ein Sturm der Entrüstung wehte durch die Hauptstadt. Doch Sarrazin setzte noch einen hinterher. In einem Streitgespräch mit einer Hartz-IV-Empfängerin in der Redaktion der B.Z. riet er der 20-Jährigen: „Ich sage Ihnen, und das nicht nur als Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe, das gesündeste, was man trinken kann, ist das Berliner Leitungswasser. Das ist ausgezeichnet, ich trinke das auch. Zu Hause haben wir immer einen Glaskrug mit frischem Leitungswasser auf dem Tisch stehen."
Kommt uns irgendwie bekannt vor. War ein beliebter Spruch im Osten. Wenn mal wieder die Getränke-Industrie nicht hinter dem heißen Sommer her kam. Wasser predigen und Wein saufen. Geht leicht über die trockenen Lippen. Bei einem monatlichen Senatoren-Gehalt von etwa 11.500 Euro.
Donnerstag, 21. Februar 2008
Galoppierende Möbel
Eine Frage, der mich seit heute morgen nicht loslässt: Ist es vor dem Hintergrund der deutschen Gentechnikdebatte wirklich klug, als Spedition den Slogan "Wir machen ihren Möbeln Beine" zu verwenden?
Mittwoch, 20. Februar 2008
Verwirrt
würden sie dieser frau ihr kind anvertrauen?
nein, denn sie befürchteten zurecht, das kind könnte schaden nehmen. eine andere frage: würden sie dieser frau ein auto abkaufen?
natürlich nicht, denn mit dem kauf hätte sie gleich der verfassungsschutz im visier. aber diese frau: würden sie von ihr gerne regiert werden?
ans so on and so on and so on.
Dienstag, 19. Februar 2008
Biographien
Es gibt wichtige und wirklich wichtige Bücher. Biographien sind wirklich wichtig. Besonders, wenn die betroffenen Personen noch lebendig genug sind, uns tagtäglich von den Bildschirmen zu winken. Hier drei Beispiele für solcherlei Bücher. Bücher, die man lesen kann, wenn man gar nichts mehr zu tun hat. Wenn die Welt nichts mehr zu bieten hat. Wenn alles am oder im Arsch ist.
Besonders gelungen ist hier (im Regal eines Berliner Großmarktes) die Komposition von drei super wichtigen Büchern. Einfach perfekt hingelegt. Und das ist auch gut so. Mal ganz ehrlich.
Macht man nicht
mitte januar stürzte in queis bei halle ein hochregal um. tonnenschwere trümmer begruben bei dem unfall in einem lager mehrere menschen, ein mitarbeiter des technischen hilfswerks starb. dies war der erste thw-kollege in der 60-jährigen geschichte des hilfswerks, der im einsatz ums leben kam. tragisch, möchte man meinen. und erwartet eine reaktion, die in etwa folgendem bild entspricht:
zuspruch, verständnis, zuversicht: so in etwa. doch ein großes kaufhaus in halle ist anderer ansicht. es bringt dies hier zustande:
wenn es nicht so traurig wäre, könnte es fast lustig sein. ist es aber nicht. zumindest nicht in halle.
zuspruch, verständnis, zuversicht: so in etwa. doch ein großes kaufhaus in halle ist anderer ansicht. es bringt dies hier zustande:
wenn es nicht so traurig wäre, könnte es fast lustig sein. ist es aber nicht. zumindest nicht in halle.
Montag, 18. Februar 2008
Gott ist ein Witzbold
wir haben ja schon mehrfach angemerkt, dass gott offenbar einen vorzüglichen sinn für humor besitzt. den bewies er in der vergangenen woche erneut, als er deutsche politiker veranlasste, mindestens 20 milliarden euro in ein öffentliches bankensystem zu pumpen, das gegenüber der eu-kommission vorher verteidigt wurde, weil es der so genannten "daseinsvorsorge" diene, falls das private bankensystem kollabiere. was haben wir gelacht.
Schlüpfen ist gar nicht so einfach
der postchef transferiert angeblich einen teil seiner einnahmen an der deutschen steuer vorbei. was zeigt das? vor allem eins: "Die Steuerschlupflöcher, die angeblich dafür sorgen, dass Reiche keine Steuern zahlen müssen, gibt es nicht." wieder was gelernt.
