Da hat sich der Mann, der sich selbst verniedlichend gern "der kleine Akif" nennt, kräftig übernommen. "Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn es gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die KZ sind ja leider derzeit außer Betrieb", hat Akif Pirincci in Dresden gesagt. Einmal mehr eingebettet in eine Übung in Gossensprache, einmal mehr gesättigt von Fäkalhumor, einmal mehr im offensichtlichen Gefühl, allein aufgrund seiner Herkunft unangreifbar zu sein.
Diesmal aber hat Pirincci überrissen. Keine 24 Stunden nach seinem Ausfall auf offener Bühne ist der einstige Erfolgsautor nicht mehr nur von allen guten Geistern verlassen, sondern auch von allem sonst: Sein Verlag hat seine Bücher "gesperrt". Sein Webmaster hat seine Homepage mit einem Abschiedsschreiben gekapert. Die Pegida-Organisatoren haben sich für ihn entschuldigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Sein Hirn sei neben einem Haufen Hundekacke am Wegesrand gefunden worden, kreischt es auf Facebook.
Pirincci wusste, was er meinte, als er sprach. Aber er ahnte nicht, wie gründlich und absichtlich er falsch verstanden werden würde. Pirincci "bedauere, dass es keine KZ mehr gibt", interpretiert der "Stern". Eine ganze "KZ-Rede" hat der "Tagesspiegel" gehört. Nicht auf das Volk, sondern auf Politiker bezogen verstand der "Spiegel" das wutschäumende Gebrabbel des von sich selbst immer nur in Superlativen denkenden virtuellen Frauenhelden.
Fall erledigt. Der seit Jahren zuverlässig geschmacklose Autor, gestern noch gelassen zurückgelehnt in schützendes Wurzelwerk, das ihn in der Vergangenheit vorauseilend von jedem ernsten Nazi-Verdacht freisprach, erfährt es nun umso nachhaltiger. Von Null auf 100 ist Pirincci zum Staatsfeind Nummer 1 geworden, die hässliche Fratze des neuen deutschen Faschismus: Ein Deutschtürke, der auf seiner Facebook-Seite angibt "killen so viel wie möglich" in West Point studiert zu haben.
Mehr Distanz war nie und lange nicht so schnell, nicht einmal als Eva Herman damals "Autobahn" sagte und Sarrazin die Abschaffung Deutschlands beschwor. Nach der ehemaligen Fernsehmoderatorin und dem ehemaligen Finanzsenator erntet nun der ehemalige Schreiber von Katzenkrimis und populärvulgären Wutbüchern den Hass, den er selbst gesät hat mit seinen Ausbrüchen gegen Andersdenkende, Andersglaubende und Menschen mit einer zarteren Art von Humor.
Die "Axt des Hasses" (Stern) fährt auf den Pöbelpoeten nieder, der plötzlich so ernstgenommen wird, als sei er wirklich, was er sich einbildet zu sein: groß, reich, bedeutsam, klug und schön.
Ein warnendes Beispiel, das andere vermutlich beflügeln wird.
Achse des Guten: "Alles, was Akif Pirinçci sagt und schreibt, ist bierernst zu nehmen."
Diesmal aber hat Pirincci überrissen. Keine 24 Stunden nach seinem Ausfall auf offener Bühne ist der einstige Erfolgsautor nicht mehr nur von allen guten Geistern verlassen, sondern auch von allem sonst: Sein Verlag hat seine Bücher "gesperrt". Sein Webmaster hat seine Homepage mit einem Abschiedsschreiben gekapert. Die Pegida-Organisatoren haben sich für ihn entschuldigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Sein Hirn sei neben einem Haufen Hundekacke am Wegesrand gefunden worden, kreischt es auf Facebook.
Pirincci wusste, was er meinte, als er sprach. Aber er ahnte nicht, wie gründlich und absichtlich er falsch verstanden werden würde. Pirincci "bedauere, dass es keine KZ mehr gibt", interpretiert der "Stern". Eine ganze "KZ-Rede" hat der "Tagesspiegel" gehört. Nicht auf das Volk, sondern auf Politiker bezogen verstand der "Spiegel" das wutschäumende Gebrabbel des von sich selbst immer nur in Superlativen denkenden virtuellen Frauenhelden.
Fall erledigt. Der seit Jahren zuverlässig geschmacklose Autor, gestern noch gelassen zurückgelehnt in schützendes Wurzelwerk, das ihn in der Vergangenheit vorauseilend von jedem ernsten Nazi-Verdacht freisprach, erfährt es nun umso nachhaltiger. Von Null auf 100 ist Pirincci zum Staatsfeind Nummer 1 geworden, die hässliche Fratze des neuen deutschen Faschismus: Ein Deutschtürke, der auf seiner Facebook-Seite angibt "killen so viel wie möglich" in West Point studiert zu haben.
