Mittwoch, 27. Juni 2007
Microsoft fehlen Fachleute
Microsoft zittert offenbar mächtig aus Angst vor dem selbst ernannten Internetriesen Google, obwohl der nach Ansicht von Experten hier bei PPQ in Bälde untergehen wird. Achim Berg, Microsoft-Geschäftsführer in Deutschland, versucht jetzt ein sehr durchsichtiges Ablenkungsmanöver: Er hat die Printmedien auf dem Deutschen Multimedia-Kongress in Berlin als Teil einer "aussterbenden Gattung" bezeichnet. Angeblich, glaubt der Mann, ändere das Internet, das nach neuesten Erhebungen im Saarland nicht einmal der Hälfte der Bevölkerung bekannt ist (siehe 7. (N)online-Atlas) "die Struktur der Medien radikal". Der Schluß, den Berg daraus zieht, ist ebenso naheliegend wie längst widerlegt: "Die Zukunft gehört dem Bewegbild im Web." Der Microsoft-Mann nannte dann zwar noch eine Zahl "von drei Milliarden Videostreams, die monatlich weltweit im Internet betrachtet" würden, nannte aber keine Namen von Leuten, die unter den Betrachtern sind. Wahrscheinlich kennt er gar keine. Bis 2010 soll die Zahl dennoch auf 12,4 Milliarden steigen, was zur Folge hätte, dass jeder Mensch sich jeden Tag mindestens einen Stream anschauen müsste. Noch steht nicht fest, wie eine solche Dosis an bescheuerten Pleiten-, Pech- und Pannenfilmen auf arglose Babys und nichtsahnende Senioren wirkt. Klar ist aber, dass für den "klassischen Medienkonsum", also das Lesen von Zeitungen, weniger Zeit zur Verfügung stehen wird.
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