Mahner und Warner
wenn in deutschland etwas "angemahnt" wird, kann man fast sicher sein: es geht um selbstverständlichkeiten, substanzarmes geplapper, ja gefasel. so mahnte angela merkel in ihrer neujahrsansprache eine "kultur des hinsehens" an, die sich von der offenbar weit verbreiteten "kultur des wegschauens" dadurch unterscheidet, dass man das richtige tut und nicht das falsche. holla, wer hätte das gedacht? die kanzlerin bewegte sich damit auf einem ähnlichen erkenntnisniveau wie der papst, der sich ja gerne und ungefragt für den frieden einsetzt. nicht für den krieg, für den frieden! neuer spitzenreiter im fabrizieren von belanglosem und wohlfeilem wortmüll ist brandenburgs ministerpräsident matthias platzeck. angesichts eines ertränkten babys zeigte er sich erst "geschockt" (dpa), um dann eine "gemeinschaft des kümmerns" anzumahnen. wir von ppq plädieren hingegen dezidiert für eine "kultur des inruhelassens", weil uns die "gemeinschaft der mahner und warner" doch ziemlich auf den sack geht.
Samstag, 16. Februar 2008
Wie blöd muss man eigentlich sein?
claus peymann, intendant des berliner ensembles und star-regisseur in der (gefühlten) nachfolge bert brechts, reist in den iran. dort will er "mutter courage" präsentieren, seiner meinung nach "eins der grandiosesten antikriegsstücke". darauf angesprochen, ob diese reise nicht das antiamerikanische, antisemitische, reaktionäre regime in teheran unterstützen könnte, meint peymann: "mir ist das regime dort egal und schnurz, mir gefällt das regime hier auch nicht, mir gefallen eine ganze menge von regimes nicht." matschdattel und dessen weltuntergangsphantasien sind ihm also "schnurz und egal", was insofern nachvollziehbar ist, weil peymann von ihnen zumindest in absehbarer zeit nicht betroffen sein dürfte. mit dem regime sind ihm offenbar aber auch dessen opfer "schnurz und egal", sonst würde er ja nicht so dummes zeug in die welt hinein quaken. richtig absurd wird seine haltung aber, wenn sich folgendes gespräch entspinnt:
Radio Eins: Müssen sie denn Zugeständnisse machen, was die Aufführung angeht, beispielsweise? Also, Schauspielerinnen mit Kopftuch, ist das Pflicht?
Peymann: Das ist Pflicht, ja.
Radio Eins: Das ist Pflicht, und darauf lassen sie sich auch ein?
Peymann: Darauf lasse ich mich sofort ein, weil, das ist doch klar, warum soll ich das nicht tun?
Radio Eins: Na, ich dachte, weil die Kunst frei wäre, und sie letztendlich auch für die Freiheit der Kunst eintreten. [zweiter Sprecher: …und subversiv…]
Peymann: Die Kunst ist frei, aber die Courage mit’m Kopftuch, das ist doch ganz toll, das finde ich, finde ich sehr schön. Das, das ist ein anderes Land, ich gehe da doch nicht hin, um das System zu ändern.
das system will peymann also nicht verändern, zumindest nicht im iran. wir erinnern uns: es ist ihm eh "schnurz und egal".
Radio Eins: Müssen sie denn Zugeständnisse machen, was die Aufführung angeht, beispielsweise? Also, Schauspielerinnen mit Kopftuch, ist das Pflicht?
Peymann: Das ist Pflicht, ja.
Radio Eins: Das ist Pflicht, und darauf lassen sie sich auch ein?
Peymann: Darauf lasse ich mich sofort ein, weil, das ist doch klar, warum soll ich das nicht tun?
Radio Eins: Na, ich dachte, weil die Kunst frei wäre, und sie letztendlich auch für die Freiheit der Kunst eintreten. [zweiter Sprecher: …und subversiv…]
Peymann: Die Kunst ist frei, aber die Courage mit’m Kopftuch, das ist doch ganz toll, das finde ich, finde ich sehr schön. Das, das ist ein anderes Land, ich gehe da doch nicht hin, um das System zu ändern.
das system will peymann also nicht verändern, zumindest nicht im iran. wir erinnern uns: es ist ihm eh "schnurz und egal".
Zumwinkel rettet Steinbrück
Wie die Dominosteine fielen die öffentlich-rechtlichen Geldinstitute. Erst erschütterte die US-Subprime-Krise die IKB, deren Haupteigentümer der Bund ist, dann Sachsen LB, der die West LB folgte. Schließlich traf es wieder die IKB, woraufhin die Bayern LB Millardenverluste meldete. In den Hinterzimmern wurde hektisch getagt, denn eine Bankenpleite hätte aus dem Zittern des Bodens ein Erdbeben gemacht - war es doch in den 20er Jahren auch die Pleite einer einzigen Bank, die die große deutsche Depression auslöste.
Allerdings - diesmal melden private Banken wie die Commerzbank oder die Deutsche Rekordergebnisse. Während die von Politikern wie Peer Steinbrück beaufsichtigten öffentlichen Institute sich an gewagten Wetten mit Hausbaukrediten im Mittelwesten der USA verhoben.
