Dienstag, 6. November 2007

Flußpferde in der Themse

Dr.John R. Christy hat sich sehr gefreut über seinen kleinen Teil am Friedensnobelpreis, das gibt der Klimaforscher gern zu. Als einer der Wissenschaftler des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das immerhin die Hälfte des diesjährigen Preises bekam, sieht sich Christy, Professor and Director Earth System Science Center, NSSTC University of Alabama, zwar nicht auf Augenhöhe mit Al Gore, dem Gewinner der anderen Hälfte. "Schon", wie er im Wallstreet Journal" schreibt, "weil dessen C02-Fußabdruck groß genug ist, meine ganze Nachbarschaft plattzumachen".

Aber John R. Christy hat noch andere Gründe, ein bisschen sauer zu sein über das Nobelpreis-Komitee. Bei Hälften des Preises ehrten Leute, die die Nachricht verbreitet haben, dass die Erdtemperatur steigt und der Mensch daran schuld ist", sagt Christy. Und das, obwohl seiner Ansicht nach keine Katastrophe in Sicht sei und für die Urheberschaft des Menschen am Klimawandel nach wie vor keine schlüssigen Beweise vorlägen. "Ich sehe keine smoking gun, die menschliche Aktivitäten verantwortlich machen kann für die den größten Teil der Erwärmung."

Klimamodelle seien das eine, die Wirklichkeit aber etwas ganz anderes. Sich das einzugestehen, sei mehr als plumper Global-Warming-Skeptizismus. "Ein richtiger Wissenschaftler", glaubt Christy, "schaut auf seine Daten, vergleicht sie mit seinen Hypothesen und evrsucht, sein Verständnis der Dinge zu verbessern." Jeder wahre Wissenahcftler, der das tue, sehe beim Blick auf die Erde im Moment ein so komplexes Bild, dass es seine Vorstellungskraft übersteige. Den Klimawandel mit menschlichen Aktivitäten erklären zuwollen, hält der Forscher denn auch für fragwürdig. "Alles, was wir an Klimaveränderungen sehen, hat es früher schon gegeben." Der Meeresspiegel sei gefallen und gestiegen, das arktische Eis habe sich zurückgezogen. "IN einem Jahrtausend schwammen Flußpferde in der Themse geschwommen und eine geologische sekunde später verband eine Eisbrücke Amerika und Asien."

Dennoch herrsche ein Konsens darüber, dass all das nicht wahr sein könne. Neulich erst habe CNN einen großen Bericht gebracht, der sich mit dem Klimawandel beschäftigte. "Dort ging es die ganze Zeit um den Rückgang des aktischen Eises", sagt Christy, "aber nicht erwähnt wurde, dass das antartische Eis gerade im letzten Monat ein Rekordmaximum erreicht hat."

Ein Fakt, der nicht in die Welt von Al Gore und Michael Moore passt, meint Christy, der noch mehr dergleichen Tatsachen hat: Würde man zur Senkung der Co2-Emissionen nur zehn Prozent der Weltenergie-Erzeugung CO2-neutral erzeugen wollen, rechnet Christy vor, müssten bis 2020 rund 1000 neue Atomkraftwerke gebaut werden. Der Effekt auf das Klima aber wäre kläglich: 0,2 Grad Fahrenheit.

Seine Zeit als Lehrer in Afrika habe ihn einen einfachen Zusammenhang erkennen gelehrt: Ohne den Zugang zu Energie ist Leben brutal und kurz. Der Einfluß eines eventuell erwärmten Klimas auf das Leben in der Zukunft müsse deshalb immer abgewogen werden gegen Katastrophen, die heute passieren. Bjorn Lomborgs Copenhagen Consensus 2004, der eine Abwägung dazu getroffen habe, wo Investitionen ansetzen müssten, um das Leben auf der Erde am wirksamsten zu verbessern, weise den richtigen weg. "Der Kampf gegen Aids and für sauberes Wasser bringt 50 bis 200 Mal mehr als der gegen die globale Erwärmung."

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