Mittwoch, 22. August 2007

Post plant "Minuspaket"

Paketausfahrer sein ist auch nicht so einfach wie in der Ami-Soap behauptet. Häufig hatten es die Transporteure in der Vergangenheit so eilig, dass sie gerade noch dazu kamen, einen hingekritzelten Benachrichtigungsschein in den Briefkasten zu werfen. Den der verdutzte Briefkastenbesitzer am späten Nachmittag fand, wenn er mit dem Hund aus der Wohnung kam. Geklingelt hatte der Paketbote nicht, dazu war einfach keine Zeit gewesen.

Jetzt geht die Deutsche Post, deren Tochter DHL trotz solch sympathischer kleiner Zustellschwächen immer noch Marktführer bei der Paketzustellung in Deutschland ist, einen Schritt weiter. Nicht mehr die Paketzusteller werfen den Benachrichtigungsschein nach unterlassenem Zustellversuch in den Kasten. Sondern der Briefträger tut das. Wie er das macht? Wo er doch gar nichts weiß vom Paketzustellversuch? Richtig, der Paketbote sagt es ihm. Wann? Nach beendeter Runde natürlich. Dann, dier Sonne senkt sich über der Stadt, legt der Paketmann seinen Benachrichtigungsschein in die Post. Die sortiert es in die Postbotenfächer, der Postbote stopft den Zettel in seine Postbotentasche und von dort dann in den Briefkasten.

Der Mann mit dem Hund bekommt so schon am dritten Tag nach dem seiner ersten Chance, sein Paket in Empfang zu nehmen, die Mitteilung, dass er sich in die Filiale aufmachen darf, um einen Teil der vom Absender bezahlten Beförderungsleistung selbst abzuleisten.

Weitergehende Pläne des Gelben Riesen sehen übrigens vor, Adressaten ab 2008 nur noch telefonisch über das Vorliegen eines Absendewunsches am Aufgabeort von Paketen zu informieren. Ausgestattet mit dieser Information und einem siebzehnzifferigen Zustellnummer für die so genannten "Minuspakete" kann sich der Empfänger seine Sendung dann direkt im Aufgabepostamt abholen. Das spare Zeit und Zustellgebühren, hieß es bei der Deutschen Post, die sicher ist, mit dem neuen Konzept Boden gut zu machen im Wettbewerb mit TNT, Hermes und UPS.

3 Kommentare:

  1. die rationalisierung treibt die post an einen punkt, wo sie den sinn ihrer existenz, also den transport von sendungen von a nach b, abschafft? das is ungemein weitsichtig. ich warte weiter auf die erfindung des teleporters.

    AntwortenLöschen
  2. der inhalt des paketes war dann übrigens völlig kaputt, zerbrochen und damit unbrauchbar. da hatte sich irgendein posttransportelefant draufgesetzt - jetzt läuft die reklamation.

    AntwortenLöschen
  3. Iwo Leute macht euch mal locker. Ich nutze seit über einem Jahr die Packstation. Da kommen die Pakete fix an. Ich bekomme eine SMS oder Email und kann sie rund um die Uhr abholen. Das ist so einfach und komfortabel wie ein Geldautomat. Gegen die habt ihr doch auch nix. Oder ?

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.