Schlagzeilen macht das seltsame Auseinanderdriften der Wirklichkeiten kaum - dafür sorgt erst eine gewitzt angeschobene Diskussion um den Handybauer Nokia. Vor dem Lärm der Nokia-Proteste ist kein Ton zu vernehmen davon, dass hochrangige SPD-Politiker in Nordrhein-Westfalen jahrzehntelang mit der Chartergesellschaft PJC auf Kosten der Westdeutschen Landesbank Girozentrale (WestLB) in Deutschland und Europa herumgeflogen. Selbst ein Untersuchungsausschuss, der die Vorwürfe seit 19. Januar "rückhaltlos" klären soll, findet kaum Erwähnung, obwohl ihm eine von der WestLB erstellte Liste vor liegt, die 102 Flüge von Sozialdemokraten mit der PJC aufzählt, die von der Bank bezahlt wurden.
Es gibt bessere, leichter zu verstehende Skandale mit Bösewichtern, die die Identifikation leicht machen: Während die Krisenstäbe noch tagten, um die IKB zu retten, standen die Kamerateams des ZDF schon morgens um fünf vor dem Haus des Postchefs Klaus Zumwinkel, bei dem um sieben Uhr die ersten Fahnder eintrafen, um in einer "streng geheimen" Durchsuchungsaktion Beweise für jahrelange Steuerhinterziehung des Managers sicherzustellen.
Anfangs ist von "zweistelligen Millionenbeträgen" (n-tv) die Rede, dann von Taten, die bis in die 80er zurückreichen (und also längst verjährt werden). Derzeit ist noch die Rede von einer Million Euro, die "beiseite geschafft" worden sei - mit einem Stiftungsmodell, von dem sich noch wird zeigen müssen, wie illegal es wirklich ist. Die hinterzogenen Steuern lägen aufgrund der Summe aber in jedem Fall weit unter einer halben Million Euro, selbst wenn Zumwinkels Stiftung mit dem Kapital sehr erfolgreich spekuliert haben sollte.
500.000 Euro, die ein Land nun wochenlang in Atem halten werden. Peer Steinbrück drückt derweil noch einmal Milliarden und aber Milliarden Steuergelder in die IKB, die West LB, die Sachsen LB...
Allerdings - diesmal melden private Banken wie die Commerzbank oder die Deutsche Rekordergebnisse. Während die von Politikern wie Peer Steinbrück beaufsichtigten öffentlichen Institute sich an gewagten Wetten mit Hausbaukrediten im Mittelwesten der USA verhoben.
Schlagzeilen macht das seltsame Auseinanderdriften der Wirklichkeiten kaum - dafür sorgt erst eine gewitzt angeschobene Diskussion um den Handybauer Nokia. Vor dem Lärm der Nokia-Proteste ist kein Ton zu vernehmen davon, dass hochrangige SPD-Politiker in Nordrhein-Westfalen jahrzehntelang mit der Chartergesellschaft PJC auf Kosten der Westdeutschen Landesbank Girozentrale (WestLB) in Deutschland und Europa herumgeflogen. Selbst ein Untersuchungsausschuss, der die Vorwürfe seit 19. Januar "rückhaltlos" klären soll, findet kaum Erwähnung, obwohl ihm eine von der WestLB erstellte Liste vor liegt, die 102 Flüge von Sozialdemokraten mit der PJC aufzählt, die von der Bank bezahlt wurden.
Es gibt bessere, leichter zu verstehende Skandale mit Bösewichtern, die die Identifikation leicht machen: Während die Krisenstäbe noch tagten, um die IKB zu retten, standen die Kamerateams des ZDF schon morgens um fünf vor dem Haus des Postchefs Klaus Zumwinkel, bei dem um sieben Uhr die ersten Fahnder eintrafen, um in einer "streng geheimen" Durchsuchungsaktion Beweise für jahrelange Steuerhinterziehung des Managers sicherzustellen.
Anfangs ist von "zweistelligen Millionenbeträgen" (n-tv) die Rede, dann von Taten, die bis in die 80er zurückreichen (und also längst verjährt werden). Derzeit ist noch die Rede von einer Million Euro, die "beiseite geschafft" worden sei - mit einem Stiftungsmodell, von dem sich noch wird zeigen müssen, wie illegal es wirklich ist. Die hinterzogenen Steuern lägen aufgrund der Summe aber in jedem Fall weit unter einer halben Million Euro, selbst wenn Zumwinkels Stiftung mit dem Kapital sehr erfolgreich spekuliert haben sollte.
500.000 Euro, die ein Land nun wochenlang in Atem halten werden. Peer Steinbrück drückt derweil noch einmal Milliarden und aber Milliarden Steuergelder in die IKB, die West LB, die Sachsen LB...
