Vor 20 Jahren war das Fenster ganz außen rechts in dem großen roten Haus nebenan immer beleuchtet. Dort saß der Diensthabende Offizier der Bezirksbehörde des MfS und hielt die Augen offen, dass nichts Staatsfeindliches passiert im Arbeiter- und Bauernstaat. Während das ehemalige Dienstgebäude von Schild und Schwert mittlerweile mit einiger Logik als Finanzamt dienen darf, ist die Eissporthalle, in den wenigen fetten Jahren der DDR durch einen geschichtlichen Zufall ins Blickfeld der Tschekisten gesetzt,immer noch hauptsächlich zum Eislaufen da. Doch Fortschritt ist auch, wo er nicht ins Auge fällt: Nachts, wenn die Neustadt schläft und die Naturschützer ihre wachsamen Augen zugeklappt haben, flackern im Vorhof des Eispalastes Lagerfeuer wie einst vor den Wackelzelten der DDR-Jugend. Und kein Volkspolizist, der sagt, dass das verboten ist.
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