Irgendwo hier soll Euphorie sein, hat das Präsidium des Halleschen FC festgelegt. Könnte, müsste, sollte, denn vor dem Spiel gegen den alten Oberliga-Rivalen Zwickau sind es wirklich nur vier Punkte bis zu Platz zwei in der Tabelle. Andererseits: Der Hallesche FC geht diese erste volle Saison unter Neutrainer Rico Schmitt in einem seltsam schwankenden Gang an. Dem gloriosen Auftakt gegen Erfurt folgten niederschmetternde Spiele gegen Frankfurt und Hansa Rostock. Zwar reichte es zumeist irgendwie doch zu einem Unentschieden, zumindest daheim. Doch einen potentiellen Aufsteiger haben die rund 7000 Stammzuschauer im ehemaligen Kurt-Wabbel-Stadion bisher noch nicht gesehen.
Die Euphorie ist denn auch eher Behauptung als Fakt, zumal das Spiel gegen die Sachsen mit einer Schweigeminute für den unter unklaren Umständen umgekommenen FCM-Fan Hannes beginnt, an dem - "Mörder"-Rufer aus dem Zwickauer Block wissen schon mehr - HFC-Ultras beteiligt gewesen sein könnten. Zehn Minuten schweigt die hallesche Kurve, die mitgereisten FSV-Fans erweisen dem Toten ihren respekt, indem sie die Situation nutzen, ihre eigenen Lieder zu schmettern. Unten auf dem Rasen wirken die Männer von Rico Schmitt, als sei ihnen die Situation unangenehm. Fünf Minuten passiert beim Favoriten nach vorn nicht. Der Aufsteiger hingegen spielt selbstbewusst, was er kann. Und hat in der 6. Minute eine Riesenchance. Zum Glück für die Hallenser, die noch gar nicht richtig mitmachen, schießt Christoph Göbel freistehend am Tor vorbei.
Im Gegenzug zeigt der wachgerüttelte HFC nun allerdings, dass er die drei Punkte zu Hause behalten will. Erst verzieht Baumgärtel knapp. Dann trifft Pintol nur den Pfosten.
Eigentlich spielt jetzt auch nur noch der HFC, von hinten heraus dirigiert durch den enorm präsenten Royal-Dominique Fenell. Zwickau kommt zu gefährlichen Kontern, hält das 0:0 aber nur, weil Halle rechtslastig spielt und sich immer wieder zwingen lässt, in enge Räume hineinzulaufen. Während Aydemir und Baumgärtel auf der linken Seite sich manchmal minutenlang auch einfach auf den Rasen setzen könnten, weil kein Ball in Richtung kommt.
Eine Halbzeit zum Vergessen, die dem HFC 70 Prozent Ballbesitz, aber kein Tor bringt.
Mit dem Anpfiff zur zweiten scheint es erst so weiterzugehen. Doch in der 50.Minute zahlen sich die größere individuelle Klasse und die bessere Technik der Spieler in Rot-Weiß aus. Auf links zieht Baumgärtel an, seine Flanke erreicht Ajani. Und der köpft endlich zum längst verdienten 1:0.
Der Jubel der 7016 Zuschauer schmeckt im Abgang schwer nach Erleichterung, aber Feinschmecker sind hier ohnehin keine. Halle bleibt jetzt dran, Aydemir versucht es mit einem weiten Schlenzer von links, der Ball segelt aber knapp drüber. Dann wieder ein Foul im zentralen Mittelfeld, wieder ohne Gelbstrafe, diesmal aber wenigstens mit einem Freistoß. Baumgärtel läuft an, Brinkies im FSV-Tor bleibt bewegungslos stehen. 2:0.
Zwickau ist jetzt erledigt. Nichts geht mehr nach vorn. Und hinten fällt alles auseinander. Der HFC legt sich die Westsachsen jetzt geruhsam zurecht. Aydemir könnte den Sack zumachen, dann ist es Pfeffer, der abzieht. Auch Ajani versucht es noch einmal, wird aber - nach Ansicht der Tribüne - im Strafraum unfair gelegt.
Es gibt keinen Elfmeter, und trotzdem das 3:0. Nach einer Ecke bekommen die Schwarzen den Ball nicht weg. Fennell hat ihn, zieht ab. Und schießt in seinem sechsten Spiel im HFC-Trikot seinen dritten Treffer, der zugleich das 3-0 und die endgültige Spielentscheidung ist.
Glauben alle im Stadion, inklusive der inzwischen auf drei Positionen gewechselten HFC-Elf. Die spielt nun Jeder-will-mal mit dem eingewechselten Florian Brügmann als vorderstem Stürmer. Und der Stadionregie, die schaumbremsenden Deutschrock von Silly einlegt: "Kampflos" singt die Band quälend lange. Und kampflos will nun auch der HFC durch den Tag kommen.
Die Ordnung, die allein das Ergebnis gegen demoralisierte Zwickauer ins Ziel schaukeln könnte, fehlt plötzlich. Und ebenso plötzlich steht es nur noch 3:1. Vier Hallenser bekommen zentral vor dem eigenen Strafraum gegen Zugriff auf zwei Zwickauer. Einer davon steht ganz allein und der heißt Ronny König. Kurz abgezogen, Bredlow chancenlos.
Und der Glaube daran, dass das nur ein Schönheitsfleck ist, langt auch die verbleibenden fünf Minuten nicht, das Ergebnis zu halten. Jetzt ist es Ersatzkapitän Kleineheistmann, der die Tür öffnet. 87. Minute, Foul im Strafraum, Elfmeter für Zwickau. Fabian Bredlow zappelt, hüpft. Und hält. Der Ball aber springt wild am Fünfmeterraum herum, ein Zwickauer hat ihn. Den sich Kleineheistmann sofort mit angewinkeltem Knie vornimmt. Pfiff. zweiter Elfmeter. Vielleicht ein Weltrekord: Zwei Elfmeter in einer Spielminute vom selben Spieler verursacht.
Diesmal schießt Göbel und er trifft, das sichere 3:0 wird zum denkbar knappen 3:2 und selbst das wackelt noch bedenklich. Aber dann ist Schluss, endlich. Der HFC klettert fünf Plätze in der Tabelle nach oben. es sind nur noch drei Punkte bis Platz 2.
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