Noch einmal Mittelalter
1338: heuschreckenschwärme zur erntezeit
1339: besonders harter winter
1340: sommerlicher kälteeinbruch und anschließend überschwemmungen
1341: frost im mai und hagelschlag hinterher
1342: orkane mit gebäudeschäden, überschwemmungen und ein erdbeben
and so on. die apokalypse hat einen sehr langen atem.
1339: besonders harter winter
1340: sommerlicher kälteeinbruch und anschließend überschwemmungen
1341: frost im mai und hagelschlag hinterher
1342: orkane mit gebäudeschäden, überschwemmungen und ein erdbeben
and so on. die apokalypse hat einen sehr langen atem.
Borst hat Recht
Da liest man ein Buch, das sich "Die Welt des Mittelalters" nennt. Und dann, Anfang des 24. Kapitels, landet man direkt in der Gegenwart: "wenn heute eine Naturkatastrophe eintritt, wird sie von der öffentlichen Meinung so hitzig erörtert, als wäre dergleichen noch nie vorgekommen. dann wird sie aus dem öffentlichen bewusstsein so eilig verdrängt, als werde derlei nicht wieder geschehen." Arno Borst ist zwar tot, ihn zu lesen lohnt dennoch, denn immer mehr Emails, immer mehr Server, immer mehr Elektronikschrott? Gelehrte fragen sich da: Wird die Erde nicht immer schwerer durch all das elektronische Geschwätz? Spricht man nicht völlig zurecht von "Internetschwergewichten" (Financial Times) wie Google, Yahoo und Ebay? Oder leichter, weil Briefe nicht mehr gesendet und transportiert werden müssen?
Auf den ersten Blick eine unsinne Frage, denn das Gesamtgewicht des Globus bleibt natürlich, abgesehen von Abweichungen durch gestartete Satelliten und einfallen Weltraumstaub, gleich. Doch da Computer alle Daten, ob E-Mails, Dokumente, Video-Clips oder Websites, in Einsen und Nullen verarbeiten, wobei „1“ heißt „Strom an“, und „0“ „Strom aus“ ist eine Information doch schwerer als keine Information.
Strom moduliert die Information, das heißt „Bits“ haben eine Masse – wenn auch eine winzig kleine. Umgerechnet, fanden Forscher jetzt heraus, enthält eine durchschnittliche E-Mail rund 50 Kilobyte an Daten. Weil sich in einem Byte acht Bit befinden und 1024 Byte ein Kilobyte ergeben, lässt sich errechnen: Eine typische E-Mail besteht aus 409 600 Bit. Rund die Hälfte der E-Mail-Bits sind Einsen, die andere Hälfte Nullen. Nur für die 204 800 Einsen braucht man Strom zum Speichern. Um sie zu verarbeiten, sind acht Milliarden Elektronen nötig. Elektronen zählen zu den leichtesten Teilchen: Ein Elektron wiegt 0,000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 9 (oder 9 x 10-31) Kilogramm.
Eine 50-Kilobyte-E-Mail wiegt demnach ein 18-quadrillionstel Kilogramm. Bei einem täglichen Internet-Verkehr von geschätzten 40 Petabyte, also 40 x 1015 Byte (eine 4 mit 16 Nullen) ergibt sich Gewicht aller Informationen von 0,7 x 10 hoch 8 Kilogramm.
Nicht gerade viel: Der Inhalt des weltweiten Geschwätzes via Internet sowie sämtliche Liebesbriefe, Ferien-Schnappschüsse, Videos, Musik-Files, Webseiten und Diskussiongruppen wiegen zusammengerechnet - nur knapp mehr als nichts, weniger als ein Sandkorn.
Laut Professor John Kubiatowicz von der Berkeley Universität wiegt das gesamte Internet so viel wie eine Erdbeere.
Der Computerwissenschaftler benutzte für Einsteins E=mc²-Formel und errechnete das Gewicht aller bewegten Elektronen des Internets in jedem Moment.
Heraus kam ein Gewicht von 50 Gramm.
Auf den ersten Blick eine unsinne Frage, denn das Gesamtgewicht des Globus bleibt natürlich, abgesehen von Abweichungen durch gestartete Satelliten und einfallen Weltraumstaub, gleich. Doch da Computer alle Daten, ob E-Mails, Dokumente, Video-Clips oder Websites, in Einsen und Nullen verarbeiten, wobei „1“ heißt „Strom an“, und „0“ „Strom aus“ ist eine Information doch schwerer als keine Information.
