schrieb das internet-magazin telepolis folgendes:
"Unstrittig ist auch, dass niemand zugeben wird, dass es sich bei der regierungsamtlichen "Antifa", initiiert nach dem Medienhype gegen Rechtsextremismus vor fünf Jahren, nur um heiße Luft und besorgte Attitüde in Permanenz handelt. Der "Kampf gegen rechts" war ein moraltheologischer Metadiskurs, flankiert durch die dazu passenden hysterischen Berichte, der, wie auch der "Kampf gegen Drogen", mit der Realität rein gar nichts zu tun hat und daher schon im Ansatz scheitern musste.
Die häufig anzutreffenden Textbausteine, Mut gegen oder Zivilcourage zu haben, oder die ethnologisch doch recht kühne These, das Herzeigen der guten, wahren schönen Symbole, der heiligen Tücher oder des eigenen Gesichts würde magisch gegen das Böse wirken, beweist: In Deutschland sieht man, wenn überhaupt, Rassismus und Antisemitismus als theologisches, das heißt letztlich verhaltenstheoretisches Problem und nicht als politisches.
Der kategorische Imperativ in der protestantisch geprägten Alltagskultur lautet: Habe die richtigen Gefühle, dann wird alles gut. Das Ergebnis ist für die herrschenden Klassen ein kathartisches: Alle Beteiligten fühlen sich entlastet, weil das vermeintliche Problem an Lehrer, Sozialarbeiter und Pfarrer delegiert werden kann. Die tun was. Was, interessiert dann nicht mehr, wenn sich mit der Vergabe der Fördergelder bei Gebern und Nehmern das beabsichtigte gute Gewissen auf Dauer eingestellt hat. Nur Gefühle zählen.
Der Kampf gegen Rechts, gegen Drogen und andere verpönte Dinge ist die moderne Form des mittelalterlichen Exorzismus und wird, wie jener, mit magischen Ritualen geführt. Das Tribunal sind nicht mehr die Inquisitoren, sondern die Medien. Anstelle der Hexenverbrennungen gibt es, streng autoaggressiv wie im Protestantismus üblich, Fackelzüge alias Lichterketten. Man bekennt sich schuldig und verbrennt symbolisch die eigenen Sünden. Die Bösen sind ja bekanntlich uneinsichtig und kommen bei den Ritualen der gut Meinenden gar nicht vor."
das stimmt alles heute noch.
passt ja, wie der arsch auf den eimer - wenn ich auch binladenhüters text ausweislich der publikationsdaten noch gar nicht gelesen hatte.
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