Er wirkt fürwahr wunderlich, der Mann, der sich Maharishi Mahesh Yogi nennt. Putzige weißgoldene Gewänder schlabbern unter einem übergroßen Spitzbart, der Kopf ist kahl, der Nacken hingegen vollbehaart. Manesh Yogi ist der Gebieter über ein selbst erfundenes "Globales Land", das - anderslautende Interpretationen sind möglich - in jedermanns Herzen zu Hause ist. Oder so. Vorletztes Jahr weihte der Maharishi in Hannover eine "Hochschule für Unbesiegbare Verteidigung" ein, letztes Jahr offerierte der Beglücker, der eine Dependance in Sachsen-Anhalt betreibt, so genannte "Weltfriedenspapiere", bei denen eventuelle Käufer zwar ganz ähnlich wie bei den jüngst von der Landesregierung angebotenen Wetten auf die Zins-Entwicklung der Zukunft vorher nicht so richtig wissen, was hinterher finanziell hängenbleibt, bei denen aber, so spricht der Meister selbst, sichergestellt ist, dass mit ihrer Hilfe rechtbaldigst der komplette Weltfrieden hereinbricht. Samt Wolf und Schaf auf einer Weide kuschelnd.
Da es noch nicht ganz soweit ist, müssen Maharishi und die Seinen freilich unermüdlich weiterarbeiten. Und das "Mit dem Gesicht zum Volke", wie ein deutscher Dichter aus einer konkurrierenden Kirche vor vielen Jahren sang. Heute zum Beispiel gibt der Weltreichgründer im Internet eine "historische Pressekonferenz", auf der die letzten und allerletzten Fragen der Menschheit beantwortet werden, so sie denn per Mail über WorldPeace@Maharishi.net oder über die Yogi-Hotline 001-641-470-1344 Auge oder Ohr des Gesalbten erreichen. 17 Uhr MEZ geht´s los, wer´s verpaßt, hat erst kommende Woche wieder die Chance, sich erleuchten zu lassen. Dann aber sicher: Maharishi gibt sich jeden Mittwoch um dieselbe Zeit die Ehre. Und immer heißen seine Audienzen "historische Pressekonferenz".
der einzige yogi, der mir ins haus kommt, ist yogi-tee.
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