Strom moduliert die Information, das heißt „Bits“ haben eine Masse – wenn auch eine winzig kleine. Umgerechnet, fanden Forscher jetzt heraus, enthält eine durchschnittliche E-Mail rund 50 Kilobyte an Daten. Weil sich in einem Byte acht Bit befinden und 1024 Byte ein Kilobyte ergeben, lässt sich errechnen: Eine typische E-Mail besteht aus 409 600 Bit. Rund die Hälfte der E-Mail-Bits sind Einsen, die andere Hälfte Nullen. Nur für die 204 800 Einsen braucht man Strom zum Speichern. Um sie zu verarbeiten, sind acht Milliarden Elektronen nötig. Elektronen zählen zu den leichtesten Teilchen: Ein Elektron wiegt 0,000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 9 (oder 9 x 10-31) Kilogramm.
Eine 50-Kilobyte-E-Mail wiegt demnach ein 18-quadrillionstel Kilogramm. Bei einem täglichen Internet-Verkehr von geschätzten 40 Petabyte, also 40 x 1015 Byte (eine 4 mit 16 Nullen) ergibt sich Gewicht aller Informationen von 0,7 x 10 hoch 8 Kilogramm.
Nicht gerade viel: Der Inhalt des weltweiten Geschwätzes via Internet sowie sämtliche Liebesbriefe, Ferien-Schnappschüsse, Videos, Musik-Files, Webseiten und Diskussiongruppen wiegen zusammengerechnet - nur knapp mehr als nichts, weniger als ein Sandkorn.
Laut Professor John Kubiatowicz von der Berkeley Universität wiegt das gesamte Internet so viel wie eine Erdbeere.
Der Computerwissenschaftler benutzte für Einsteins E=mc²-Formel und errechnete das Gewicht aller bewegten Elektronen des Internets in jedem Moment.
Heraus kam ein Gewicht von 50 Gramm.
Freitag, 15. Februar 2008
Lego wird illegal
Siegefährden den Frieden, bedrohen Familien und Klassenkameraden und waren doch jahrelang frei verkäuflich. Jetzt handeln die Ministerpräsidenten: Die Länderchefs haben einem Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des Jugendschutzgesetzes weitgehend zugestimmt, nach dem gewaltverherrlichende Spiele demnächst nicht mehr verkauft oder besessen werden dürfen. Zuvor hatten die Länder bereits Konsens darüber erzielt, das Führen von so genannten Anscheinswaffen zu verbieten.
Demnach sollen Spiele mit "weitreichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten" belegt werden, die "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen". Bisher sind allein Gewalt oder Krieg "verherrlichende" Computerspiele für Jugendliche automatisch verboten. Nach einem jetzt auf Youtube aufgetauchten Video, das das politische Berlin aufgeschreckt hat, könnten damit künftig auch die bisher als harmlos geltenden Legobausteine aus dem Handel verschwinden, aus denen sich nach im Internet frei erhältlichen Terrorbauanlaitungen offenbar kreuzgefährliche scharfe Waffen herstellen lassen.
Vorerst nicht gedacht ist an ein Ausstrahlungsverbot für Fernsehsendungen wie den beliebten "Tatort", in denen "Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen" traditionell "das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen".
Demnach sollen Spiele mit "weitreichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten" belegt werden, die "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen". Bisher sind allein Gewalt oder Krieg "verherrlichende" Computerspiele für Jugendliche automatisch verboten. Nach einem jetzt auf Youtube aufgetauchten Video, das das politische Berlin aufgeschreckt hat, könnten damit künftig auch die bisher als harmlos geltenden Legobausteine aus dem Handel verschwinden, aus denen sich nach im Internet frei erhältlichen Terrorbauanlaitungen offenbar kreuzgefährliche scharfe Waffen herstellen lassen.
Vorerst nicht gedacht ist an ein Ausstrahlungsverbot für Fernsehsendungen wie den beliebten "Tatort", in denen "Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen" traditionell "das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen".
One Night in Paris
Klare Worte von IM Willy
die linke will - entgegen anderslautender gerüchte - niemanden in ihren reihen, der sich nicht zur rechtsstaatlichkeit bekennt. so sagt es zumindest der niedersächsische linke-vorsitzende dieter dehm: "es kann mit uns keinerlei rechtfertigung für die verbrechen der staatssicherheit geben." dehm war immerhin, als er noch als informeller mitarbeiter der stasi ein zubrot verdiente, sozialdemokrat.
Osten macht nicht mit
10,2 Millionen .de-Adressen waren im vergangenen Jahr bei der Denic registriert, sechs Prozent mehr als im Jahr davor. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland damit nach Denic-Angaben den dritten Rang hinter den Niederlanden und Dänemark.
