Noch ist nicht klar, wo er hingeht, obwohl sein Schweigen auf eine Adresse ganz in der Nähe deutet, wo im Namen der Brause gekickt und nach Höherem gestrebt wird. Doch Akaki Gogia, der sich selbst nur "Andy" nennt, wird den Halleschen FC verlassen, das steht fest: Ein großes Spiel noch, im Pokal gegen den kleinen Ortsnachbarn VfL Halle, und zwei belanglose Routinepartien in der Liga. Dann ist der auffälligste Spieler, der seit Dariusz Wosz für den HFC aufgelaufen ist, verschwunden, weggelockt von besseren Karriereaussichten, höherer Bezahlung und der Aussicht, für die georgische Nationalmannschaft spielen zu dürfen.
Der Abschied von Gogia ist keiner wie der damals von Andis Shala, einem anderen auffälligen Kicker in Rot-Weiß. Gogia hat es seit Dienstantritt im Sommer 2013 geschafft, das Publikum in Halle von sich zu überzeugen. Anfangs stand der aus Wolfsburg in seine alte Heimatstadt Halle zurückgekehrte Mann aus Rustavi nicht einmal in der Anfangsaufstellung. Später aber drehte sich die das Spiel des HFC mehr und mehr um ihn.
Gogia ist der Mario Götze des HFC. An einem guten Tag entscheidet er das Spiel, mit einem irren Trick, mit einem rasenden Flankenlauf, mit einem überraschenden Freistoß oder einem schlauen Pass, den niemand kommen sieht. An einem schlechten aber läuft alles an ihm vorbei, er lamentiert und grätscht, hält den Kopf gesenkt, wenn der Ball ruht und sobald er das Leder hat, ist es auch schon wieder weg.
Zwei Jahre mit Gogia waren für das eher an Kampf und Krampf gewohnte Fußballpublikum an der Saale wie ein gelegentlicher Ausflug in die Welt der Fußballoperette, die sich Bundesliga nennt. War Andy Gogia, der als Kind mit seinen Eltern aus Georgien flüchtete und in Deutschland ausgerechnet beim unterklassigen FSV 67 in der Neubauvorstadt von Halle landete, inspiriert, wirkte das häufig so statische Spiel des Teams von Trainer Sven Köhler wie weltmarktfähig: Zumindest Momente lang machte Gogia klar, dass Fußhall ein Mannschaftssport ist, der von Individualisten gespielt werden muss.
Die Bilanz des Scheidenden nach zwei Jahren in Rot-Weiß zeigt, was der Hallesche FC verliert. Auch wenn Gogia seit der Verkündung seines Abschiedes nur noch schaumgebremst mitspielt und zur Strafe meist vorzeitig vom Feld geholt wird, ist der Mann mit der kantigen Nase der Motor des sportlichen Aufschwungs, den der HFC zuletzt genommen hat. Von 100 Toren, die der HFC in den letzten beiden Spielzeiten in der Liga schoss, erzielte Gogia mit 19 fast ein Fünftel, seine 13 Vorlagen öffneten das Tor für weitere 13 Prozent aller Treffer. 29 Mal siegte der HFC in dieser Zeit. 17 Mal spielte er remis und 28 Spiele gingen verloren, Gogia stand dabei 6000 Minuten auf dem Platz, länger als jeder andere Mittelfeldspieler des HFC - der ähnlich talentierte Sören Bertram brachte es im selben Zeitraum nur auf knapp 5000 Minuten Spielzeit und 14 Tore, nur bei den Vorlagen hat der blonde Außenspieler sich einen kleinen Vorsprung erarbeitet.
Zahlen, die schon zeigen, was dem HFC in der kommenden Saison fehlen wird. Gogia ist, in dieser Liga, zu diesem Gehalt, unersetzlich, doch er wird ersetzt werden müssen. Kein Ding der Unmöglichkeit, denn der Georgier war bei all seinen Vorzügen nie ein Spieler, der ein Spiel, das gegen ihn lief, seinen Willen aufzwang. Bei der größten Niederlage seiner Dienstzeit in Halle machte er sich komplett unsichtbar, auch der schwarzen Serie der Heimaussetzer, die in der laufenden Saison einen möglichen Aufstieg des HFC in die 2. Liga verhinderten, hatte Andy Gogia in der Regel den Kopf unten, wenn alle ihn unten hatten.
Nun also noch dieses eine Finale und dann zu RB Leipzig? Die Spekulationen schießen ins Kraut, weil Gogia zwar seinen Weggang verkündet, nicht aber mitgeteilt hat, wohin er gehen wird. Nur ein Verein darf es nicht sein und den nenne er wohl deshalb nicht, spekuliert die Kurve seit Wochen. Ob Andy Gogia aber eine Verstärkung für eine Mannschaft sein kann, die in der 2. Liga nach oben schaut? Er selbst, ein Typ nicht ohne jugenhaftes Selbstbewusstsein, das sich nicht besonders um Tatsachen schert, könnte es glauben. Allen anderen aber wird er es beweisen müssen - und am besten wäre es, er finge heute Abend im Pokalendspiel schon mal damit an.
