Besser hätte es nicht laufen können für Mesut Özil und den DFB. Erst der Aufruhr um sein Foto mit Rezep Erdogan. Dann die miese WM, ein Offenbarungseid einer #Mannschaft, die sich selbst zu ernst nahm, um noch ernst genommen werden zu können. Dann Löws freiwilliger Nicht-Verzicht auf das Bundestraineramt, der den Weltmeistercoach zu einer Art Über-DFB-Präsidenten machte. Und nun schlussendlich Özils Abschiedsschreiben an die Verräter in der DFB-Führungsetage, die, so ist der einstige Mittelfeldstar der früheren Nationalmannschaft kaum misszuverstehen, Rassisten in den dunklen Anzügen vermeintlicher Fussballfunktionäre sind. Özils Rücktritt ist sein letzter Triumph, gerade in Zeiten, in denen es völlig aus der Mode gekommen ist, ein Amt oder eine Aufgabe nach einem offenkundigen Fehler aufzugeben, um Platz für einen Neuanfang zu machen.
Der "Rücktritt des Weltmeisters" (Tagesspiegel) wird zum Fanal, das flächendeckend als Symptom kompletten gesellschaftlichen Versagens herhalten muss. Wieso ein Junge aus Gelsenkirchen, dessen Vater als Zweijähriger mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen war, "integriert" werden muss, worin, weswegen und was daran schiefgehen konnte - keine Zeile. Vielmehr wird Özil, der Fußballer von der stets traurigen Gestalt, zum Indikator einer Krise, die nach den Marktplätzen und Wahlurnen nun auch die Stadien erreicht: Schuld an seinem Scheitern ist eine "populistische Stimmung im Land", also nach dem lateinischen "populus" für Volk quasi eine Stimmung des Volkes aus dem Volk. Bedenklich und besorgniserregend, so die Kommentäter allenthalben.
Denn, so geht die Argumentationskette, die von fern wirkt wie im Chor einstudiert, Mesut Özil war doch ein guter Spieler, ein nützlicher Migrant, ein Türke, der Deutschland diente. Es fällt den Schreibern solcher Abrechnungen nicht auf, wie irrsinnig ihre Analysen sind. Wie es ja den Verleihern die Integrations-Bambi an Özil seinerzeit auch nicht auffiel, dass sich ein Deutscher kaum in eine Gesellschaft integrieren wird müssen, die von Geburt an die seine ist.
Das hat Mesut Özil schließlich auch nicht getan. Der Arsenal-Spieler blieb - im Unterschied zu Miroslaw Klose und Lukas Podolski, Mario Gomez und David Odonkor - immer der mit den "Wurzeln", der nicht mitsang und dem dieses Nichtsingen im Gegensatz zu Paul Breitner übelgenommen wurde. Die Fotoaffäre, die Özil nun als Ursache angibt, sich vom DFB verraten und alleingelassen zu fühlen, waren nur der Anlass, der die Entfremdung sichtbar machte: Nun wollte Özil ausdrücklich nicht mehr Deutscher sein, sondern Deutscher mit türkischen Wurzeln. Nun plädierte jeder Dritte bei einer Umfrage vor der WM dafür, Özil und seinen Kollegen Ilkay Gündogan nach ihrem Schulterschluss mit dem türkischen Präsidenten aus der Nationalelf zu werfen.
Nun, so schreiben die Gazetten, ist Deutschland wieder Mittelalter des 50er-Jahre-Suppentopfes ohne Vielvölker-Vielfalt angelangt, sportlich, politisch und gesellschaftlich. Und "es steht mehr auf dem Spiel als nur die Zukunft der Nationalelf", warnen die Fieberfühler der Nationaltemperatur. Kann es ohne Özil überhaupt noch eine Nationalmannschaft geben? Wie müssen "politische und gesellschaftliche Faktoren" aussehen, damit nicht der nächste multinationale Spieler wieder zum Rücktritt gedrängt wird - von einem populistischen Volk, das die Etymologie seines eigenen Namens nicht nur im Lateinischen zu Wirbeln dreht.