Das ist ein Verdienst der Domainanmelder in den alten Ländern, denn wie im richtigen Leben sind Ost und West auch virtuell durch einen Riss mit den Ausmaßen des Nordatlantikgrabens getrennt. Im Osten wird der Bundesdurchschnitt von 123 angemeldeten .de-Domains pro 1.000 Einwohner nirgens erreicht, die Landkarte der Domainanmelder ist zwischen Suhl und schwerin blütenweiß wie unbenutztes Papier. Mit der Ausnahme von Berlin und Jena/Weimar liegen alle Domainhochburgen in westdeutschen Ballungsgebieten wie München, Hamburg, dem Rhein-Main-Gebiet sowie dem Rheinland. Aber wer nichts hat, dem reicht wenig, um mehr zu haben: Wismar (plus 223 Prozent) und Görlitz (plus 183 Prozent) sind die deutschen Städte mit den höchsten Steigerungsraten bei Domainanmeldungen.
Das ist ein Verdienst der Domainanmelder in den alten Ländern, denn wie im richtigen Leben sind Ost und West auch virtuell durch einen Riss mit den Ausmaßen des Nordatlantikgrabens getrennt. Im Osten wird der Bundesdurchschnitt von 123 angemeldeten .de-Domains pro 1.000 Einwohner nirgens erreicht, die Landkarte der Domainanmelder ist zwischen Suhl und schwerin blütenweiß wie unbenutztes Papier. Mit der Ausnahme von Berlin und Jena/Weimar liegen alle Domainhochburgen in westdeutschen Ballungsgebieten wie München, Hamburg, dem Rhein-Main-Gebiet sowie dem Rheinland. Aber wer nichts hat, dem reicht wenig, um mehr zu haben: Wismar (plus 223 Prozent) und Görlitz (plus 183 Prozent) sind die deutschen Städte mit den höchsten Steigerungsraten bei Domainanmeldungen.
Denn sie wissen nicht, was sie senden
Fußball im Fernsehen ist seit Inkrafttreten des neuen Glücksspiel-Staatsvertrages potentiell strafbar. Nachdem die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer zur Bekämpfung der Spielsucht, einer der großen Menschheitsplagen, beschlossen, Werbung für private Wettanbieter grundsätzlich zu verbieten, gleich jede Übetragung eines Champions-League- oder Länderspiels einem Banküberfall: Weil sich andere Länder nicht an das Werbeverbot für Glücksspiele halten wollen, sind Stadionbanden gern mit Reklame für bwin, bet-at-home oder intertops beklebt.
Über Pro7, Premiere und die ARD wird die illegale Werbung dann als Hintergrund des gezeigten Fußballspiels in deutsche Wohnzimmer verklappt, zu den Menschen also, die fürsorgliche Politiker wie Christian Wulff, Wolfgang Böhmer und Peer Steinbrück vor genau solcher Werbung hatten ein für allemal schützen wollen.
Hat nicht geklappt, juckt aber auch keinen. Nicht einer von Zehntausenden deutschen Staatsanwälten, kein Polizist und kein Politiker hat die wiederholte Durchführung einer Straftat vor den Augen von Millionen (§ 284 Strafgesetzbuch, Abs 4: "Wer für ein öffentliches Glücksspiel wirbt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft") zum Anlaß genommen, gegen die Verantwortlichen zu ermitteln.
Die selbst behaupten, von nichts zu wissen. "Leider hat die ARD als Fernsehsender generell keinen Einfluss auf die Bandengestaltung in Fußball-Stadien", lässt uns Swantje Wittstock von der ARD wissen. Darüber hinaus habe das Fußball-Spiel im Wiener Stadion stattgefunden, und in Österreich sei die Bewerbung von bwin.com "anscheinend erlaubt". Es sei für "die ARD äußerst bedauerlich", aber "die Abbildung der Banden kann man aber leider nicht vermeiden, wenn ein Fußballspiel übertragen wird."
Sie wissen nicht, was sie senden, können es nicht ändern, aber vermeiden können sie auch nicht. Gesetze? Möglich, dass es die gibt. Aber die ARD weiß, was für ein Sturm losbrechen würde, kündigte die Politik an, die eben beschlossenen, völlig weltfremden Regelungen durchsetzen zu wollen. Auch die Politiker wissen das.
Folglich schauen alle zu und keiner sieht hin, folglich ist Wettwerbung dem FC Oberlausitz in de 5. Liga streng verboten. Sonst würden ja die fünfzehn regelmäßigen Zuschauer binnen kurzer Zeit zu wahren Zocker-Zombies werden. Vor einem Millionenpublikum aber ist das etwas anderes: Man redet nicht drüber. Niemand ist schuld. Und keiner verspielt Haus und Hof.
