Einmal mehr hat sich der gemäßigte Islamismus verrechnet, einmal mehr steht Europa in einer schweren Stunde der Bewährung zusammen. Gegen die, die Hetze instrumentalisieren wollen. Gegen die, die für eine Einschränkung der Meinungsfreiheit durch das Strafrecht sind. Gegen die, die der Freiheit Grenzen ziehen wollen, um blutgierige Despoten freundlich zu stimmen.
Aber nicht hier, nicht heute und nicht mit uns, sagen immer mehr Menschen, Politiker, Verantwortungsträger und Angehörige der kunstschaffenden Berufe.
Seit den Anschlägen auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" ist sich die Zivilgesellschaft in der EU einig, dass der Spaß keine Grenzen kennen darf und es für eine Beleidigung nicht reichen kann, sich beleidigt zu fühlen. Es darf sich auch nicht reimen, muss auf jeden künstlerischen Anspruch verzichten und sollte nicht gehalten sein, der Spaßgesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.
"Meinungsfreiheit muss unangetastet bleiben", erklärte der Chef des Medienhauses Axel Springer, Mathias Döpfner, trotzig in einer Talkshow. Er forderte alle Journalisten und Verleger auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. In einer freien Gesellschaft gebe es immer ein freies Recht, zu sagen, was man wolle.
Jan Böhmermanns Schähgedicht, eine holprige Nachdichtung von Heinrich von Kleists genialem Hass-Poem „Germania an ihre Kinder", wird zu einer Art Waffe im Kampf für die Meinungsfreiheit. Wie wir in Deutschland Bilder eines gekreuzigten Nationaltrainers, einen Papst, der sich eingemacht hat, und eine Kanzlerin als Hitlernachfolgerin akzeptieren, so müssen wir auch einen tumben Türken als Ziegenficker hinnehmen.
In einem flammenden Aufruf zugunsten der Meinungsfreiheit haben das auch die deutschen Zeitungsverleger klargemacht.
PPQ dokumentiert das wegweisende Papier im Wortlaut:
Die Strafermittlungen gegen Jan Böhmermann sind ein Angriff auf unsere Demokratie, unsere Presse- und Meinungsfreiheit. Wir müssen sie stets aufs Neue verteidigen, auch gegen die perfide Propaganda der Pegida-Anführer und den üblen Vorwurf der "Lügenpresse".
Das Ermittlungsverfahren wegen eines Gedichtes ist ein gezielter Anschlag auf die Satire in der freien Presse. Aber es ist zugleich ein Anschlag auf die westliche Welt, auf die Grundlagen und Werte einer offenen Gesellschaft.
In herausragender Solidarität berichten freie Medien weltweit seit Tagen über dieses unmenschliche Verbrechen und die verquere Ideologie, die dahintersteckt.
Der einhellige Appell: Presse- und Meinungsfreiheit sind unteilbar. Unsere Werkzeuge sind Worte und Bilder.
Satire, Tabubruch, auch Blasphemie muss unsere Gesellschaft aushalten. Sie gehören zum Dialog über streitige Themen, selbst wenn dies dem Einzelnen nicht gefällt. Die Medien und gerade auch die Zeitungen tragen durch Kommentare und Hintergrundberichte zur Reflexion über unsere zivilen Standards bei.
Sie sind, mit allen Fehlern und Schwächen, mit ihren Stärken und Vorzügen, eine Errungenschaft unserer Demokratie, die wir stets aufs Neue verteidigen müssen. Das zeigt nicht nur der Versuch, Jan Böhmermann mundtot zu machen. Das zeigen auch Nazi-Schmierereien an den Wänden deutscher Verlagshäuser, Strafverfahren gegen Facebook-Poster oder das dumpfe Verunglimpfen unserer Lügenpresse durch die Pegida-Anhänger.
"Lügenpresse" - das ist ein Kampfbegriff aus Deutschlands dunkelster Vergangenheit. Perfide Propaganda der Pegida-Anführer, Ignoranz und unklare Ängste drohen hier eine üble Allianz einzugehen. Sie versprechen einfache Antworten auf komplexe Fragen. In unserer globalisierten Welt gibt es diese einfachen Antworten nicht.
