Freitag, 17. August 2007
High auf Hustensaft
Kaum sind die Alcopops endlich vom Markt, die Zigaretten in der Disko ausgedrückt und dem Biertrinken auf dem Marktplatz wirksame Schranken vorgeschoben, findet das Volk schon wieder eine neue Möglichkeit, sich die wirksam zuzudröhnen. High auf Hustensaft ist nach einer Warnung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände der neue Trend im Teenielager. Benutzt werden rezeptfreie Arzneimittel gegen Husten, Einschlafstörungen oder Allergien, die die Wirkstoffe Dextromethorphan und Diphenhydramin enthalten. Richtig gut hochdosiert, wirken der Saft besser als einst die hochgefährlichen Zuckerwasser mit Alkohol. In den USA, wissen die Apotheker zu berichten, habe es bereits Todesfälle nach Einnahme der Hustenlinderer gegeben.
Dort hätten im Jahr 2005 rund 2,4 Millionen Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren den hustenstillenden Wirkstoff Dextromethorphan konsumiert, obwohl sie gar keinen Husten hatten. Fünf Jugendliche starben. In der Bundesrepublik werden die entsprechenden Arzneimittel zwar nur in Apotheken verkauft, aber spätestens nach dem ersten bunten Opferbericht dürfte es damit vorüber sein. Dann wird der Ruf nach einem Verbot von Hustensaft erschallen und weil der für Jugendliche am besten über das Internet zu kaufen ist, gleich auch noch die Forderung nach einem Abschalten aller Netz-Apotheken.
Anschließend wird sich die erlebnishungrige junge Generation vermutlich noch stärker dem Schnüffeln von Teppichkleber aus dem Baumarkt widmen und Prittstifte spritzen.
wenn die jetzt noch anfangen zu rauchen ...
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