Donnerstag, 6. Dezember 2007

Raucherlaubnis für Rentner

Die Sorge um den Menschen treibt viele Politiker um und an, und auch die ältesten Mitbürger dürfen sich darüber freuen, wie aufopferungsvoll für sie gedacht und gehandelt wird. In Sachsen-Anhalt werden die Frauen und Männer, die zu DDR-Zeiten den Wohlstand schafften, jetzt auch als Bewohner von Senioren- und Behindertenheimen liebevoll an die Patschhand genommen: Das Rauchen in ihren Wohnräumen wird 75-Jährigen früheren Buna-Arbeiterinnen, die wahrlich wissen, was Feinstaub ist, ebenso verboten wie einstigen Bitterfelder Braunkohlekumpels, die die 60er Jahre unter Ulbricht mit einer Diät aus Grubenfusel und Karo überlebten.

Natürlich mäkelt die Opposition, "dass damit das Recht auf Selbstbestimmung der Menschen eingeschränkt" werde. Sogar in Gefängnissen dürften Insassen in ihren Zellen rauchen, dabei bezahlen die im Unterschied zu Opa Heinrich und Oma Ilse nicht mal Miete. "Damit sind Heimbewohner künftig schlechter gestellt als Insassen des Maßregelvollzugs", sagte Lydia Hüskens von der Splitterpartei FDP, die wohl selbst eine rauchende Oma hat.

Das gab wieder "Wirbel" (HZ), aber die regierende Koalition aus sozialdemokratischen Ex-Offiziersschülern und Ex-Gynäkologen reagierte schnell und routiniert "mit Unverständnis". Geraucht werden dürfe in Ausnahmefällen nach wie vor möglich. So könne, wer sein Zimmer nicht verlassen kann, einen Antrag bei der Heimaufsicht des Landesverwaltungsamtes stellen und eine Raucherlaubnis für seine letzten Tage erwirken. PPQ meint: Eine wirklich großherzige, unbürokratische und unseres Landes würdige Regelung, die nicht in kleingeistigem Parteienstreit zerredet werden sollte!

1 Kommentar:

  1. zum glück muss jopi heesters nicht im altersheim wohnen - den alten herren würde das alles hart treffen.

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