Auch die Abstammung des Begriffes "deutsches Volk" zeigt, womit es Özil zu tun hat. Im 9. Jahrhundert nannten Schweinehirten die Gesamtheit ihrer schutzbefohlenen Schweine ein "Volk", das Adjektiv "teotisce", "tiutiscae" oder auch "diutisg", das vom germanischen Wort theudo - zu Deutsch deutsch - abstammt, wiederum bezeichnete den "Stamm" oder eben "das Volk", nur eben das deutsche. Das Volk ist im Falle Deutschlands also das zum Volke gehörende Volk, dessen populistische Anwandlungen hochtalentierte Spieler ohne mononationale Verengungen hindert, sich in den Dienst der Nation zu stellen. Ein Begriff, der um 1400 aus dem Lateinischen "natio" ins Deutsche geholt wurde. Und natürlich auch wieder nichts anderes bedeutet als Volk.
Mesut Özil hat immer dann geglaubt, dazuzugehören, wenn er nach Siegen gelobt wurde. Und er hat den Eindruck gehabt, dass er zum Migranten gemacht wurde, wenn es Niederlagen gab. Dass er selbst - geboren 21 Jahre nach der Ankunft seines Vaters in Deutschland - einen "Respekt vor seinen familiären Wurzeln" (Özil) einfordert, der ihn automatisch zu dem "Deutsch-Türken" (Özil) macht, der er seinen Behauptungen nach nicht sein will, ficht ihn nicht an. Özil wirft dem DFB und seinem Präsidenten "Rassismus" vor, als sei Türke eine Rasse und kein Fantasieprodukt türkischer Nationalisten und ihrer türkenhassenden deutschen Gegenspieler.
Die Kritik des Gescheiterten an vermeintlich undifferenzierter Berichterstattung und seine Behauptung, er habe nicht ahnen können, wie sein völlig unpolitisch gemeintes Bild mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten in der popularisierten Öffentlichkeit ankommen werde, ist in der Tat ein "Spiegelbild der gesellschaftlichen Stimmung" und der "politischen Atmosphäre" (Tagesspiegel), die ein Maß an Identifikation verlangt, die über das Tragen des Leibchens hinausgeht. Ein Ergebnis von wachsender Vielfalt und grenzenloser Unbestimmtheit ist noch stets die Sehnsucht nach Eindeutigkeit eines Bekenntnisses gewesen.
Mesut Özil könnte jetzt ein Lied davon singen.
Aber er singt ja nun mal nicht.
Der "Rücktritt des Weltmeisters" (Tagesspiegel) wird zum Fanal, das flächendeckend als Symptom kompletten gesellschaftlichen Versagens herhalten muss. Wieso ein Junge aus Gelsenkirchen, dessen Vater als Zweijähriger mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen war, "integriert" werden muss, worin, weswegen und was daran schiefgehen konnte - keine Zeile. Vielmehr wird Özil, der Fußballer von der stets traurigen Gestalt, zum Indikator einer Krise, die nach den Marktplätzen und Wahlurnen nun auch die Stadien erreicht: Schuld an seinem Scheitern ist eine "populistische Stimmung im Land", also nach dem lateinischen "populus" für Volk quasi eine Stimmung des Volkes aus dem Volk. Bedenklich und besorgniserregend, so die Kommentäter allenthalben.
Denn, so geht die Argumentationskette, die von fern wirkt wie im Chor einstudiert, Mesut Özil war doch ein guter Spieler, ein nützlicher Migrant, ein Türke, der Deutschland diente. Es fällt den Schreibern solcher Abrechnungen nicht auf, wie irrsinnig ihre Analysen sind. Wie es ja den Verleihern die Integrations-Bambi an Özil seinerzeit auch nicht auffiel, dass sich ein Deutscher kaum in eine Gesellschaft integrieren wird müssen, die von Geburt an die seine ist.
Das hat Mesut Özil schließlich auch nicht getan. Der Arsenal-Spieler blieb - im Unterschied zu Miroslaw Klose und Lukas Podolski, Mario Gomez und David Odonkor - immer der mit den "Wurzeln", der nicht mitsang und dem dieses Nichtsingen im Gegensatz zu Paul Breitner übelgenommen wurde. Die Fotoaffäre, die Özil nun als Ursache angibt, sich vom DFB verraten und alleingelassen zu fühlen, waren nur der Anlass, der die Entfremdung sichtbar machte: Nun wollte Özil ausdrücklich nicht mehr Deutscher sein, sondern Deutscher mit türkischen Wurzeln. Nun plädierte jeder Dritte bei einer Umfrage vor der WM dafür, Özil und seinen Kollegen Ilkay Gündogan nach ihrem Schulterschluss mit dem türkischen Präsidenten aus der Nationalelf zu werfen.