Über Pro7, Premiere und die ARD wird die illegale Werbung dann als Hintergrund des gezeigten Fußballspiels in deutsche Wohnzimmer verklappt, zu den Menschen also, die fürsorgliche Politiker wie Christian Wulff, Wolfgang Böhmer und Peer Steinbrück vor genau solcher Werbung hatten ein für allemal schützen wollen.
Hat nicht geklappt, juckt aber auch keinen. Nicht einer von Zehntausenden deutschen Staatsanwälten, kein Polizist und kein Politiker hat die wiederholte Durchführung einer Straftat vor den Augen von Millionen (§ 284 Strafgesetzbuch, Abs 4: "Wer für ein öffentliches Glücksspiel wirbt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft") zum Anlaß genommen, gegen die Verantwortlichen zu ermitteln.
Die selbst behaupten, von nichts zu wissen. "Leider hat die ARD als Fernsehsender generell keinen Einfluss auf die Bandengestaltung in Fußball-Stadien", lässt uns Swantje Wittstock von der ARD wissen. Darüber hinaus habe das Fußball-Spiel im Wiener Stadion stattgefunden, und in Österreich sei die Bewerbung von bwin.com "anscheinend erlaubt". Es sei für "die ARD äußerst bedauerlich", aber "die Abbildung der Banden kann man aber leider nicht vermeiden, wenn ein Fußballspiel übertragen wird."
Sie wissen nicht, was sie senden, können es nicht ändern, aber vermeiden können sie auch nicht. Gesetze? Möglich, dass es die gibt. Aber die ARD weiß, was für ein Sturm losbrechen würde, kündigte die Politik an, die eben beschlossenen, völlig weltfremden Regelungen durchsetzen zu wollen. Auch die Politiker wissen das.
Folglich schauen alle zu und keiner sieht hin, folglich ist Wettwerbung dem FC Oberlausitz in de 5. Liga streng verboten. Sonst würden ja die fünfzehn regelmäßigen Zuschauer binnen kurzer Zeit zu wahren Zocker-Zombies werden. Vor einem Millionenpublikum aber ist das etwas anderes: Man redet nicht drüber. Niemand ist schuld. Und keiner verspielt Haus und Hof.
Seehofer steigt auf Tata um
Horst Seehofer gibt nicht auf. Weil der Handy-Hersteller Nokia 2800 Mitarbeiter entlassen will, stieg der bayrische Arbeiter- und Angestelltenführer vor einigen Wochen auf ein in Asien hergestelltes Sony-Handy um. Jetzt hat der Autozulieferer Continental den Abbau von rund 2000 Stellen angekündigt. Zudem sollen bei eben erst übernommenen Siemens-Tochter VDO bis zu 7000 weitere Stellen gestrichen werden.
Continental beliefert alle führenden Autohersteller nicht nur mit Reifen, sondern mit ganzen Baugruppen und Elektronik. Horst Seehofer, als Bayer traditionell treuer BMW-Fahrer, wird deshalb in Kürze ankündigen, dass er künftig auf seinen BMW verzichten und stattdessen ein indisches Tata-Mobil fahren werde.
"Weil die Art und Weise, wie das abläuft, mir nicht gefällt", wird er den mutigen Schritt begründen und in SPD-Fraktionschef Peter Struck wie immer einen Nachahmer finden. "Aus Solidarität mit den Arbeitnehmern muss man solche Signale setzen", findet Seehofer. Struck ieht das ähnlich: "Was Continental vorhat, ist eine Riesensauerei. Ich habe heute mein Büro gebeten, mir ein anderes Auto zu besorgen".
Continental beliefert alle führenden Autohersteller nicht nur mit Reifen, sondern mit ganzen Baugruppen und Elektronik. Horst Seehofer, als Bayer traditionell treuer BMW-Fahrer, wird deshalb in Kürze ankündigen, dass er künftig auf seinen BMW verzichten und stattdessen ein indisches Tata-Mobil fahren werde.
"Weil die Art und Weise, wie das abläuft, mir nicht gefällt", wird er den mutigen Schritt begründen und in SPD-Fraktionschef Peter Struck wie immer einen Nachahmer finden. "Aus Solidarität mit den Arbeitnehmern muss man solche Signale setzen", findet Seehofer. Struck ieht das ähnlich: "Was Continental vorhat, ist eine Riesensauerei. Ich habe heute mein Büro gebeten, mir ein anderes Auto zu besorgen".