Mehr Distanz war nie und lange nicht so schnell, nicht einmal als Eva Herman damals "Autobahn" sagte und Sarrazin die Abschaffung Deutschlands beschwor. Nach der ehemaligen Fernsehmoderatorin und dem ehemaligen Finanzsenator erntet nun der ehemalige Schreiber von Katzenkrimis und populärvulgären Wutbüchern den Hass, den er selbst gesät hat mit seinen Ausbrüchen gegen Andersdenkende, Andersglaubende und Menschen mit einer zarteren Art von Humor.
Die "Axt des Hasses" (Stern) fährt auf den Pöbelpoeten nieder, der plötzlich so ernstgenommen wird, als sei er wirklich, was er sich einbildet zu sein: groß, reich, bedeutsam, klug und schön.
Ein warnendes Beispiel, das andere vermutlich beflügeln wird.
Achse des Guten: "Alles, was Akif Pirinçci sagt und schreibt, ist bierernst zu nehmen."
17 Kommentare:
1 Pirinçci entspricht in etwa dem Aufwand, den man betreiben muss, um überzeugte Demokraten und selbsterklärte Freiheitsverteidiger dazu zu bringen, eben diese Freiheit zu opfern. Ein Pirinçci ist nicht viel, wenn man weiß, dass Verbotsforderungen weiten Teilen der liberalen und linken Öffentlichkeit schneller über die Lippen gehen, als ein Redner an einem Montagabend das Wort „KZ“ überhaupt hörbar aussprechen kann.
Lasst sie stammeln
Enfreunden ist Mobbing
Pirinçci ist ein Primitivling und seine Fäkalsprache ist abstoßend, jedoch kann ich an den obigen
Zitat von ihm nichts verwerfliches entdecken. Die Offenkundigkeit der KZ, welche eigentlich KL heißen müßten, darf nicht anzweifelt werden, und daß wir für unsere fremdbestimmte Regierung ein Übel sind, welches sie am liebsten auslöschen würde ist unbestrittene Tatsache. Also genauso offenkundig wie die ..!
Adebar
Der Akif ist ein wortgewaltiger Sprachberserker ; nur vergleichbar mit François Villon , Martin Luther und K. Kinski ; habe ihn in einer großen grauen Stadt live und in Farbe erlebt ; als junger Mensch habe ich seine Katzenkrimis gerne gelesen ; der Akif ist im besten Sinne des Wortes ein Aufklärer , er spielt in einer Liga mit Sloterdijk und de Benoist . Der Akif hat viel für die Volksgemeinschaft geleistet , ich bewundere seinen Mut und sein Stehvermögen ; der Akif ist einfach ein guter Typ .
der Sepp
Reichsgroßbuchstabenwart ; letztes Instanz für deutungspolitische Angelegenheiten und Schönschrift .
Die Illustrierte hat übrigens den Text verändert:
"Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es Pirinçci deute an, es gäbe auch andere Alternativen mit "Politikern umzugehen, die bereit sind Flüchtlinge aufzunehmen". Das stimmt so nicht. Gemeint waren die Deutschen, denen die derzeitige Integrationspolitik der Regierung nicht passt."
Abgesehen davon, daß ich von der "Sprachberserkerei" nicht viel halte, muß ich gestehen, daß er die deutsche Gesellschaft sehr genau beobachtet hat.
Er ist einige Jahre älter als aber ich habe tatsächlich vieles wiedererkannt, z.B. die Änderung der Wortwahl "Flüchtlinge", daß´sich AktivistInnen niemals um die Rechte der Türkinnen und Araberinnen hierzulande gekümmert haben oder der gespielte Furor und der Wunsch nach Masseneinwanderung durch Journalisten, die aus bürgerlichem Haus kommend, selbstverständlich nicht das geringste Interesse an einer ähnlichen Gestaltung ihres eigenen Umfeldes haben.
Bachmann distanziert sich?
Es oertelt aber sehr...
akif hält sich für schlauer als er ist, gleichzeitig dichtet er aber, als wäre er viel dümmer. ich kann sein gossengemaule nicht ertragen, erkenne aber an, dass es im sinne des im römischen reich jedem bürger zustehenden rechts ist, vor die häuser von politikern zu ziehen, mit denen sie nicht einer meinung waren, um sie sodann hemmungslos als hurenböcke, arschlöcher und idioten zu beschimpfen
ich würde das nicht tun, ich würde auch nicht zuhören, ich finde das auch nicht sehr würdevoll und zivil. aber wer es braucht...
"akif hält sich für schlauer als er ist, gleichzeitig dichtet er aber, als wäre er viel dümmer."
Besser kann man das nicht auf den Punkt bringen.
re PPQ : Schönschrift und wohlfeile Politanalyse à la JF haben bisher leider nicht ausgereicht um das semiterroristische brd System zur Vernunft zu bringen . Soll der Akif mal die pol. Klasse zur Weißglut bringen .
Sepp,mit deinem Kommentar liegst du ganz gut auf Kurs.
