Mathias Fetsch: Der Karlsruher in HFC-Diensten hätte es richten können. |
Es sieht am Anfang ganz so aus, als spiele hier wirklich der Fünfte gegen den Zehnten. Nur dass die Mannschaft, die wie der Fünfte wirkt, der Zehnte ist. Im Spiel des Halleschen FC gegen Karlsruhe ist kein Klasseunterschied zu sehen. Oder eigentlich doch: Der Favorit läuft hinterher, der zuletzt immer abwechselnd siegreiche und enttäuschte Außenseiter macht das Spiel und er hat auch die Chancen. Schon nach fünf Minuten wäre eine Führung drin gewesen: Mathias Fetsch, der Karlsruher in den Reihen der Rotweißen, legt im Strafraum klug auf auf Eric Zenga, der links neben ihm in freier Schußposition wäre. Wenn er den zu scharfen, zu steilen Ball denn noch erlaufen könnte.
Aber die nach der stabilen Achterbahnfahrt der letzten drei Monate - auf einen Heimsieg folgte eine Auswärtsniederlage folgte eine Heimniederlage folgten zwei Remis folgte ein Heimsieg folgte eine Auswärtsniederlage folgte ein Heimsieg folgte ein Remis - verblüffend entschlossen wirkenden Gastgeber lassen sich nicht beirren. Nicht einmal planlos berennen sie das Tor von KSC-Torwart Uphoff und wenn auch die Flanken in der Regel harmlos durch den Strafraum segeln, sind sie es doch, die hier das Spiel machen.
Ohne sich jedoch zu belohnen. In der 32. Minute zieht Fennell ab, schießt aber zwei Meter am Kasten vorbei. Zwei Minuten später ist es wieder Fetsch, der aus ähnlicher Position abschließt. Und nur die Latte trifft. Auf der anderen Seite hat HFC-Torwart Tom Müller einen geruhsamen Nachmittag, der KSC kommt bis zur Halbzeit nur ein zweimal gefährlich in Tornähe. Und beide Male winkt der Linienrichter abseits.
Knapp 6.000 Zuschauer sehen bei zwei Grad plus ein typisches HFC-Spiel. Der Wille ist da, aber die Mittel fehlen. Es lässt sich erahnen, was diese Mannschaft könnte, wäre sie nicht von Saisonbeginn an immer wieder durch schwere, schwerste und zum Teil überaus langwierige Verletzungen aus dem Rhythmus gerissen worden. Weil der KSC gar nicht versucht, hier wie die bessere Elf aufzutreten, können Gjasula, Fennell, der wieder sehr agile Ajani, der glücklose El-Helwe und der bemühte Fetsch dominieren, ohne zu triumphieren. Auffällig einmal mehr die Schwäche bei Standards, die im Spiel gegen die defensivstärkste Mannschaft der Liga doppelt und dreifach wiegt: Es gelingt nicht nur nicht, die betonharte Abwehr, die sich kaum ausspielen lässt, mit Freistößen und Eckbällen unter Druck zu setzen. Nein, Baumgärtels Freistöße bringen wie gewohnt keine Gefahr. Und den ersten Eckball gibt es in der 86. Minute, als Trainer Rico Schmitt schon alles oder nichts spielt und Braydon Manu wie immer, wenn nichts mehr zu holen ist, als übliche Wildcard eingewechselt hat.
Ein Spiel auf ein Tor, bei dem es im anderen klingelt. Ausgerechnet Marvin Ajani, einer der Besten der letzten Wochen, verliert auf der linken Abwehrseite in der Karlsruher Hälfte den Ball. Sein Gegenspieler holt aus und drischt das Leder über 50 Meter auf die rechte Abwehrseite des HFC, wo Fabian Schleusener im Laufduell mit dem weit aufgerückten Schilk Sieger bleibt, obwohl er noch den Ball mitnehmen muss. Der Karlsruher nutzt seinen viertel Meter Vorsprung und die erste KSC-Torchance des Tages, um an Tom Müller vorbei ins rechte Eck des HFC-Tores zu schießen.
Murmeltiertag im Erdgas-Sportpark, wo sich die älteren Zuschauer noch an das Skandal-Duell von 2012, erinnern, in dem Schiedsrichterlegende Peter Gagelmann alles gesehen hatte, was sonst niemand sah. Und nichts, was er eigentlich hätte sehen müssen.
Wenig genug für fünf Jahre Entwicklung: Das zumindest ist heute besser. An Schiedsrichter Benjamin Bläser, auf den sich nach dem 0:1 viel Zorn der Fankurve richtet, liegt es nicht, dass aus dem ersten Tor des Tages das entscheidende wird. Toni Lindenhahn, der legendäre TL6, der als einziger Rotweißer schon 2012 dabei war, hat noch mal soetwas wie eine Chance auf eine Chance, kommt aber nicht zum Abschluss. Gjasula versucht es mit einem Fernschuss, der vorher vernehmlich ruft "Achtung, ich komme". Und Manu holt die besagte Ecke.