Klimakatastrophe verlängert Leben
Es wird imemr wärmer, die Erde taumelt dem Untergang entgegen und die Menschheit stirbt aus, so hieß es bisher. Eine Studie der britischen Regierung zieht nun allerdings eine positive Bilanz der sonnigeren letzten drei Jahrzehnte. Nach den Untersuchungen der Verfasser aus Gesundheitsministerium und der Behörde für Gesundheitsschutz wirkt sich eine moderate Klimaerwärmung auf die menschliche Gesundheit und vor allem auf die Lebenserwartung günstig aus. "Die auf Hitze zurückzuführenden Todesfälle erhöhten sich im Durchschnitt trotz immer wärmerer Sommer zwischen 1971 und 2003 nicht", heißt es, "während die jährlichen Fälle von Kältetoten um ein Drittel sanken."
Das gilt nicht nur für die britischen Inseln, wo die Zahl der Hitzetoten zwischen 1971 und dem - besonders heißen - Jahr 2003 von 571 auf 294 fiel, sondern darüberhinaus. "Von Kälte verursachte Sterblichkeit ist erheblich größer als die auf Hitze zurückzuführende, sowohl in Großbritannien als auch im übrigen Europa." Die Klimakatstrophe verlängert das Leben: Die Zahl der Kältetoten in Großbritannien sank - allein bei der hier ebenfalls besonders betroffenen Altersgruppe ab 65 - zwischen 1974 und 2003 von 28.147 auf 18.157.
Das gilt nicht nur für die britischen Inseln, wo die Zahl der Hitzetoten zwischen 1971 und dem - besonders heißen - Jahr 2003 von 571 auf 294 fiel, sondern darüberhinaus. "Von Kälte verursachte Sterblichkeit ist erheblich größer als die auf Hitze zurückzuführende, sowohl in Großbritannien als auch im übrigen Europa." Die Klimakatstrophe verlängert das Leben: Die Zahl der Kältetoten in Großbritannien sank - allein bei der hier ebenfalls besonders betroffenen Altersgruppe ab 65 - zwischen 1974 und 2003 von 28.147 auf 18.157.
Brandaktuelle Protest-Folklore
Ein schöner Brauch in fernen Ländern ist das Verbennen von Fahnen. Immer wenn irgendwo auf der Welt ein Mohammed gemalt oder ein Allah geschmäht wird, packen die Flaggenhändler in Pakistan die großen Bündel mit den Bannern der schuldigen Länder aus und dann wird gezündelt, bis CNN und Al Dschasira die Kameras ausgeschaltet haben.
Das Ganze heißt dann "Karikaturen-Streit" (dpa) und ist eindeutig die Schuld derer, die ihren Stift nicht im Schreibtisch lassen können. Gleichzeitig aber kommt gar kein richtiger Streit auf, weil zu einem Streit ein umstrittener Gegenstand gehört, hier aber klar ist, dass eine Seite der anderen einfach ein Verbot erteilen möchte, zum eigenen Leidwesen aber keine Mittel hat, es durchzusetzen. Einige versuchen es natürlich dennoch, indem sie Mohammed-Maler ermorden. Das klappt nicht, stattdessen fliegt das Komplott auf, weshalb dessen Zeichnungen aus Solidarität noch mal gedruckt werden müssen. Woraufhin anschließend wieder helle Empörung bei denen ausbricht, die solche Bilder für schlimemr als Mord halten.
Die Empörung kommt diesmal aber nicht mit verbrannten Fahnen aus, sondern verlegt die Feuer-Folkore auf Autos, Container und eine Schule. Im Nachhinein erscheint das Bild des Zeichners Kurt Westergaard, der Mohammed mit einer Bombe mit brennender Zündschnur im Turban gezeichnet hatte, damit geradezu brandaktuell.
Das Ganze heißt dann "Karikaturen-Streit" (dpa) und ist eindeutig die Schuld derer, die ihren Stift nicht im Schreibtisch lassen können. Gleichzeitig aber kommt gar kein richtiger Streit auf, weil zu einem Streit ein umstrittener Gegenstand gehört, hier aber klar ist, dass eine Seite der anderen einfach ein Verbot erteilen möchte, zum eigenen Leidwesen aber keine Mittel hat, es durchzusetzen. Einige versuchen es natürlich dennoch, indem sie Mohammed-Maler ermorden. Das klappt nicht, stattdessen fliegt das Komplott auf, weshalb dessen Zeichnungen aus Solidarität noch mal gedruckt werden müssen. Woraufhin anschließend wieder helle Empörung bei denen ausbricht, die solche Bilder für schlimemr als Mord halten.
Die Empörung kommt diesmal aber nicht mit verbrannten Fahnen aus, sondern verlegt die Feuer-Folkore auf Autos, Container und eine Schule. Im Nachhinein erscheint das Bild des Zeichners Kurt Westergaard, der Mohammed mit einer Bombe mit brennender Zündschnur im Turban gezeichnet hatte, damit geradezu brandaktuell.