Dienstag, 2. Oktober 2007

Bill leiht Jack keinen Laster

Kaum hat sich die künstliche Aufregung um den verbalen Flugzeugabschuß des Verteidigungsministers Jung gelegt, steigt eine amerikanische Ikone der deutschen Linken in den Debatten-Ring, um bedrängten Hardlinern wie Jung, Beckstein und Schäuble beiseite zu springen. Ausgerechnet der frühere US-Präsident Bill Clinton zieht in der Terrordiskussion harte Saiten auf: In NBC's Meet The Press sagte er, dass Amerika "mehr Geheimdienstagenten brauchen, die nicht lange nach Recht und Gesetz fragen, sondern nach ihren eigenen Regeln kämpfen." Dazu gehöre auch, wie "24"-Agent Jack Bauer alle Massnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, auch wenn sie gesetzlich nicht erlaubt seien

"Ich denke zu foltern, wie es Jack Bauer tut", sagt Clinton, "muss getan werden, wes notwendig ist." Weiter aber erläuterte er: "Du muss natürlich bereit sein, die Konsequenzen dafür zu tragen, denn eine formale Berechtigung dafür gibt es nicht." Gäbe es sie, würden "Leute mit dem Laster durchfahren und erklären, ach, ich dachte, dass ist durch die Ausnahmeregelung gedeckt." Bereits im vergangenen Jahr hatte Clinton erklärt, in einer Situation mit einer tickenden Zeitbombe, die Hunderttausende bedroht, wie in "24" würde er Folter authorisiert haben.

Besser aber sei es immer, wenn Agenten wie Bauer eigenverantwortlich zu ungesetzlichen Mitteln griffen. Anderenfalls nähmen die höchsten Autoritäten des Staates Schaden. Das sei die schlechtere Wahl.

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