Der Abschied von Gogia ist keiner wie der damals von Andis Shala, einem anderen auffälligen Kicker in Rot-Weiß. Gogia hat es seit Dienstantritt im Sommer 2013 geschafft, das Publikum in Halle von sich zu überzeugen. Anfangs stand der aus Wolfsburg in seine alte Heimatstadt Halle zurückgekehrte Mann aus Rustavi nicht einmal in der Anfangsaufstellung. Später aber drehte sich die das Spiel des HFC mehr und mehr um ihn.
Gogia ist der Mario Götze des HFC. An einem guten Tag entscheidet er das Spiel, mit einem irren Trick, mit einem rasenden Flankenlauf, mit einem überraschenden Freistoß oder einem schlauen Pass, den niemand kommen sieht. An einem schlechten aber läuft alles an ihm vorbei, er lamentiert und grätscht, hält den Kopf gesenkt, wenn der Ball ruht und sobald er das Leder hat, ist es auch schon wieder weg.
Zwei Jahre mit Gogia waren für das eher an Kampf und Krampf gewohnte Fußballpublikum an der Saale wie ein gelegentlicher Ausflug in die Welt der Fußballoperette, die sich Bundesliga nennt. War Andy Gogia, der als Kind mit seinen Eltern aus Georgien flüchtete und in Deutschland ausgerechnet beim unterklassigen FSV 67 in der Neubauvorstadt von Halle landete, inspiriert, wirkte das häufig so statische Spiel des Teams von Trainer Sven Köhler wie weltmarktfähig: Zumindest Momente lang machte Gogia klar, dass Fußhall ein Mannschaftssport ist, der von Individualisten gespielt werden muss.
Die Bilanz des Scheidenden nach zwei Jahren in Rot-Weiß zeigt, was der Hallesche FC verliert. Auch wenn Gogia seit der Verkündung seines Abschiedes nur noch schaumgebremst mitspielt und zur Strafe meist vorzeitig vom Feld geholt wird, ist der Mann mit der kantigen Nase der Motor des sportlichen Aufschwungs, den der HFC zuletzt genommen hat. Von 100 Toren, die der HFC in den letzten beiden Spielzeiten in der Liga schoss, erzielte Gogia mit 19 fast ein Fünftel, seine 13 Vorlagen öffneten das Tor für weitere 13 Prozent aller Treffer. 29 Mal siegte der HFC in dieser Zeit. 17 Mal spielte er remis und 28 Spiele gingen verloren, Gogia stand dabei 6000 Minuten auf dem Platz, länger als jeder andere Mittelfeldspieler des HFC - der ähnlich talentierte Sören Bertram brachte es im selben Zeitraum nur auf knapp 5000 Minuten Spielzeit und 14 Tore, nur bei den Vorlagen hat der blonde Außenspieler sich einen kleinen Vorsprung erarbeitet.
Zahlen, die schon zeigen, was dem HFC in der kommenden Saison fehlen wird. Gogia ist, in dieser Liga, zu diesem Gehalt, unersetzlich, doch er wird ersetzt werden müssen. Kein Ding der Unmöglichkeit, denn der Georgier war bei all seinen Vorzügen nie ein Spieler, der ein Spiel, das gegen ihn lief, seinen Willen aufzwang. Bei der größten Niederlage seiner Dienstzeit in Halle machte er sich komplett unsichtbar, auch der schwarzen Serie der Heimaussetzer, die in der laufenden Saison einen möglichen Aufstieg des HFC in die 2. Liga verhinderten, hatte Andy Gogia in der Regel den Kopf unten, wenn alle ihn unten hatten.
Nun also noch dieses eine Finale und dann zu RB Leipzig? Die Spekulationen schießen ins Kraut, weil Gogia zwar seinen Weggang verkündet, nicht aber mitgeteilt hat, wohin er gehen wird. Nur ein Verein darf es nicht sein und den nenne er wohl deshalb nicht, spekuliert die Kurve seit Wochen. Ob Andy Gogia aber eine Verstärkung für eine Mannschaft sein kann, die in der 2. Liga nach oben schaut? Er selbst, ein Typ nicht ohne jugenhaftes Selbstbewusstsein, das sich nicht besonders um Tatsachen schert, könnte es glauben. Allen anderen aber wird er es beweisen müssen - und am besten wäre es, er finge heute Abend im Pokalendspiel schon mal damit an.
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