Wehren wir uns. Beharren wir, Zeitungen und Leser gemeinsam, auch weiterhin selbstbewusst auf der Pluralität der Meinungen und der Freiheit, sie zu äußern. Bieten wir so allen Eiferern die Stirn, die im Namen von Religionen oder Ideologien pöbeln, Angst verbreiten und am Ende sogar morden.
Der Autor ist Sekretär des Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger
Aber nicht hier, nicht heute und nicht mit uns, sagen immer mehr Menschen, Politiker, Verantwortungsträger und Angehörige der kunstschaffenden Berufe.
Seit den Anschlägen auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" ist sich die Zivilgesellschaft in der EU einig, dass der Spaß keine Grenzen kennen darf und es für eine Beleidigung nicht reichen kann, sich beleidigt zu fühlen. Es darf sich auch nicht reimen, muss auf jeden künstlerischen Anspruch verzichten und sollte nicht gehalten sein, der Spaßgesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.
"Meinungsfreiheit muss unangetastet bleiben", erklärte der Chef des Medienhauses Axel Springer, Mathias Döpfner, trotzig in einer Talkshow. Er forderte alle Journalisten und Verleger auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. In einer freien Gesellschaft gebe es immer ein freies Recht, zu sagen, was man wolle.
Jan Böhmermanns Schähgedicht, eine holprige Nachdichtung von Heinrich von Kleists genialem Hass-Poem „Germania an ihre Kinder", wird zu einer Art Waffe im Kampf für die Meinungsfreiheit. Wie wir in Deutschland Bilder eines gekreuzigten Nationaltrainers, einen Papst, der sich eingemacht hat, und eine Kanzlerin als Hitlernachfolgerin akzeptieren, so müssen wir auch einen tumben Türken als Ziegenficker hinnehmen.
In einem flammenden Aufruf zugunsten der Meinungsfreiheit haben das auch die deutschen Zeitungsverleger klargemacht.
PPQ dokumentiert das wegweisende Papier im Wortlaut:
Die Strafermittlungen gegen Jan Böhmermann sind ein Angriff auf unsere Demokratie, unsere Presse- und Meinungsfreiheit. Wir müssen sie stets aufs Neue verteidigen, auch gegen die perfide Propaganda der Pegida-Anführer und den üblen Vorwurf der "Lügenpresse".
Das Ermittlungsverfahren wegen eines Gedichtes ist ein gezielter Anschlag auf die Satire in der freien Presse. Aber es ist zugleich ein Anschlag auf die westliche Welt, auf die Grundlagen und Werte einer offenen Gesellschaft.
In herausragender Solidarität berichten freie Medien weltweit seit Tagen über dieses unmenschliche Verbrechen und die verquere Ideologie, die dahintersteckt.
Der einhellige Appell: Presse- und Meinungsfreiheit sind unteilbar. Unsere Werkzeuge sind Worte und Bilder.
Satire, Tabubruch, auch Blasphemie muss unsere Gesellschaft aushalten. Sie gehören zum Dialog über streitige Themen, selbst wenn dies dem Einzelnen nicht gefällt. Die Medien und gerade auch die Zeitungen tragen durch Kommentare und Hintergrundberichte zur Reflexion über unsere zivilen Standards bei.
Sie sind, mit allen Fehlern und Schwächen, mit ihren Stärken und Vorzügen, eine Errungenschaft unserer Demokratie, die wir stets aufs Neue verteidigen müssen. Das zeigt nicht nur der Versuch, Jan Böhmermann mundtot zu machen. Das zeigen auch Nazi-Schmierereien an den Wänden deutscher Verlagshäuser, Strafverfahren gegen Facebook-Poster oder das dumpfe Verunglimpfen unserer Lügenpresse durch die Pegida-Anhänger.
"Lügenpresse" - das ist ein Kampfbegriff aus Deutschlands dunkelster Vergangenheit. Perfide Propaganda der Pegida-Anführer, Ignoranz und unklare Ängste drohen hier eine üble Allianz einzugehen. Sie versprechen einfache Antworten auf komplexe Fragen. In unserer globalisierten Welt gibt es diese einfachen Antworten nicht.
Wehren wir uns. Beharren wir, Zeitungen und Leser gemeinsam, auch weiterhin selbstbewusst auf der Pluralität der Meinungen und der Freiheit, sie zu äußern. Bieten wir so allen Eiferern die Stirn, die im Namen von Religionen oder Ideologien pöbeln, Angst verbreiten und am Ende sogar morden.