Nun, so schreiben die Gazetten, ist Deutschland wieder Mittelalter des 50er-Jahre-Suppentopfes ohne Vielvölker-Vielfalt angelangt, sportlich, politisch und gesellschaftlich. Und "es steht mehr auf dem Spiel als nur die Zukunft der Nationalelf", warnen die Fieberfühler der Nationaltemperatur. Kann es ohne Özil überhaupt noch eine Nationalmannschaft geben? Wie müssen "politische und gesellschaftliche Faktoren" aussehen, damit nicht der nächste multinationale Spieler wieder zum Rücktritt gedrängt wird - von einem populistischen Volk, das die Etymologie seines eigenen Namens nicht nur im Lateinischen zu Wirbeln dreht.
Auch die Abstammung des Begriffes "deutsches Volk" zeigt, womit es Özil zu tun hat. Im 9. Jahrhundert nannten Schweinehirten die Gesamtheit ihrer schutzbefohlenen Schweine ein "Volk", das Adjektiv "teotisce", "tiutiscae" oder auch "diutisg", das vom germanischen Wort theudo - zu Deutsch deutsch - abstammt, wiederum bezeichnete den "Stamm" oder eben "das Volk", nur eben das deutsche. Das Volk ist im Falle Deutschlands also das zum Volke gehörende Volk, dessen populistische Anwandlungen hochtalentierte Spieler ohne mononationale Verengungen hindert, sich in den Dienst der Nation zu stellen. Ein Begriff, der um 1400 aus dem Lateinischen "natio" ins Deutsche geholt wurde. Und natürlich auch wieder nichts anderes bedeutet als Volk.
Mesut Özil hat immer dann geglaubt, dazuzugehören, wenn er nach Siegen gelobt wurde. Und er hat den Eindruck gehabt, dass er zum Migranten gemacht wurde, wenn es Niederlagen gab. Dass er selbst - geboren 21 Jahre nach der Ankunft seines Vaters in Deutschland - einen "Respekt vor seinen familiären Wurzeln" (Özil) einfordert, der ihn automatisch zu dem "Deutsch-Türken" (Özil) macht, der er seinen Behauptungen nach nicht sein will, ficht ihn nicht an. Özil wirft dem DFB und seinem Präsidenten "Rassismus" vor, als sei Türke eine Rasse und kein Fantasieprodukt türkischer Nationalisten und ihrer türkenhassenden deutschen Gegenspieler.
Die Kritik des Gescheiterten an vermeintlich undifferenzierter Berichterstattung und seine Behauptung, er habe nicht ahnen können, wie sein völlig unpolitisch gemeintes Bild mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten in der popularisierten Öffentlichkeit ankommen werde, ist in der Tat ein "Spiegelbild der gesellschaftlichen Stimmung" und der "politischen Atmosphäre" (Tagesspiegel), die ein Maß an Identifikation verlangt, die über das Tragen des Leibchens hinausgeht. Ein Ergebnis von wachsender Vielfalt und grenzenloser Unbestimmtheit ist noch stets die Sehnsucht nach Eindeutigkeit eines Bekenntnisses gewesen.
Mesut Özil könnte jetzt ein Lied davon singen.
Aber er singt ja nun mal nicht.
10 Kommentare:
Was für ein Schlusssatz, großes kino ppq!
https://www.welt.de/vermischtes/prominente/article10870046/Mesut-Oezil-bekommt-den-Bambi-fuer-Integration.html
Mesut Özil bekommt den Bambi für "Integration"
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Bringt der den jetzt auch heimlich an den Hintereigang und gibt den zurück, weil er offenbar nicht integriert ist?
Breitner war meines Wissens MLPD oder Vereinigte deutsche Maoisten oder sowas in der Art. Warum sollte man das übelnehmen?
Wer ist Mesut Ötzi? Der Ururururururururenkel dieses seinen Verletzungen erlegenen Gletscherbesteigers?
EilmeldungTürkischer Präsident: Erdogan telefoniert mit Özil und begrüßt seinen Rücktritt
Schon morgen ist das Gegacker um Özil, Erdogan und Integration oder was auch immer vergessen, als hätte es niemals stattgefunden. Und die Hühner werden weiter gackern und weiter Eier legen und wieder wird um diese Eier Geschrei gemacht. Derweil bescheint die Sonne alle aufgescheuchten Hennen, unbekümmert und ungerührt von dem Lärm in einem kleinen Flecken Erde. Alles so mickrig und unbedeutend wie einst, als Kaiser Barbarossa sich beim Stolpern über einen Stein beinahe die große Zehe verstauchte.