Das war es aber auch. Als die Uhr immer lauter heruntertickt, wirkt die HFC-Elf immer unschlüssiger, wie es denn nun noch gehen soll. In den letzten Minuten schließlich, als Rico Schmitt auf Dreierkette umstellt und alles nach vorn winkt, gelingt nicht einmal mehr ein Powerplay. Die Kraft ist weg, der Glaube sowieso. Nächste Woche geht es zum Tabellendritten nach Wiesbaden. Dem Gesetz der Achterbahn-Serie der letzten acht Spiele folgend gibt es dort ein Remis oder einen Sieg. Der bösen Logik zufolge allerdings eine Niederlage.
Aber die nach der stabilen Achterbahnfahrt der letzten drei Monate - auf einen Heimsieg folgte eine Auswärtsniederlage folgte eine Heimniederlage folgten zwei Remis folgte ein Heimsieg folgte eine Auswärtsniederlage folgte ein Heimsieg folgte ein Remis - verblüffend entschlossen wirkenden Gastgeber lassen sich nicht beirren. Nicht einmal planlos berennen sie das Tor von KSC-Torwart Uphoff und wenn auch die Flanken in der Regel harmlos durch den Strafraum segeln, sind sie es doch, die hier das Spiel machen.
Ohne sich jedoch zu belohnen. In der 32. Minute zieht Fennell ab, schießt aber zwei Meter am Kasten vorbei. Zwei Minuten später ist es wieder Fetsch, der aus ähnlicher Position abschließt. Und nur die Latte trifft. Auf der anderen Seite hat HFC-Torwart Tom Müller einen geruhsamen Nachmittag, der KSC kommt bis zur Halbzeit nur ein zweimal gefährlich in Tornähe. Und beide Male winkt der Linienrichter abseits.
Knapp 6.000 Zuschauer sehen bei zwei Grad plus ein typisches HFC-Spiel. Der Wille ist da, aber die Mittel fehlen. Es lässt sich erahnen, was diese Mannschaft könnte, wäre sie nicht von Saisonbeginn an immer wieder durch schwere, schwerste und zum Teil überaus langwierige Verletzungen aus dem Rhythmus gerissen worden. Weil der KSC gar nicht versucht, hier wie die bessere Elf aufzutreten, können Gjasula, Fennell, der wieder sehr agile Ajani, der glücklose El-Helwe und der bemühte Fetsch dominieren, ohne zu triumphieren. Auffällig einmal mehr die Schwäche bei Standards, die im Spiel gegen die defensivstärkste Mannschaft der Liga doppelt und dreifach wiegt: Es gelingt nicht nur nicht, die betonharte Abwehr, die sich kaum ausspielen lässt, mit Freistößen und Eckbällen unter Druck zu setzen. Nein, Baumgärtels Freistöße bringen wie gewohnt keine Gefahr. Und den ersten Eckball gibt es in der 86. Minute, als Trainer Rico Schmitt schon alles oder nichts spielt und Braydon Manu wie immer, wenn nichts mehr zu holen ist, als übliche Wildcard eingewechselt hat.
Ein Spiel auf ein Tor, bei dem es im anderen klingelt. Ausgerechnet Marvin Ajani, einer der Besten der letzten Wochen, verliert auf der linken Abwehrseite in der Karlsruher Hälfte den Ball. Sein Gegenspieler holt aus und drischt das Leder über 50 Meter auf die rechte Abwehrseite des HFC, wo Fabian Schleusener im Laufduell mit dem weit aufgerückten Schilk Sieger bleibt, obwohl er noch den Ball mitnehmen muss. Der Karlsruher nutzt seinen viertel Meter Vorsprung und die erste KSC-Torchance des Tages, um an Tom Müller vorbei ins rechte Eck des HFC-Tores zu schießen.
Murmeltiertag im Erdgas-Sportpark, wo sich die älteren Zuschauer noch an das Skandal-Duell von 2012, erinnern, in dem Schiedsrichterlegende Peter Gagelmann alles gesehen hatte, was sonst niemand sah. Und nichts, was er eigentlich hätte sehen müssen.
Wenig genug für fünf Jahre Entwicklung: Das zumindest ist heute besser. An Schiedsrichter Benjamin Bläser, auf den sich nach dem 0:1 viel Zorn der Fankurve richtet, liegt es nicht, dass aus dem ersten Tor des Tages das entscheidende wird. Toni Lindenhahn, der legendäre TL6, der als einziger Rotweißer schon 2012 dabei war, hat noch mal soetwas wie eine Chance auf eine Chance, kommt aber nicht zum Abschluss. Gjasula versucht es mit einem Fernschuss, der vorher vernehmlich ruft "Achtung, ich komme". Und Manu holt die besagte Ecke.
Das war es aber auch. Als die Uhr immer lauter heruntertickt, wirkt die HFC-Elf immer unschlüssiger, wie es denn nun noch gehen soll. In den letzten Minuten schließlich, als Rico Schmitt auf Dreierkette umstellt und alles nach vorn winkt, gelingt nicht einmal mehr ein Powerplay. Die Kraft ist weg, der Glaube sowieso. Nächste Woche geht es zum Tabellendritten nach Wiesbaden. Dem Gesetz der Achterbahn-Serie der letzten acht Spiele folgend gibt es dort ein Remis oder einen Sieg. Der bösen Logik zufolge allerdings eine Niederlage.
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