Donnerstag, 21. April 2022

Tolle Truppe: Unterm Bombenteppich auf die Karriereleiter

Den Ostfeldzug vom Sofa aus mitspielen: Ein cooles Bundeswehrgame macht es möglich.

Die deutsche Sozialdemokratie bis hin in die Mitte der Union, die Grünen und die Reste der Linkspartei sowieso, Deutschland wähnte sich über Jahrzehnte in einer heilen Welt. Zu Gast bei Freunden, der Frieden musste nicht einmal bewaffnet sein.was an Bundeswehr noch vorhanden war, diente als abschreckendes Beispiel für die rechtsextrem machende Wirkung des Waffenhandwerks. Provozierend öffentlich ließen Bundesregierungen im halben Dutzend die Überbleibsel früherer Wehrhaftigkeit vergammeln und verfallen. Schwäche die wahre Stärke der Nation, die keine mehr sein wollte, sondern Teil eines größeren Ganzen ohne genaue Form, ohne festen Inhalt, aber mit den besten Absichten.

Opas Offensivgeist ist verebbt

Wenig an Fünf- oder Zehn-Punkte-Plänen, die hierzulande geschmiedet wurden, kam konsequenter zur Umsetzung. Wenig an Absichten, Paketen und Agenden gelang so gut. Elf Jahre nach Aussetzung der Wehrpflicht für immer ist die deutsche Jugend wehrunwillig, Opas legendärer Offensivgeist ist verebbt. Schlaff präsentieren sich die kläglichen Reste der einst so stolzen Panzertruppe in ihren eingemotteten Leoparden, das Heer hat keine Schwerenwaffen, die Marine keine großen Schiffe, es fliegt wenig und die Gewehre aus eigenem Anbau schießen um die Ecke, ohne dass Ersatz in Sicht ist: Erst müssen die höchsten Richter entscheiden, wessen Wumme sich nicht erwärmt, wenn der deutsche Soldat den Feind bekämpft.

Das Hauptsacheverfahren ist noch offen. Es könnte sein, dass ein Urteil fällt, noch ehe ein ganzes Jahrzehnt herum ist. Entscheidend geschwächt geht Deutschland in die Schlacht mit dem Endgegner im Osten. Die Lage ist ernst, alle Bemühungen von Graf Guttenberg, Thomas de Maiziere, Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer und Christine Lambrecht, Deutschland fit zu machen für einen neuen Waffengang, haben kaum Ertrag gebracht. 

Die Bundeswehr als abschreckendes Beispiel

Die Bundeswehr ist immer öfter rechtsextrem, jeder zweite Mann im Land ungeeignet zum Dienst an der krummen Waffe. Einen Krieg gegen Polen, Thailand oder Griechenland würde die blanke Trümmertruppe unter Umständen wieder gewinnen. Doch griffe Ägypten an, Indonesien, die Türkei oder Italien, hülfe nur der Einsatz der agilen Teile der Wohlstandsjugend aus den Bionadevierteln, die sich auf den Straßen an den Landesgrenzen festkleben müssten, um den Einmarsch aufzuhalten.

Deutschlands ist geschwächt, doch Deutschland weiß sich zu helfen. Mit dem "Soldatenspiel" zeigt der frühere Hightech-Standort, dass Gewehre, die nicht schießen, Hubschrauber, die auf Anweisung des Tüv Rheinland wie festgeschraubt am Boden bleiben müssen, und Jagdflieger ohne Startfreigabe von der Frauenbeauftragten kein Problem sind. Im Browsergame "Soldatenspiel" kann jedermann vom Sofa aus "Teil der Truppe" werden, kostenlos und ohne Download. Als kerniger Kerl heißt es dann, genug Wut für einen Kampf aufzuladen, um anschließend "die Kampfeslust zu stillen", wie die natürlich aus dem Osten Deutschlands stammenden Entwickler beschreiben.

Es klappert das Höhenleitwerk

Ein Gefecht verbraucht standardmäßig "20 Wut", wie die Entwickler mitteilen, die in Manuela Schwesigs Hauptstadt KleinmoskauSchwerin sitzen. Chef im Ring ist das Oberführungskommando, das "authentische Missionen" ausgibt, "fast wie bei der Bundeswehr". Mal klappert das Höhenleitwerk, mal schießt das G36 um die Ecke, mal verlangt das Generalität einen Bombenteppich auf zivile Kollateralgeiseln, um einen Hufeisenplan mit Stumpf und Stiel auszumerzen. Auf dem Weg nach Moskau geht der Soldat dabei seinen Weg zur Spitze der Karriereleiter, er schiebt Wache wie Opa, bildet seine Fähigkeiten weiter aus, um auch in Kräftemessen mit entmenschten Russen Frauen und Kinder zuerst beschützen zu können.

Jeder virtuelle Kriegsfreiwillige kann zu Beginn des Spiels selbst wählen, wie er aussehen möchte, in welcher „Truppengattung“ (Bild) er dienen will und ob er mit Spezialwaffen wie dem berühmten Makarow-Gewehr ins Gefecht gehen mag. Es herrscht "Bombenwetter"  in der virtuellen Welt und der "Truppenendgegner" wird der Summe der deutschen Kriegsanstrengungen am Ende mit Sicherheit nichts mehr entgegenzusetzen haben.


1 Kommentar:

Die Anmerkung hat gesagt…

Wieso sehen die Typen oben aus, als hätte der Russe Feindbilder gemalt?