Überstanden: Dank des verantwortlichen Zusammenwirkens aller gesunden gesellschaftlichen Kräfte darf die Terrorkrise nach dem Breitscheidplatz bereits als bewältigt und so gut wie vergessen gelten. |
Es war der Januar 2016 und nach den Übergriffen in Köln schrieb auch die Taz vom „Aufrüsten und einschreiten“. Es war die Zeit der Abrechnung, ein Moment im Leben des Landes, in dem alles ins Rutschen kam. Was eben noch Pegida-Forderung, machte sich zuerst die CSU, dann die CDU und schließlich – ein Jahr später – auch die SPD zueigen. Aus Hass wurde Vernunft, aus einem rassistischen Angriff auf den grenzoffenen Staat eine notwendige Reaktion auf ein Staatsversagen, das nie und nimmerwo stattgefunden hatte. Aber irgendwie doch Folgen zeitigte, mit denen, so viel Übersicht beweist die Spitzenpolitik im Vorübergehen, niemand gerechnet hatte.
Außer der Taz, die es in jenem Januar vor einem Jahr schon wusste. „In Köln und Düsseldorf erfasste die Polizei seit Jahren in den Analyseprojekten „Nafri” und „Casablanca” über 4.000 Tatverdächtige nordafrikanischer und arabischer Herkunft“, berichtete das Blatt.
Sabine Peter, Die Zeit, der Spiegel, die Linke – irgendwer muss es gelesen haben. Doch niemand widersprach, empörte sich, zeigte öffentlich professionelles Entsetzen über das, was ein Jahr später als „Racial Profiling“ dafür sorgen wird, dass eine terrorgeplagte, mit den Ergebnissen ihrer Flüchtlingspolitik konfrontierte und offensichtlich komplett ratlose Kanzlerin für einen Moment zur Ruhe kommt. Kam Thilo Sarrazin damals, in einer anderen Zeit, mit seinem Buchskandal noch auf eine Empörungszeit von acht Wochen, schafft es Anis Amri nur auf knappe drei.
Weil alle um „Nafris“ diskutieren und ob man Nordafrikaner abkürzen darf, so wie man Amerikaner als Amis oder Österreicher als Ösis abkürzt, fragt niemand mehr, was aus dem Breitscheidplatz geworden ist. Auch vier Wochen danach gibt es keine Augenzeugenberichte, nirgendwo. Keine Porträts von Opfern, keine Berichte über Hinterbliebene.
Taten die Spitzenpolitiker Europas nach den Anschlägen von Paris wenigstens noch so, als würden sie gemeinsam und untergehakt gegen den Terror auf die Straße gehen, versendete sich das Mitgefühl mit den Opfern des größten Anschlages in Deutschtand seit dem Oktoberfest 1980 mit ein paar regierungsamtlichen Telegrammen. Die Polen begruben ihren Lkwfahrer ohne deutsche Staatsdelegation. Die Kanzlerin konnte auch nicht zu den offensichtlich im Geheimen abgehaltenen Bestattungen der elf deutschen Opfer kommen.
Noch nie ist eine Terrorkrise so epochalen Ausmaßes so schnell und still beerdigt worden wie diese. Nicht einmal drei Wochen haben Politik und Leitmedien benötigt, um die Tragödie auf Null zurückzufahren. Deutschland ist, vorbehaltlich eines erfolgreichen Abschlusses der Nafri-Debatte, wieder sicher.
Es waren zwölf Tote. Und 55 zum Teil schwer Verletzte.
Als die Taz den "Nafri" noch ganz normal fand
Außer der Taz, die es in jenem Januar vor einem Jahr schon wusste. „In Köln und Düsseldorf erfasste die Polizei seit Jahren in den Analyseprojekten „Nafri” und „Casablanca” über 4.000 Tatverdächtige nordafrikanischer und arabischer Herkunft“, berichtete das Blatt.
Sabine Peter, Die Zeit, der Spiegel, die Linke – irgendwer muss es gelesen haben. Doch niemand widersprach, empörte sich, zeigte öffentlich professionelles Entsetzen über das, was ein Jahr später als „Racial Profiling“ dafür sorgen wird, dass eine terrorgeplagte, mit den Ergebnissen ihrer Flüchtlingspolitik konfrontierte und offensichtlich komplett ratlose Kanzlerin für einen Moment zur Ruhe kommt. Kam Thilo Sarrazin damals, in einer anderen Zeit, mit seinem Buchskandal noch auf eine Empörungszeit von acht Wochen, schafft es Anis Amri nur auf knappe drei.
