Er ist keiner von den schillernden Führern, die gern in Phantasieuniform Paraden abnehmen oder fern von ihrem Volk ein Leben in Saus und Braus führen. Mahmoud Ahmadinejad, asketischer Präsident des Iran, gefällt es, aschegraue Anzüge zum stoppeligen Dreitagebart zu tragen und sich nicht viel Luxus zu gönnen - außer dem, immer mal eine Rede zu halten, in der er von seinem kleinen, harmlosen Traum spricht, das "zionistische Gebilde" Israel auszuradieren. Auch wenn das bisher noch nicht geklappt hat, blickt Mahmoud Ahmadinejad, von seinen Fans Matschdaddel genannt, blickt auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück: Bei der imageträchtigen Fußball-WM holte die Elf des Mullahstaates ein Remis gegen Angola, die libanesische Außenstelle Hizbullah widerstand den Angriffen der israelischen Usurpatoren, die Hamas genannte palästinensische 5. Kolonne konnte den ausgedörrten Gaza-Streifen erobern, zu Hause läuft es wirtschaftlich so gut, dass der Iran, einer der größten Ölproduzenten der Welt, jetzt die Benzinausgabe für private Autofahrer rationieren musste und in seinem exklusiven Blog hat der vielbeschäftigte Staatsmann seit dem Star vor einem Jahr schon sieben verschrobene Einträge hinterlassen.
Das reicht auch, befand Ahmedinedschad jetzt, als Filmemacher Oliver Stone anfragte, ob er einen Dokumentarfilm über den Alltag des Persers drehen könne. Stone, ließ der siebte Sohn eines Schmiedes laut "Guardian" wissen, sei immerhin "ein Teil des großen Satans", wie der staatsgläubige Iraner die USA zu bezeichnen hat. (vgl: Kleiner Satan - Israel). Zwar sei es richtig, dass Stone oppositionelle Positionen vertrete, doch "auch die Opposition ist natürlich Teil des Systems", ließ Ahmedinedschad bestellen.
Stone, der sich dem Perserpräsidenten mit kuscheligen Dokus über Kubas König Fidel Castro und den Palästinenserkonflikt empfohlen hatte, gilt im Iran als Teil der zionistisch dominierten US-Filmindustrie. Sein "Alexander" der Große käme zu gut weg, obwohl er Krieg gegen den Iran geführt habe. Zudem gefiel dem ehemaligen Provinzbürgermeister, der verdächtigt wird, an der Ermordung des kurdischen Oppositionellen Abdul Rahman Ghassemlou am 13. Juli 1989 in Wien beteiligt gewesen zu sein, die Aussicht nicht, von Stones' Kamera wirklich beobachtet zu werden. Wenn iranischen Filmemachern erlaubt werde, den amerikanischen Präsidenten mit der Kamera zu begleiten, könne Oliver Stone aber gern noch einmal anfragen. Vielleicht ist der sagenumwobene 12. Imam, genannt der Mahdi, der nach Ahmedinedschads fester Überzeugung 10. Jahrhundert verschwunden ist, bis dahin auch schon wieder da, so dass er im Film mitspielen könnte. Zuletzt hatte Ahmedinedschad in einer wirren Rede vor der Uno seiner Erwartung Audruck verliehen, dass es noch in diesem Jahr soweit sein könne. Allerdings hatte er vergessen zu erwähnen, warum das irgendwen interessieren muss.
ja, so isse, die matschdattel. das foto sieht übrigens aus wie in photoshop bearbeitet: die hochgeschwungene hand, das statische grinsen, alles - wirken so unecht.
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