Mal was anderes:man stelle sich vor,ein Deutscher ohne diesen Mikrowellenhintergrund hätte ein Buch veröffentlicht wie Pirinccis „Deutschland von Sinnen“.Zur Veröffentlichung wäre es wahrscheinlich eh nie gekommen,ist aber wurscht,weil nur ein Gedankenspiel.Ferner hätte der Mann noch Kommentare des Inhalts und Stils ala Pirincci auf diversen Internetseiten unter Klarnamen verfaßt.Der würde doch längst Horst Mahler Gesellschaft leisten.Zur monierten Fäkalsprache:mir wurscht,bin selbst ein kleines Ferkel.
in rom hieß diese praxis der beschimpfung "flagitatio". https://books.google.de/books?id=nKPKBwAAQBAJ&pg=PA65&lpg=PA65&dq=flagitatio+rom&source=bl&ots=ddTgBxrrEP&sig=ErVRXJik0HPZ_Qsy90lx4xjCVjw&hl=de&sa=X&ved=0CEIQ6AEwBmoVChMIv6SN9PLTyAIVgd0sCh15_A-9#v=onepage&q=flagitatio%20rom&f=false
aus dem Buch
concerted shaming
Das heißt doch heute shitstorm, oder?
re ppq.so:
Volle Zustimmung.
Im übrigen hat Akif Pirincci nun fertig, aber so was von:
http://tinyurl.com/nreb72l
Die Junge Freiheit gibt ihm immerhin eine Möglichkeit zur Stellungnahme. Eine faire Geste.
Man hat Horst Mahlerfreigelassen. Aber erst nachdem ein oberstes Gericht das entscheiden musste. Er ist jetzt dem altersbedingtem Tode nach Amputationen wegen Diabetes nahe.
Er saß als Deliquent der Extraklasse in der freiesten BRD seit 1990 - als Gedankenverbrecher.
Nicht dass mich seine ansichten sonderlich interessierten - aber was Fickuren wie Friedmann und die Flotte Schalotte diesbezüglich als Mänschän dem politischen Feinde gegenüber so erreichen können, ist schon sehr demokratisch.
Möge Horsti mit seiner Anwältin noch einige Jahre in Ruhe zur Besinnung kommen.
[Gockel: Ich bin kein Arbeiter.]
Orwell
mein I-Book hat einen Fäkalsprachfilter eingebaut ; deshalb : Akif lesen .
der Sepp
Reichslochkartenwart ; Fachbereich Frivolitätskontrolle ; Menschwerdung und gebotene Härte(tm)
http://der-kleine-akif.de/2015/10/21/am-ende/
... man muß zugeben. die Geschichte hat Pfiff. :-))
ich weiß gar niht, warum immer alle auf dem KZ zitat herumhacken, oer sich über die darstellung der presse in bezug auf diese stelle streiten.
pirinccis gesamte rede bei pegida strotzte nur so von volksverhetzung, und mehrere andere stellen darin sind strafrechtlich, politisch, und pathologisch noch viel bedenklicher.
beim anschauen der rede wird schnell klar, wo das problem liegt. die ersten drei, vier ausfälle fand das publikum noch toll, so frei nach dem motto, da traut sich mal jemand was. man hielt es für humor, für eine polemische übersitzung.
doch 10 minuten später, nachdem der redner zum fünften mal sinngemäß behaupetet hat, alle grünen seien kinderficker und alle moslems vergewaltiger, war das dann selbst den pegida gängern deutlich zu viel: es herrschte plötzlich stille auf dem platz, unterbrochen höchstens noch von "aufhören" und "keine hetze, keine hetze" rufe.
was das thema "zensur" und "lügenpresse" angeht, auch hierzu muss man feststellen, das das nichts neues und einzigartiges ist. pirinccis facebook account z.b. war schon dieses jahr öfters gesperrt, nachdem er dort auf das übelste andere menschen beleidigt oder offenen rassismus und frauenfeindlichekeit zur schau gestellt hat.
sein blog ist übrigens wieder online, er kündigt dort jetzt an, die hunderte von lügnern verklagen zu wollen und damit reich zu werden, fast so, als ob es ihm niemals um etwas anderes ging.
das ist alles soweit richtig. aber: dass jemand jemanden arschloch nennt, berechtigt niemanden dazu, zu behaupten, derjenige haben jemanden blödmann genannt. eben das ist aber geschehen, wie mutige medienarbeiter wie sdtefan niggemeier nun mit ausreichend abstand zur tat auch konstatieren. man kann und darf von pirincci halten, was man will - aber ihm falsche zitate und gegenläufige intentionen unterzuschieben, das darf niemand.
dennoch ist es hier geschehen, wie von einer unsichtbaren regie inszeniert. das sollte uns mehr zu denken geben als die frage, ob P. nur vulgär ist, um geld zu machen, oder ob er eklig ist, weil das seine sexuellen fantasien beflügelt, oder ob er ein ausländerfeindliches ausländerkind ist, was ich für unmöglich halte, weil ich von ausländerfeindlichkeit im ausland oder ausländerfeindlichen ausländern noch nie irgendwo gelesen habe.
Kommentar veröffentlichen