- Februar 1999: 19 bulgarische Krankenschwestern werden in Libyen festgenommen. Sie sollen in einer Klinik in Benghazi mehr als 400 Kinder vorsätzlich mit Aids infiziert haben.
- Februar 2000: Der Mordprozess gegen fünf Schwestern und einen palästinensischen Arzt beginnt, ihre Kolleginnen wurden freigelassen.
- Mai 2004: Die Angeklagten werden zum Tod durch Erschießen verurteilt.
- Dezember 2005: Der Oberste Gerichtshof in Libyen hebt die Todesurteile auf, es gibt eine neue Verhandlung.
- Januar 2006: Die Eltern der infizierten Kinder fordern eine Entschädigung in Milliardenhöhe.
- Dezember 2006: Ein Gericht bestätigt Urteile der ersten Instanz.
- Februar 2007: Der Anwalt der Bulgarinnen klagt gegen die Todesurteile.
- Es gibt internationale Proteste gegen die Urteile. Experten sehen katastrophale hygienische Verhältnisse in der Klinik als Ursache für die Aidsinfektionen.
soviel zur erinnerung. die kürzere variante lautet: gaddafi nimmt geiseln, um zum beispiel vom eigenen unvermögen - um es vorsichtig auszudrücken - abzulenken. jetzt sind der deutsche außenminister steinmeier und die eu-außenkommissarin benita ferrero-waldner nach libyen geflogen, um sich der sache anzunehmen. man hätte in tripolis einreiten und auf den tisch hauen können: so nicht, armselige wüstensöhne. oder man bringt einen eu-aktionsplan mit, der vor allem vorsieht, viel geld in das ortsansässige gesundheitswesen (nicht zu unrecht, wie anzunehmen ist) zu pumpen. womit gaddafi schon gewonnen hat - egal, ob die bulgarinnen freikommen oder nicht. noch einen drauf setzt aber ferrero-waldner. die außen-trulla der europäischen union, von der man eigentlich deutliche sätze ("wir lassen uns nicht von terroristen erpressen", oder so ähnlich) erwarten müsste. aber nein, sie entblödet sich nicht, folgende hoffnung zum ausdruck zu bringen: "Wir hoffen, dass diese Solidarität, die wir zeigen, auch dazu führt, dass das entsprechende Umfeld im Vorfeld zu der nächsten Gerichtsentscheidung geschaffen werden kann, dass die Familien hier auch mit einer anderen Attitüde die Dinge sehen, und dass damit auch Gnade vor Recht ergehen kann." das ist nicht nur verschwurbelt ("umfeld im vorfeld"), sondern auch unterwürfig - und dumm.
Montag, 11. Juni 2007
Gaddafi hat schon gewonnen
zuerst möchte ich kurz rekapitulieren:
Eisenschwein
höppner steht übrigens zu hause am fenster und klatscht
AntwortenLöschenso was aehnliches dachte ich auch: hoeppner wird nich der einzige ehrengast bei der einweihung meiner loewengrube.
AntwortenLöschenlädst du mich ein?
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