Sie haben schon Industrieansiedlungen verhindern können und den Neubau ganzer Wohnviertel gestoppt. Zuletzt machten Deutschlands Fledermäuse von sich reden, als es ihnen mit Unterstützung von sächsischen Umweltaktivisten gelang, den Bau der ominösen "Waldschlösschenbrücke" zumindest zeitweise zu verhindern - die possierlichen Tierchen hatten geltend gemacht, dass sie durch den über eine Brücke rollenden Verkehr erschrecken und durch das Erschrecken Schaden nehmen könnten.
Sachsen-Anhalts heimliche Fledermaus-Hochburg Halle schreibt jetzt das neueste Kapitel der unendlichen Geschichte des Zusammenlebens von fliegenden Mäusen und Menschen: Seit ein mit dem Stadtrat verwandschaftlich verbundener so genannter Investor einen Sportpark bauen will, rückt das Lebensinteresse der geflügelten Freunde der Nacht immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses: Weil sich der Standort des künftigen Schweißpalastes in einem Areal befindet, in dem seit 15 Jahren eine aufgegebene Bierbrauerei in Zeitlupe zusammenbricht, haben sich i einigen Kellern Fledermäuse angesiedelt. Deren gewählte Volksvertreter hegen nun Bedenken, dass die feuchten Ruinen im Zuge des Abrisses der Brauerei und des Neubaues des Sportpark als Heimstatt der "ansässigen vier verschiedenen Arten" wegfallen könnten. Die liebreizenden Sauger hätten dann, wie vor 15 Jahren, keine Heimat mehr. Sie müssten vermutlich Aussterben, wie in den schlimmen Tagen, als die Brauerei noch braute und die gemütlichen Keller volle Fässer beheimateten.
Gut, dass es auch in der Saalestadt verantwortungvolle Politiker und in der oft gescholtenen Verwaltung Menschen mit grünem Herzen gibt. Auf ihren Druck hin versicherte der Investor unterdessen: "Die Keller werden den Tieren erhalten bleiben".
das erinnert mich an die schwalben, die aussterben, weil sie keine rinderställe mehr finden, an denen sie ihre nester bauen könnten.
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