Freitag, 11. Mai 2007
Steinmeier macht den Bullermann
Stühlerücken im SPD-Vorstand: Weil die Mehrzahl der Deutschen Parteibrummbär Kurt Beck auch nach mehr als einem Jahr im Amt noch immer für den Geschäftsführer der Becks-Brauerei hält, will der Konter-Charismat mit dem selbstbewussten "Fett-statt-fit"-Bauch seinen Partei-Vorstand zu einer wahlkampftauglichen Waffe verschlanken. Statt fünf unbekannter sollen nur noch drei bekannte Sozialdemokraten die Partei als Vize-Vorsitzende in die nächste Bundestagswahl führen. Hinten runter fällt dabei auch der bisherige Ost-Vertreter Jens Bullerjahn, Finanzminister in Sachsen-Anhalt und bisher Aushängeschild einer selbstbewussten Ost-SPD. Bullermann, wie ihn das politische Magdeburg unter der Hand nennt, muss Platz machen für den - vor allem durch die Kurnaz-Affäre und sein schönes weißes Haar bekannt gewordenen Außenminister Walter Steinmeier, der eigentlich Frank heißt. Der ist zwar tief im Westen geboren und aufgewachsen, hat zum Glück aber ein Bundestagsmandat im Wahlkreis Brandenburg und geht damit nach der Logik der großen Politik berührungslos als echter Quoten-Ossi durch.
in der hz schießt bullermann jetzt aber kräftig zurück: "Für den Fall, dass künftig kein Ostdeutscher mehr der SPD-Bundesführung angehört, will der bisherige Bundesvize Jens Bullerjahn das Forum Ost seiner Partei gegen Bundesspitze und westdeutsche Verbände in Stellung bringen." wow, ein echter stellungskrieger, der jens. aber es kommt noch besser: "Nach MZ-Informationen soll Bullerjahn dem Vorsitzenden Beck vorgeworfen haben, während seiner einjährigen Amtszeit als Stellvertreter nur als ostdeutscher Ideenlieferant "benutzt" worden zu sein." beiläufig ernennt er sich damit ja zum ersten spd-ideen-lieferanten seit, ja, ähm, seit menschengedenken. als kreativ-granate war er mir bisher gar nicht so aufgefallen ...
AntwortenLöschen