Atempause dank Nafri-Diskussion
Weil alle um „Nafris“ diskutieren und ob man Nordafrikaner abkürzen darf, so wie man Amerikaner als Amis oder Österreicher als Ösis abkürzt, fragt niemand mehr, was aus dem Breitscheidplatz geworden ist. Auch vier Wochen danach gibt es keine Augenzeugenberichte, nirgendwo. Keine Porträts von Opfern, keine Berichte über Hinterbliebene.
Taten die Spitzenpolitiker Europas nach den Anschlägen von Paris wenigstens noch so, als würden sie gemeinsam und untergehakt gegen den Terror auf die Straße gehen, versendete sich das Mitgefühl mit den Opfern des größten Anschlages in Deutschtand seit dem Oktoberfest 1980 mit ein paar regierungsamtlichen Telegrammen. Die Polen begruben ihren Lkwfahrer ohne deutsche Staatsdelegation. Die Kanzlerin konnte auch nicht zu den offensichtlich im Geheimen abgehaltenen Bestattungen der elf deutschen Opfer kommen.
Noch nie ist eine Terrorkrise so epochalen Ausmaßes so schnell und still beerdigt worden wie diese. Nicht einmal drei Wochen haben Politik und Leitmedien benötigt, um die Tragödie auf Null zurückzufahren. Deutschland ist, vorbehaltlich eines erfolgreichen Abschlusses der Nafri-Debatte, wieder sicher.
Es waren zwölf Tote. Und 55 zum Teil schwer Verletzte.
9 Kommentare:
Um der Präzision willen, auf Kosten der Diskretion: müsste es nicht heissen
-... nach den Anschlägen von *Paris*...
-... Polen begruben ihren *Brummi*fahrer
genauso. danke
Egal was die dt. Regierungstruppe bezüglich der Anteilnahme an dem Leid zu bekunden unterlässt: es ist schon so bewegend wie beeindruckend, was die Polen wegen dem LKW-Fahrer auf die Beine stellen und wie das Thema das Land beschäftigt. Und dann seine Fahrerkollegen. Wahrscheinlich weil jene als Berufsgruppe hautnah die zweifelhaften Segnungen der aktuellen Völkerwanderung zu spüren bekommt.
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2017/der-schmalspur-denunziant/
cl@christopherlauer.de
Bei der Beerdigung der von einem Serben in Offenbach erschlagenen türkischstämmigen Tugce dackelte der hessische Ministerpräsident Bouffier mit Betroffenheitsmine mit. Wahrscheinlich wollte er ein Zeichen gegen irgendetwas setzen. Diesmal setzten Merkel, die Misere, etc. ebenfalls ei Zeichen, nämlich, daß ihnen die Opfer des LKW-Unfalls (taz) schlicht scheißegal sind. Es sind ja nur Deutsche und Polen. Warum haben sie sich auch zur falschen Zeit auf dem Weihnachtsmarkt ausgehalten?
Es hat ja keiner gesagt, dass die Integrationspolitik keine Opfer erfordern würde.
Na ja, ich habe schon Klein-LKW gefahren, die ich eigentlich nicht darf. Aber einen heutigen 40-Tonnen-Sattelschlepper würde ich nicht einmal anschmeißen können.
Und wenn ich etwas als Zeuge zu wissen glaubte, und sie böten 10 Millionen steuerfrei - "Mich gelüstete nicht nach dem teuren Lohn" (Schiller).
Übrigens heißt der Chef des Verewigten Ariel mit Vornamen ...
In Brandenburg haben Rot/Rot/Grün dafür einen neuen Einwanderungstatbestand geschaffen: http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1144779/
Der Nafri treibt schon länger sein Unwesen:
https://eulenfurz.wordpress.com/2016/10/20/wichser/
... wir wurden vor Monaten auf ihn durch eine ein Jahr alte Überschrift in einem linksliberalen Kampfblatt
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/koeln-nordafrikaner-kriminialitaet-polizei
Und jetzt sorgt die Polizeitwittermeldung für einen #Aufschrei?
Make-News!
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