Der Matchwinner, noch gar nicht recht glücklich. |
Mehr als zwei Jahrzehnte war der heutige Favorit nicht mehr an der Saale, als er dann kommt, dauert es noch sieben Minuten mehr, ehe er Fußballspielen darf. Bei tristem Novemberwetter empfängt Hallesche FC den ehemaligen Oberliga-Konkurrenten Energie Cottbus, doch die Vorzeichen der Begegnung sind ganz andere als damals in der DDR. Seinerzeit war Halle eine Art graue Maus der Liga, Energie aber war noch ein bisschen grauer, ein Verein, gegründet für den Wochenend-Spaß der Braunkohlekumpel, der mehr Zeit in der 2. als in der 1. Liga verbrachte.
Zur rechten Zeit aber rappelte sich der östlichste Klub der Republik auf. Während die Traditionsvereine nach dem Anschluss der Oberliga an die Bundesligen nach und nach Richtung Abgrund taumelten, feierte Cottbus einen märchenhaften Aufstieg bis in die 1. Bundesliga.
Auch diese Zeiten sind lange vorbei, inzwischen hat sich Halle aus der fünften Liga nach oben gekämpft, Cottbus ist aus der ersten in die dritte heruntergefallen. Dennoch: Die Kumpelelf hat Ambitionen, wieder in die 2. Liga aufzusteigen. Der Gastgeber dagegen tut vor allem daheim alles, um die dritte Liga zu halten.
Auch gegen Cottbus erwartet die leidgeprüften HFC-Fans einmal mehr ein Deja vu. Wie der Katholik im Sonntagsgottesdienst um Seelenheil, volles Konto und Lebensglück betet, beten die Rot-Weißen jedes mal um einen Heimsieg. Und wie Gott die Katholiken nur selten erhört, lässt der große Fußballvater auch das Flehen der Hallenser meist unerfüllt.
Mit Patrick Mouaya für den erkrankten Marco Engelhardt in der Innenverteidigung starten die Gastgeber wie üblich nicht eben wie die Feuerwehr. Cottbus hat die bessere Startphase,über rechts kurbelt Mattuschka wie in seinen besten Tagen. Der HFC braucht bis zur 10.Minute, um zum Spiel nach vorn zu finden. Dann aber kommt es dick: Erst verzieht Bertram, dann findet Gogia mit einem schönen Rückpass von der Grundlinie keinen Mitspieler und schließlich trifft Banovic den Ball nicht richtig und er kullert nur Richtung Tor.
Auf der Gegenseite machen es die in Schwarz spielenden Brandenburger besser. Mattuschka läuft Baude davon, flankt nach innen und Kaufmann macht das 0:1.
Alles anders in Halle, wo eigentlich regelmäßig in den letzten Spielminuten verloren wird. Und doch alles gleich, denn wieder deutet nun alles auf eine weitere Heimniederlage hin. Die Bilanz der Hallenser in diesem Bereich ist die eines Absteigers, nur die famose Auswärtsserie hält die Männer von Trainer Sven Köhler noch im Ligamittelfeld.
Daheim ist das Drama unendlich, eine Lösung nicht in Sicht. Auch gegen Cottbus beginnt die 2. Halbzeit mit einem Gast, der drückt, und einem Gastgeber, der wie die Maus vor der Katze sitzt und darauf wartet, gefressen zu werden. Bis Sven Köhler reagiert. Er bringt Osawe als zweiten Stürmer, und er tut das ungewöhnlich früh. Der junge Brite führt sich gut ein, zwar kommt nichts Zählbares heraus, aber es scheint, als seien die Cottbusser auf den schnellsten Hallenser gar nicht eingestellt.
In der 67. Minute ist es dann allerdings doch wieder Andy Gogia, der das nun ausgeglichenere Spiel auch vom Ergebnis her ausgeglichen gestaltet. Er lässt drei Cottbusser aussteigen, schießt, trifft zwar nicht, setzt damit aber Timo Furuholm in Szene, der keine Mühe hat, den Ausgleich zu erzielen.
Jetzt ist der HFC am Drücker, den Gästen scheint der verlorene Vorsprung so weh zu tun wie den Hallensers jedes Mal, wenn sie wieder einen verloren haben. Das passiert oft, heute aber finden sich kämpferisches Aufbäumen und Glück endlich einmal so zusammen, dass ein eigentlich verdientes Remis zu einem Sieg wird: Gogia bringt eine Ecke herein, die der vielgescholtene Furuholm herausgeholt hat. Und Kruse trifft zum 2:1.
Ist das der Bock, der so lange nicht umgestoßen werden konnte? Osawe beschäftigt die Cottbusser jetzt ein ums andere Mal, er spurtet den Abwehrspielern einfach davon, doch vor dem Tor versagen im die Nerven. Aber Cottbus spielt die Halle-Rolle: Konsterniert schauen die Schwarzen zu, wie ihnen die drei Punkte aus den Händen gleiten.
