Montag, 29. Januar 2018

Tagesschau gegen Trump: Ganz seriös, nur ohne roten Kreis

Eine historische Sternstunde des Gniffke-Journalismus: Links der Bericht der "Tagesschau", der einen angeblich vollen Bundestag zeigt, wie er gerade das NetzDG verabschiedet. Rechts die schnöde Wirklichkeit der drei Dutzend Abgeordneten, die das Gesetz mitten in der Nacht schnell durchwinkten.
Kai Gniffke hat als Chef der "Tagesschau" keinen leichten Job. Seit Jahren schon steht der 58-Jährige in der vordersten Front der Verteidiger von Rechtsstaat und Freiheit, Gniffke hat 2015 mitgeholfen, den Fake-Marsch der Weltführer in Paris zu inszenieren, er war dabei, als die Tagesschau Kim Fisher tötete und als die Kritik an der Jubelberichterstattung seiner Redaktion zum Flüchtlingszustrom zunahm, forderte er gefordert ultimativ, "die Flüchtlingszahlen müssen runter".

Gescriptete Wirklichkeit


Gniffkes Spezialgebiet ist die gescriptete Wirklichkeit, eine Art Fake News, die sich aus der Realität speist, diese aber rührt und umformt, bis das gewünschte Ergebnis draußen im Lande vorgezeigt werden kann. Es geht nie darum, zu zeigen, was war, sondern was man glaubt, was die Leute sehen sollten. Auch im Fall der Trump-Pressekonferenz von Davos, als die "Tagesschau" im Kampf gegen den "Hassprediger" (Bundespräsident Steinmeier) beschloss, Buh-Rufe, die anderenfalls für die Fernshzuschauer nicht zu hören gewesen wären, etwas lauter einzuspielen, damit die Tagesschau-Gemeinde erfährt, wie unbeliebt Trump bei Journalisten ist.

Das flog natürlich auf. "Wir haben den Ton am Ende tatsächlich etwas lauter gemacht, damit man die Buhrufe hört. Nur so können wir wiederspiegeln was unsere Korrespondenten berichtet haben", hieß es zur Begründung - eine ganz selbstverständliche Erklärung für eine Redaktion, die vom russischen Kreml-Kritiker Alexj Nawalny organisierten Protestkundgebungen in Moskau zwei Sendeminuiten widmet, obwohl an den Demonstrationen gerademal "einige Tausend" (Spiegel) Menschen im ganzen Land teilgenommen haben: Hochgerechnet etwa 0.0034 Prozent aller 144 Millionen Russen.

Zwei Sendeminuten für 0,0034 Prozent aller Russen


Gegen Vorwürfe, bei Trump und den Davoser Buhrufen nicht durch Auswahl, sondern durch Lautstärke manipuliert zu haben, wehrt sich Kai Gniffke nun aber entschieden. Die Regler hochzuziehen, damit aus einem leisen Unwillensbrummen ein vermeintlicher Chor an Buhrufen wird, das sei etwa vergleichbar mit dem Vorgehen von Zeitungen, "wenn sie Bildausschnitte vergrößern und eventuell noch mit einem roten Kreis markieren", schreibt der Chef von "ARD aktuell". "Niemand käme hier auf die Idee, dies Manipulation zu nennen, sondern eher journalistische Präzision", versichert er.

Dass es genau der rote Kreis ist, der durch sein offenkundiges Fehlen im Buh-Film der Tagesschau-Redaktion dessen manipulative Absicht belegt, ist Gniffke gar nicht aufgefallen. Entsprechend nimmt er dazu auch nicht Stellung. Wenn ein Korrespondent die Information vermittele, dass der US-Präsident ausgebuht worden sei, dann müsse er das belegen, schreibt der Erfinder des Gniffke-Journalismus, bei dem erzieherische Ziel eines Berichtes feststeht, noch bevor das Ereignis stattgefunden hat. Wenn im Original der Pressekonferenz ein eher an Gelächter erinnerter dünner Laut zu hören ist, muss für die richtige Botschaft dann auch mal der "Original-Ton aus dem Saal" (Gniffke) hochgeregelt werden. Unauffällig und unmarkiert.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klar doch, die Gehirnvollwäsche des Bundes-Hornviehs muss kontinuierlich weiterbetrieben werden. – Weigert sich die Realität den „Vorgaben“ des linken Paranoia-Parallel-Universums zu folgen, wird sie eben mehr und mehr ausgeblendet, weggelogen, totgeschwiegen und verdreht, bis es den „Diskurshoheiten und Dressureliten“ genehm ist. –
Chapeau, unsere zwangsfinanzierten Medien haben bereits „Prawda/Akteulle-Kamera“-Niveau erreicht. – „West-Fernsehen“ gibt es indes keines mehr, denn das frühere „West-Fernsehen“ ist selber zum “Pest-Fernsehen“ (Lügen-Matrix-Sprachrohr) mutiert. – Wäre da nicht das (noch) einigermassen pluralistische Internet, dann gute Nacht aber auch.

Anonym hat gesagt…

Nachschlag:
Auch die bekannte „Normative Kraft des Faktischen“ wird mit ins Kalkül genommen. - Sprich, die täglichen Lügen avancieren zur „schlichten Normalität“. – Und, so unsere braven "Unterthanen" eh willig alles schlucken, was ihnen ihre weisen "Erzieher" und Lenker einflüstern, dürfte das kaum Ablehnung oder Widerstand hervorrufen. –
Die Wahlergebnisse bestätigen doch derlei Vermutungen aufs heftigste.

Anonym hat gesagt…

Was das für ein Charakter ist, kann einem am Besten wohl Eva Herman schildern. Die Rolle, die Herr G. dabei spielte, Frau Herman zur öffentlich - rechtlichen persona non grata zu degradieren - na, lassen wir's . . .

Anonym hat gesagt…

Wir wissens jetzt schon also wer will noch solche Medien konsumieren?
Das Beste wie immer: kauft sie einfach nicht mehr. Ignoriert sie.
In dieser Phase sind wir jetzt. Die nächtst die Auflösung hat ja schon begonnen.
So kann der Phoenix aus der Asche erstehen.
Die jetztigen Medien können halt auch nicht mehr vom Tigerreiten abspringen. Das geht nicht mehr, zuviele Unwahrheiten einfach zu viele.

Gernot hat gesagt…

Da starb am 1. Januar "ein Mann beim Anzünden von Böllern".
Ich dachte, ich höre nicht richtig; es war aber Originalton BRD-Rundfunk, in meinem Auto.
Herzschlag? Gehirnschlag? Altersschwäche?
Tatsächlich hatte er keine Böller gezündet, wie ich später erfuhr, sondern sich den Inhalt einer ("im Gegensatz zu Böllern sicheren") Feuerwerksbatterie ins Gesicht geschossen.