Der Autor ist Sekretär des Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger
Wie Claudia Roth Charlie nach Teheran brachte
12 Kommentare:
Erstaunlich, daß alle großen deutschen Medien Den Kurzvortrag Böhmermanns inzwischen unisono als Satire behandeln und ellenlange Abhandlungen darüber ausfertigten. Nur liegen sie bei der Begründung weitestgehend daneben, wenn sie schreiben, daß B. den Comic-Luschen von Extra3 ob ihres faden Geschmacks eine auswischen wollte.
B. ist es mit wenigen Worten gelungen, was bisher niemandem gelang. Er hat den deutschen Kanzler als Stiefellecker des Osmanenführers bloßgestellt.
Chapeau.
Je suis Erdogan. Hehe.
Moi, je suis Bahnhofsklatscher certainement. - Voulez vous collaborer avec moi?
http://www.danisch.de/blog/2016/04/09/olg-koln-man-darf-claudia-roth-als-mitvergewaltigerin-bezeichnen/
OLG Köln: Man darf Claudia Roth als Mitvergewaltigerin bezeichnen
Kommentar von der Seite der Kanzlei Höcker:
Das OLG Köln hat dem Versuch Roths, ihr missliebige politische Meinungsäußerungen zu unterdrücken, damit eine erfreuliche Absage erteilt.
Ich möchte wissen, woher b@anmerkung, denn grenzenlosen Haß hat.
Haß gegen Humanität, Haß gegen Toleranz, Haß gegen Claudia Roth, Haß gegen den Islam, Haß gegen Schwule, Haß gegen Andersdenke, Haß gegen Menschen, die helfen wollen, Haß gegen das Fremde ... da ist doch in den letzten 25 Jahren in Ostdeutschland sehr vieles in der politischen Bildung versäumt worden.
das schlimmste ist aus meiner sicht der westdeutsche hass gegen böhmermann
Zit.: "... das dumpfe Verunglimpfen unserer Lügenpresse durch die Pegida-Anhänger."
Ernsthaft? Ein Eingeständnis?
re Anmerkung : sehr gut analysiert muss ich unterschreiben obwohl ich den B. nicht leiden kann .
der Sepp
( der echte Sepp ist jetzt hin und wieder bei krautchan.net
http://krautchan.net/files/1460410897001.webm
Wieder einmal verstehe ich nichts.
Das Gedicht erscheint mir eindeutig nicht eine Schmähung Erdogans zu sein, sondern der Äußerungen unserer Wahrheitsmedien über Erdogan, die ich mir seit Monaten anhören muss. Er wäre ein Diktator, das Volk wäre gegen ihn (und wählte ihn), er wohne im Palast, ließe Demonstranten zusammenschlagen (was bei uns nie passiert, es seie, es knallt ein Knaller) usw. usf.
Nicht, dass mir Erdogan sympathisch wäre, aber die Kritik an ihm war teilweise dermaßen dümmlich, dass eben diese Kritik von Böhmermann karikiert würde.
Es kennzeichnet für mich osmanische Humorlosigkeit, das nicht zu erkennen.
Ich werde mich mit diesem widerlichen Systemopportunisten, der ob seiner Blödheit nun auf ein türkisches Riff aufgelaufen ist, sicher nicht gemein machen. Soll er sehen, wo er bleibt. Es wäre schön, einmal ein Exempel dahingehend zu sehen, dass sich systemkonformer Opportunismus n i c h t lohnt. Hals- und Beinbruch, Janni. Ca. 8 Mio. "Deutschtürken" lieben Dich... Viel Spaß im Schutzraum unter Polizeischutz die nächsten 40 Jahre, wird eine besinnliche und ruhige Zeit werden.
Deutschtürken schreibt man doch nicht mit Anführungsstrichen.
Eskimojapaner,Argentinienkoreaner,Indienchilene,etc., da wäre es angebracht.Bereits der bunte Präsident Wulff sagte doch:die Türkei gehört zu Deutschland.Ich würde sie liebend gerne wieder abgeben.Eine alte verbohrte Frau in Berlin ist leider der Meinung,der Türkei gehört Deutschland.Schxxxe,verdammte.
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