Fake News made in Hamburg. |
Es geht wieder einmal darum, den Russen zu überführen, dass er mit unlauteren Mitteln versucht, die Meinungen der Wähler in Westeuropa zu beeinflussen. Die "Zeit" hat sich dazu der russischen Auslandssender angenommen. Und deren angebliche Fake-News-Schwulen-Kampagne gegen den französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron analysiert. Das Problem dabei ist nur: Die "Zeit" hat sich das alles nur ausgedacht.
Manchmal 200, manchmal 400 und sehr selten mal 2000 oder gar 20.000 Zuschauer erreicht der offizielle Youtube-Kanal des russischen Auslandssenders Sputnik News. Bei RT Deutsch sieht es ähnlich aus: Ganze vier Videos erreichten im letzten Jahr mehr als eine halbe Million Zuschauer. Der Normalfall sind eher zweitausend, dreitausend Menschen, die die russischen Propagandafilme über Themen anschauen, die von deutschen Medien eher ungern angefasst werden.
Bei Facebook sieht es ähnlich aus: Hin und wieder wird einer der Beiträge von Sputnik News tatsächlich auch mal geteilt, bei RT Deutsch ist das öfter nicht der Fall. Sputniknews.com ist unter allen Internetseiten weltweit jenseits von Platz 900, rt.com, die Weltmutterseite des russischen Regierungssenders, knapp vor Platz 300. Zum Vergleich: bild.de liegt weltweit auf Platz 500, Der Spiegel auf Platz 400, die "Zeit" irgendwo bei 1.400.
Fake-News made in Russia
"Fake-News made in Russia" überschreibt nun letzteres Blatt einen Text über "Falschmeldungen", in denen ein Steffen Dobbert enthüllt, "wie der Kreml seit einem Jahrzehnt die Öffentlichkeit täuscht". Zum Anlass nimmt der Autor dabei angebliche russische Versuche, nach der Wahl in den USA nun auch die in Frankreich zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Russland streue dazu Gerüchte, der aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron sei schwul, heißt es bei der "Zeit". Ziel der natürlich direkt vom Kreml gesteuerten Aktion sei es, Marine Le Pen zu unterstützen und den nach Ausscheiden von Francois Fillon aus dem Präsidentenrennen fast schon gewählten Marcon am Sieg zu hindern.
Fake-News aus Hamburg
Eine schöne Idee, die Steffen Dobbert auch mit großer Phantasie ausmalt. Weil die tatsächliche Reichweite von RT (früher Russia Today), sputniknews und Newsfront gemessen an - beispielsweise - der des ZDF oder auch nur der "Welt" oder der "SZ" zu bedauernswert ist, um den russischen Staatssendern wirklich Einfluss auf die öffentliche Meinung in Westeuropa zuschreiben zu können, nimmt Dobbert die brusttrommelnden Selbstbeschreibungen der Russensender für bare Münze. "Theoretisch bis zu 700 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern der Welt" können die nun auf einmal erreichen.
"Damit hätte der Sender eine größere Reichweite als die BBC", staunt Steffen Dobbert. Zwar könne man weder die Reichweitenangaben von RT überprüfen, noch gebe das Medium echte Zuschauerzahlen heraus. "Doch zweifellos sind RT-Produktionen besonders im Internet etwa auf Youtube sehr erfolgreich", analysiert der Fake-Experte - offenkundig, ohne auch nur einmal einen Blick in einen einzigen dieser so rasend erfolgreichen Youtube-Kanäle geworfen zu haben.
Es geht hier ja auch nur darum, eine These zu bestätigen. Der Russe bezeichnet unseren Favoriten bei der französischen Präsidentschaftswahl als "schwul", damit der nicht gewählt wird. Ein Angriff auf Europa, auf unsere Werte, auf Demokratie und Freiheit.
Das Problem dabei ist nur: Der Franzose tut das auch. Er tut es seit Monaten, auf allen Kanälen, namhafte Adressen wie gala.fr, atlantico.fr, yahoo.news und gay24.fr suhlen sich in den Gerüchten, die RT, sputniknews und newsfront gar nicht erfinden mussten, weil es sie schon lange gab.
