Er ist 62 Jahre alt und der vergötterte Übervater des kenianischen Volksstammes der Luo: Raila Odinga, als Sohn des berühmten Jaramogi Oginga Odinga geboren in der ärmsten Provinz Nyanza am Victoriasee, trat der dicke, große Mann in die Fußstapfen seines Vaters, der vom Mitstreiter des erstes Landesvaters Jomo Kenyatta zu einem erbitterten Gegner der korrupten Eliten des afrikanischen Landes wurde.
Der herrschenden Eliten, muss es besser heißen, denn die zahlreichen Parteiwechsel, die Raila Odinga in seiner politischen Karriere hinter sich gebracht hat, legen nahe, dass es ihm weniger um die Freiheit seines Volkes als vielmehr um persönliche Macht geht.
Tönend warnt er den Westen derzeit vor einem Einfrieren der Hilfszahlungen, mit einem Fingerknipsen schaltet er Massenproteste und Massaker an und wieder aus. Raila Odinga könnte so der erste afrikanische Diktator mit DDR-Abitur werden: 1962 hat er am Leipziger Herder-Institut Deutsch gelernt, später an der Technischen Hochschule von Magdeburg Maschinenbau studiert. Ein lustiger Kerl sei er damals gewesen, erinnern sich Kommilitonen, "und trinken konnte der!"
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