Bayrische Hauptschüler wissen einer Studie zufolge mehr über die DDR als Brandenburger Gymnasiasten. Ein Vergleich zwischen beiden Ländern ergab, dass brandenburgische Gymnasiasten zu 8,2 Prozent über einen hohen oder sehr hohen Kenntnisstand über die DDR verfügen, während der Wert bei bayerischen Hauptschülern 10,4 Prozent beträgt, wie der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin mitteilte.
Befragt wurden insgesamt 5000 Schüler der 9. bis 11. Klassen in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien in Bayern sowie der 10. und 11. Klassen der entsprechenden Schulformen in Brandenburg, Berlin und Nordrhein Westfalen. Die bayerischen Schüler sind der Studie zufolge zwar unzureichend über die Geschichte der DDR im Bilde, wissen aber im Durchschnitt mehr als ihre Brandenburger Altersgenossen. Wie das kommt, ist angesichts der durchführenden Forschungseinrichtung klar: Bayerns Jugendliche, so heißt es, seien besser in der Lage, zwischen Demokratie und Unfreiheit zu unterscheiden und die DDR als Diktatur einzustufen. Von allen befragten Schülern sähen sie die DDR am kritischsten. Also, übersetzen wir, am richtigsten.
Die Formulierung "gutes Wissen" bekommt so eine schöne Doppeldeutigkeit: Die kritische Beurteilung und Ablehnung der DDR steigt nach Ansicht der SED-Staat-Forscher generell mit dem Bildungsniveau der Schüler. Haupt- und Realschüler hätten einen deutlich niedrigeren Kenntnisstand als Gymnasiasten und dadurch einen milderen Blick auf den SED-Staat - je dümmer, desto DDR, je mieser die Noten, desto ostalgischer die Ansichten. Je weiter östlicher das Konzert, desto lauter rufen die Leute auch 17 Jahre nach dem Mauerfall bei jedem Auftritt der Ostband Sandow nach "Born In The GDR".
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