Montag, 30. April 2007
Kanada ist nicht die USA
Bislang galten die USA traditionell als die Hauptschuldigen an der nach medialer deutscher Grundüberzeugung kommenden Klimakatastrophe, weil sie sich seinerzeit geweigert hatten, das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen.
Kaum bekannt ist, dass die Mehrzahl der europäischen Kyoto-Unterzeichner-Länder die im Kyoto-Vertrag vereinbarten so genannten Klimaschutz-Ziele zum Teil weit verfehlt hat. So hatten Länder wie Spanien oder Portugal eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes zugesagt, erreicht haben sie eine Steigerung. Deutschland, nach dem Willen seines Pop-Beauftragten und Klimaschutzkuschelbär-Paten Sigmar Gabriel eine Klimaschutz-Weltmacht, verfehlte seine selbstgesteckten Ziele ebenso, dank der Großabschaltung der ostdeutschen Industrie aber immerhin nur knapp. Thematisiert wurde das wenig, denn auf Nachfragen konnte immer der Finger Richtung USA gereckt werden: Die haben nicht mal unterschrieben!
Kanada hat unterschrieben, jetzt aber eingestehen müssen, dass es die vereinbarten Ziele gemäss Kyoto-Protokoll nicht wird. Die kanadische Regierung hat die Ziele deshalb jetzt einfach dem bisher erreichten Stand angepasst. Das Kyoto-Protokoll verlangte von Kanada ursprünglich eine Reduktion um 6 % gegenüber den Werten von 1990, tatsächlich aber liegen die Emissionen derzeit mehr als 30 % über denen von 1990. Das ist nun prima erreicht worden.
Dennoch wolle Kanada aus dem Vertrag nicht ausscheiden, hieß es. Schließlich ist Kanada nicht die USA! Sondern ein Land, das den Klimaschutz quasi in der Landesflagge führt. Neues Ziel: Kanada will den Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase von 2007 bis 2020 um 20 % reduzieren. Klappt das nicht, wird dann sicher einfach wieder das Ziel reduziert.
Dem Kyoto-Nicht-Unterzeichnerland USA ist seit 1990 übrigens eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes gelungen
mein reden. hinzu kommt: kyoto bestraft wirtschaftlichen aufschwung. gerade industrien der 2. und 3. welt können sich keine teure c02-verhinderung leisten. nach der kyoto-logik müssen sie entweder auf die produktion verzichten oder emissions-rechte kaufen, die ihre produkte teurer machen würden.
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