Ohne die Glotzaugen des tükrischen Flennbeutels Özul Mezil wird die Reichsmannschaft bei der nächsten WM nicht mehr so gut abschneiden. Dann werdet ihr es bereuen, was ihr ihm angetan habt.
vielleicht lädt das FSB die DFB Datei ins Netz . Danach Unfälle und Selbstmorde im Gutmenschmilieu wg oh vey Wettmafia
"Mesut Özil hat immer dann geglaubt, dazuzugehören ..."
Nö. Der hat sich immer für einen Türken gehalten. Die Brüder Altintop sind wie Özil in Gelsenkirchen geboren und haben nie ein Hehl daraus gemacht, für die Türkei zu sielen ... die haben sich nicht als "dazugehörig" empfunden.
Unsinn ist die Verwendung des Begriffs "Integration":
Eine Einwanderegruppe - es geht nie um einzelne Personen - ist dann "integriert", wenn diese Gruppe i Drchschnitt ähnlich gute Schulergebnisse vorlegt, beruflich erfolgreich sind, ähnlich stark oder wenig stark kriminell sind wie die "Einheimischen" ...
... und das sind Türken und Araber nicht. Nicht in Deutschland, nicht in Schweden, nicht in den Niederlanden.
Und dieses "nicht-integriert" bei Özil - also einer einzelnen Person - taucht auf, weil sich genauso verhalten hat, wie man es von "Nicht-Integrierten" erwartet: hofiert dem Präsidenten der Türkei, will sich durch "Rassismus"-Vorwürfe Vorteile erschaffen etc. ... und das obwohl er gehätschelt getätschelt, gefördert und Millionenverträgen ausgestattte wurde.
Abzocker-Typen wie Özil wurden zwar in der BRD geboren und nennen sich wegen des Geldes, das sie hier abgreifen können, gerne Deutsche, wurden im Elternhaus jedoch islamisch sozialisiert und lassen bei jeder Gelegenheit den Türken und Moslem raushängen. Zudem wohnt der wie das immer noch angehimmelte Bobbele ja in London und lange nicht mehr hier. Ein Kosmopolit also, der dem Mammon nachreist und kein Patriot - zumindest trotz oder wegen "der Mannschaft" kein deutscher.
Und wenn diese weder-Fleisch-noch-Fisch-Bürger dann entsprechend ausländisch wahrgenommen und behandelt werden, beginnt das orientalische Opfergejammer und wird fiebrig die abgedroschene Rassismuskeule geschwungen, denn Kritik an ihrem Verhalten können diese "Rechtgläubigen" nun mal gar nicht ab. Dann müssen sie wütend den Mordbefehlen ihres Propheten gehorchen und Amok gegen die Feinde Allahs laufen.
Und wir dämlichen Westler verklären diese mittelalterlich denkenden Religionsfanatiker zu Rettern und Bereicherern des Christlichen Abendlandes. Paradebeispiel Schweden: Riesige Waldflächen, die aktuell brennen, aber kein einziges eigenes Löschflugzeug. Diese blauäugigen Blondköppe werfen ihr Geld lieber für importierte Kriminelle raus. Und im gutmenschlichen Piefkeparadies Merkelandistan geht es ähnlich bescheuert zu: die Infrastruktur marodiert vor sich hin, aber zig Milliarden für die globale Nichtsnutz- und Verbrecherrettung, die werden jubelnd ausgegeben. "Perlen vor die Säue werfen" nannte man das früher treffend.
Man muss doch nur mal die Umrisse Deutschlands auf eine Afrikakarte legen und sieht sofort den absurden Größenwahn dieses ignorant arroganten Weltretter-Fliegenschisses.
Aber die obrigkeitshörig schwarmintelligenten Michels kapieren es mal wieder nicht, und hinterher hat dann erneut keiner was geahnt bzw. gewusst. Dieser Primat oder Nacktaffe ist nur Krone der Schöpfung geworden, weil er die effektivsten Waffen zu konstruieren versteht. Ansonsten ist er ein instinktiv-egoistisches Raubtier, das nicht nur für seine Nahrung sondern auch für seine Überzeugungen oder Vermutungen sogar seinesgleichen quält und tötet. Survival of the Fittest, und trotz aller Zivilisation und Kultur nicht mehr. Genau so, wie unsere viel gerühmte Demokratie nur die Diktatur der am simpelsten manipulierbaren Dummkopfmehrheit ist.
Özilismus liegt also voll im Trotteltrend.
ölzyl und seine kriminellen Geschäftspartner werden demnächst im Knast landen
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