Stolze 28 Mal erwähnte Martin Schulz damals im Januar, als er sich seinen Genossen als künftigen Kanzler vorstellte, "Menschen" in seiner Antrittsrede. Das "Land", das er regieren wollte, wurde 25 mal erwähnt, 20 mal wurde "Deutschland" sogar beim Namen genannt. "Europa" dagegen kam, ebenso wie Schulzens Partei, die SPD, nur auf zwölf Erwähnungen. Klar - ein Mann schickte sich an, die mächtigste Frau der Welt zu beerben.
Seitdem aber sind etliche Wähler abgewandert. Schulz musste erst den Traum von der Kanzlerschaft begraben, dann den von der phönixhaften Wiedergeburt in der Opposition. Halbwegs geschickt hat er seinen eigenen Hals durch wilde Zickzack-Bewegungen aus der Schlinge gerissen. Die SPD, über Jahre entkernt, ihres Rückgrates beraubt und handzahm vor jedem, der ihr Führung verspricht, macht mit und gibt ihm immer noch stolze 81 Prozent Stimmen. Einen Besseren haben wir nicht, heißt das.
Schulz aber hat nun immerhin einen besseren Plan, wie er in seiner Grundsatzansprache auf dem Parteitag in Berlin verriet. Eine Analyse der Wortwolke des früheren Buchhändlers zeigt: "Menschen" kommen immer noch 26 mal vor, da kennt Schulz nichts. Doch das einzige wirkliche Thema seiner Rede ist "Europa", ein Wort, das er sagenhafte 43 mal in den Mund nimmt - selbst das bei Schulz immer unumgängliche Hilfsverbgeklingel aus zahllosen "brauchen", "müssen" und "haben" kommt da nicht annähernd heran. "Europa" ist für den Mann, der eigentlich immer lieber Komissionspräsident geworden wäre und den SPD-Vorsitz seinerzeit nur annehmen musste, weil er in Brüssel kein passendes Jobangebot für sich mehr finden konnte, immer noch das einzig wirklich Wichtige auf der Welt.
Dahinter wimmelt es in der Rangliste der auch psychologisch bedeutsamen Liste der Schulz-Begriffe von Worten, die viel über den selbstbeschäftigenden Charakter der Gedankengänge des alten und neuen SPD-Führers verraten. Häufiger als "Europa" kommt kein anderes Wort vor. Dahinter folgen dann ausschließlich Begriffe, die in der Folterblase eines Parteiarbeiters wichtig sind. "Politik" erwähnt Martin Schulz 15 mal, die "Partei" ebenso oft. Die "SPD" ist elfmal dabei, die "Gesellschaft" sechsmal. "Sozialdemokratie", "Solidarität", "Genossinnen", "Freiheit", "Genossen", "Debatten" und "Zukunft" folgen mit viermal. Und ja, der Mann aus Würselen, der demnächst Vizekanzler werden will, sagt auch "Deutschland".
Ein einziges Mal.
Lesetipp: "Mittlerweile ist die Partei wie Schulz: übellaunig im Ton, angerostet im Denken und der Zukunft abgewandt."
Seitdem aber sind etliche Wähler abgewandert. Schulz musste erst den Traum von der Kanzlerschaft begraben, dann den von der phönixhaften Wiedergeburt in der Opposition. Halbwegs geschickt hat er seinen eigenen Hals durch wilde Zickzack-Bewegungen aus der Schlinge gerissen. Die SPD, über Jahre entkernt, ihres Rückgrates beraubt und handzahm vor jedem, der ihr Führung verspricht, macht mit und gibt ihm immer noch stolze 81 Prozent Stimmen. Einen Besseren haben wir nicht, heißt das.
In seiner Kandidatenrede sprach Schulz noch von "Deutschland". |
Dahinter wimmelt es in der Rangliste der auch psychologisch bedeutsamen Liste der Schulz-Begriffe von Worten, die viel über den selbstbeschäftigenden Charakter der Gedankengänge des alten und neuen SPD-Führers verraten. Häufiger als "Europa" kommt kein anderes Wort vor. Dahinter folgen dann ausschließlich Begriffe, die in der Folterblase eines Parteiarbeiters wichtig sind. "Politik" erwähnt Martin Schulz 15 mal, die "Partei" ebenso oft. Die "SPD" ist elfmal dabei, die "Gesellschaft" sechsmal. "Sozialdemokratie", "Solidarität", "Genossinnen", "Freiheit", "Genossen", "Debatten" und "Zukunft" folgen mit viermal. Und ja, der Mann aus Würselen, der demnächst Vizekanzler werden will, sagt auch "Deutschland".
Ein einziges Mal.
Lesetipp: "Mittlerweile ist die Partei wie Schulz: übellaunig im Ton, angerostet im Denken und der Zukunft abgewandt."
1 Kommentar:
Dass er "Deutschland" gesagt hat, verwundert mich. Eigentlich hört man, wie beim seligen Erich Honecker, inzwischen doch überall nur noch "die Republik".
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