Trump-Festpiele, einmal mehr. Der Kandidat hat vor Jahren etwas gesagt, das nun als Schwert für den Todesstoß dienen soll. "Donald Trump prahlte mit sexuellen Übergriffen", schreibt der Spiegel, der suchmaschinenoptimiert die Linkendung "donald-trump-prahlte-mit-sexueller-gewalt-gegen-frauen" wählt. Trump hat natürlich nie von Gewalt gesprochen, aber was macht das schon? Er wird schon nicht klagen. Und wenn doch, umso besser.
Es geht um das Gute, und da spielt die Wahrheit keine Rolle. Wenn Trump sagt "Ich hab versucht, sie zu vögeln. Sie war verheiratet. Ich bin wie verrückt auf sie los, aber es klappte nicht", dann lässt sich das als Geschichte einer Vergewaltigung erzählen. Und wenn er gesteht: "Ich habe ihr Möbel gekauft", dann sagt das nichts über die Frau. Aber alles über den Mann, der ein "alter" und "dicker" ist, wie die Süddeutsche Zeitung im Rahmen ihrer aktuellen Kampagne gegen alte, dicke und nicht immer mächtige, stets aber weiße Männer analysiert.
Trumps Äußerungen sind ja auch empörend. "Weißt du, ich stehe automatisch auf schöne Frauen - ich küsse sie einfach. Es ist wie bei einem Magneten. Ich küsse sie. Ich warte nicht ab." Und: "Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich."
Ist das so? Stimmt es, dass es Stars einfacher haben? "Dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen." Niemand in ganz Deutschland kann sich das vorstellen, kann glauben, dass Mick Jagger, DJ Ötzi, der letzte Lindenstraßen-Lemure und sogar ein glatzköpfiger Unions-Funktionär mehr Erfolg bei Frauen haben als Kevin Niemand, Hans Hartz4 und der aufstockende Klomann vom Hauptbahnhof.
Für amerikanische Wahlkämpfer ein gefundenes Fressen, weil sich der gefährlichste Gefährder des status quo nun mit den Mitteln der von der politischen Klasse selbst nie gelebten Moral bekämpfen lässt. Vergiss Kennedy, der sich Damen in Bataillonen zuführen ließ. Vergiss Clinton und seine Zigarre. Vergiss Brandt im Zug. Trump, ein bekennender Macho, Sexist, Querkopf und Egozentriker, war mit hanebüchenen Steuervorwürfen nicht zu stoppen. Nun vielleicht so. Nicht alle Wähler lesen ja das Kleingedruckte.
Deutsche Medienarbeiter dagegen nehmen den in der Asiette gebackenen Skandal ernst. Die "gerechte Strafe" freut sich der "Spiegel", "prominente Republikaner lassen Trump fallen", jubelt die SZ.
Unabhängige Analysen der Situation, die erst zu Trumps ebenso unerwarteten wie für die Leditmedien empörenden Aufstieg geführt hat, sind hier nicht zu bekommen. Die liefert Felix Leitner alias Fefe, der die professionellen Politik-Beobachter in einer Welt gefangen sieht, die sie daran hindert "zu sehen, wie sehr die Bevölkerung in den USA das ganze politische System verachtet und hasst".
Wäre diese Betriebsblindheit nicht, könnte jeder sehen: "Trump ist nicht der Kandidat, der es besser machen wird, oder der wegen seiner politischen Ideen oder Vorschläge gewählt wird." Trump ist auch nicht der Kandidat, der gewählt wird, weil irgendwer etwas von ihm erhofft. Trump, so Leitner, sei vielmehr der Schraubenschlüssel, den die Wähler ins Getriebe eines Systems werfen, das sie "brennen sehen" wollen.
Warum? Weil Wahlen nichts ändern, so glaubt Leitner. Durch gezieltes Verschieben der Wahlkreise werde in den Vereinigten Staaten inzwischen systematisch dafür gesorgt, dass im Repräsentantenhaus nur noch ca. 1/15 der Sitze wirklich regelmäßig umkämpft sind. Was bleibt den Wählern? "Sie können einen Präsidenten da hinsetzen, der den ganzen Laden vor die Wand fährt."
Der sei Trump, weswegen der unter seinen Skandalen nicht leide. Ganz im Gegenteil - wenn alle gegen ihn sind, signalisiere das seinen Wählern - wie in Deutschland denen der AfD -, "dass sie den richtigen Schraubenschlüssel gefunden haben".