Nicht etwa in Moskau, sondern in Paris.
5 Kommentare:
Weiß da draußen zufälligerweise jemand, was mit Putin ist? Die besten deutschen Qualitätsmedien hüllen sich in Schweigen, wo sie doch bis zur Wahl des neuen Superschurken alles über ihn wußten. Und noch viel mehr berichteten. Was ist passiert, daß der Wladimir aus dem Fokus der Berichterstattung verbannt wurde?
Abseits vom Thema:
Bitte beteiligen!
Integrationsbeauftragte will Wahlrecht für alle Ausländer
Laut Grundgesetz bedarf es der deutschen Staatsbürgerschaft gemäß Art 116 GG, um das aktive Wahlrecht ausüben zu dürfen. Aydan Özoguz von der SPD will diesen grundlegenden Verfassungswert aushebeln.
Die Faktenlage ist eindeutig: wer in Deutschland wählen will, muss grundsätzlich deutscher Staatsbürger gemäß Art 116 Abs I GG sein. Bei Wahlen auf Bundes- und/oder Landesebene wird zudem die Volljährigkeit vorausgesetzt, um das aktive Wahlrecht ausüben zu können. Auf kommunaler Ebene wird von diesen grundsätzlichen Regeln abgewichen. In vielen Bundesländer haben bereits 16- und 17-jährige die Möglichkeit, bei Kommunalwahlen ihre Stimme abzugeben.
Seit Abschluss des Vertrags von Maastricht haben »Personen, die die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Gemeinschaft besitzen« das Recht, an »Wahlen in Kreisen und Gemeinden« teilzunehmen (Art 28 Abs I Satz 3 GG).
Diese Erweiterung des entsprechenden Artikels ging eine Übereinkunft aller damaligen EG-Mitgliedsländer sowie ein Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes voraus. Dieses Regelung gilt analog für alle EU-Mitgliedsländer.
Was Özuguz jetzt fordert, ist aber ein staatlicher Alleingang Deutschlands, für den die Gesetzesgrundlage fehlt. Sie, die Integrationsbeauftragte der Merkel-Regierung, will, dass alle in Deutschland lebenden Migranten bei Kommunalwahlen das Wahlrecht erhalten sollen. Eine sogenannte »Expertenkommission« unter dem Vorsitz Özuguzs hatte diese Idee am vergangenen Dienstag ausgebrütet gehabt und vorgestellt.
Die »Welt« hat im letzten Absatz ihres Berichtes die Teilnehmer dieser »Expertenrunde« aufgelistet: »Zur Kommission gehörten der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhard, der Generalsekretär des türkischen Islamverbandes Ditib, Bekir Alboga, Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie der Oberbürgermeister von Nürnberg, Ulrich Maly (SPD). Organisiert wurde ihre Arbeit von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.«
Zur Online-Pedition: https://www.civilpetition.de/kampagne/kein-wahlrecht-fuer-migranten/startseite/
Den Russen ständig die Erfindung von Fake-News in die Schuhe zu schieben, hat sicherlich mit einer allzu verbaliteren Auslegung der "Tatarenmeldung" zu tun. Wobei auch hier der Urheber der "Tatarenmeldung" auch damals in der westlichen Welt ansässig war.
Ich glaube aber, dass diese ganze "Fake-News"-Blase nichts anderes ist, als ein deutliches Symptom für einen um sich greifenden Lagerkoller innerhalb der ganzen Medienlandschaft. Die wissen vor lauter um sich greifender Langeweile einfach nicht mehr, was sie den ganzen lieben langen Tag tun sollen.
was die özoguz fordert ist genauso wichtig wie eine petition dagegen.
Oh Blogwart, was eine Politschabe, ob Pol Pot, oder Özuguz, aufs Tapet bringen, ist sehr bitter ernst zu nehmen. Präventive Eliminierung steht nicht in unserer Macht, wäre aber anzustreben.
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