Es geht um das Gute, und da spielt die Wahrheit keine Rolle. Wenn Trump sagt "Ich hab versucht, sie zu vögeln. Sie war verheiratet. Ich bin wie verrückt auf sie los, aber es klappte nicht", dann lässt sich das als Geschichte einer Vergewaltigung erzählen. Und wenn er gesteht: "Ich habe ihr Möbel gekauft", dann sagt das nichts über die Frau. Aber alles über den Mann, der ein "alter" und "dicker" ist, wie die Süddeutsche Zeitung im Rahmen ihrer aktuellen Kampagne gegen alte, dicke und nicht immer mächtige, stets aber weiße Männer analysiert.
Trumps Äußerungen sind ja auch empörend. "Weißt du, ich stehe automatisch auf schöne Frauen - ich küsse sie einfach. Es ist wie bei einem Magneten. Ich küsse sie. Ich warte nicht ab." Und: "Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich."
Ist das so? Stimmt es, dass es Stars einfacher haben? "Dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen." Niemand in ganz Deutschland kann sich das vorstellen, kann glauben, dass Mick Jagger, DJ Ötzi, der letzte Lindenstraßen-Lemure und sogar ein glatzköpfiger Unions-Funktionär mehr Erfolg bei Frauen haben als Kevin Niemand, Hans Hartz4 und der aufstockende Klomann vom Hauptbahnhof.
Für amerikanische Wahlkämpfer ein gefundenes Fressen, weil sich der gefährlichste Gefährder des status quo nun mit den Mitteln der von der politischen Klasse selbst nie gelebten Moral bekämpfen lässt. Vergiss Kennedy, der sich Damen in Bataillonen zuführen ließ. Vergiss Clinton und seine Zigarre. Vergiss Brandt im Zug. Trump, ein bekennender Macho, Sexist, Querkopf und Egozentriker, war mit hanebüchenen Steuervorwürfen nicht zu stoppen. Nun vielleicht so. Nicht alle Wähler lesen ja das Kleingedruckte.
Deutsche Medienarbeiter dagegen nehmen den in der Asiette gebackenen Skandal ernst. Die "gerechte Strafe" freut sich der "Spiegel", "prominente Republikaner lassen Trump fallen", jubelt die SZ.
Unabhängige Analysen der Situation, die erst zu Trumps ebenso unerwarteten wie für die Leditmedien empörenden Aufstieg geführt hat, sind hier nicht zu bekommen. Die liefert Felix Leitner alias Fefe, der die professionellen Politik-Beobachter in einer Welt gefangen sieht, die sie daran hindert "zu sehen, wie sehr die Bevölkerung in den USA das ganze politische System verachtet und hasst".
Wäre diese Betriebsblindheit nicht, könnte jeder sehen: "Trump ist nicht der Kandidat, der es besser machen wird, oder der wegen seiner politischen Ideen oder Vorschläge gewählt wird." Trump ist auch nicht der Kandidat, der gewählt wird, weil irgendwer etwas von ihm erhofft. Trump, so Leitner, sei vielmehr der Schraubenschlüssel, den die Wähler ins Getriebe eines Systems werfen, das sie "brennen sehen" wollen.
Warum? Weil Wahlen nichts ändern, so glaubt Leitner. Durch gezieltes Verschieben der Wahlkreise werde in den Vereinigten Staaten inzwischen systematisch dafür gesorgt, dass im Repräsentantenhaus nur noch ca. 1/15 der Sitze wirklich regelmäßig umkämpft sind. Was bleibt den Wählern? "Sie können einen Präsidenten da hinsetzen, der den ganzen Laden vor die Wand fährt."
Der sei Trump, weswegen der unter seinen Skandalen nicht leide. Ganz im Gegenteil - wenn alle gegen ihn sind, signalisiere das seinen Wählern - wie in Deutschland denen der AfD -, "dass sie den richtigen Schraubenschlüssel gefunden haben".
4 Kommentare:
Wolfgang Weimer sieht es genauso
http://achgut.com/artikel/das_ist_trumps_erfolgsgeheimnis
Anti-Establishment zu sein, heißt nicht den "ganzen Laden vor die Wand" fahren zu wollen. Das traue ich den Deutschen zu, aber doch nicht den Amerikanern.
http://fbvh.eu/2016/10/klasse-donald-youre-my-man/
Skandal! Also meine Stimme erhält Trump auf keinen Fall!
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