Und es ist Osawe, der sie ihnen endgültig wegnimmt. Schon in der Nachspielzeit erläuft er wieder einen Ball, diesmal aber bleibt der Kopf oben und das Blut kalt. An Cottbus-Keeper Müller vorbei trifft der Engländer zum 3:1, das KO für den Aufstiegsaspiranten und die Tür zum Himmelreich für die Rot-Weißen. Ein Heimsieg, seltener Gast im Erdgas-Sportpark. Drei Tore in einem Spiel, noch seltener. 40 Punkte im März, noch nie dagewesen. Cottbus muss die Punkte zum Aufstieg woanders holen, die graue Maus aus der Lausitz findet sie womöglich sogar nirgendwo. Ein HFC aber, der auch Spiele daheim gewinnt, in denen er nur ein Remis verdient hätte, könnte bald an den Cottbussern vorbeiziehen. Nach 22 Jahren wird es ja auch Zeit.
Zur rechten Zeit aber rappelte sich der östlichste Klub der Republik auf. Während die Traditionsvereine nach dem Anschluss der Oberliga an die Bundesligen nach und nach Richtung Abgrund taumelten, feierte Cottbus einen märchenhaften Aufstieg bis in die 1. Bundesliga.
Auch diese Zeiten sind lange vorbei, inzwischen hat sich Halle aus der fünften Liga nach oben gekämpft, Cottbus ist aus der ersten in die dritte heruntergefallen. Dennoch: Die Kumpelelf hat Ambitionen, wieder in die 2. Liga aufzusteigen. Der Gastgeber dagegen tut vor allem daheim alles, um die dritte Liga zu halten.
Auch gegen Cottbus erwartet die leidgeprüften HFC-Fans einmal mehr ein Deja vu. Wie der Katholik im Sonntagsgottesdienst um Seelenheil, volles Konto und Lebensglück betet, beten die Rot-Weißen jedes mal um einen Heimsieg. Und wie Gott die Katholiken nur selten erhört, lässt der große Fußballvater auch das Flehen der Hallenser meist unerfüllt.
Mit Patrick Mouaya für den erkrankten Marco Engelhardt in der Innenverteidigung starten die Gastgeber wie üblich nicht eben wie die Feuerwehr. Cottbus hat die bessere Startphase,über rechts kurbelt Mattuschka wie in seinen besten Tagen. Der HFC braucht bis zur 10.Minute, um zum Spiel nach vorn zu finden. Dann aber kommt es dick: Erst verzieht Bertram, dann findet Gogia mit einem schönen Rückpass von der Grundlinie keinen Mitspieler und schließlich trifft Banovic den Ball nicht richtig und er kullert nur Richtung Tor.
Auf der Gegenseite machen es die in Schwarz spielenden Brandenburger besser. Mattuschka läuft Baude davon, flankt nach innen und Kaufmann macht das 0:1.
Alles anders in Halle, wo eigentlich regelmäßig in den letzten Spielminuten verloren wird. Und doch alles gleich, denn wieder deutet nun alles auf eine weitere Heimniederlage hin. Die Bilanz der Hallenser in diesem Bereich ist die eines Absteigers, nur die famose Auswärtsserie hält die Männer von Trainer Sven Köhler noch im Ligamittelfeld.
Daheim ist das Drama unendlich, eine Lösung nicht in Sicht. Auch gegen Cottbus beginnt die 2. Halbzeit mit einem Gast, der drückt, und einem Gastgeber, der wie die Maus vor der Katze sitzt und darauf wartet, gefressen zu werden. Bis Sven Köhler reagiert. Er bringt Osawe als zweiten Stürmer, und er tut das ungewöhnlich früh. Der junge Brite führt sich gut ein, zwar kommt nichts Zählbares heraus, aber es scheint, als seien die Cottbusser auf den schnellsten Hallenser gar nicht eingestellt.
In der 67. Minute ist es dann allerdings doch wieder Andy Gogia, der das nun ausgeglichenere Spiel auch vom Ergebnis her ausgeglichen gestaltet. Er lässt drei Cottbusser aussteigen, schießt, trifft zwar nicht, setzt damit aber Timo Furuholm in Szene, der keine Mühe hat, den Ausgleich zu erzielen.
Jetzt ist der HFC am Drücker, den Gästen scheint der verlorene Vorsprung so weh zu tun wie den Hallensers jedes Mal, wenn sie wieder einen verloren haben. Das passiert oft, heute aber finden sich kämpferisches Aufbäumen und Glück endlich einmal so zusammen, dass ein eigentlich verdientes Remis zu einem Sieg wird: Gogia bringt eine Ecke herein, die der vielgescholtene Furuholm herausgeholt hat. Und Kruse trifft zum 2:1.
Ist das der Bock, der so lange nicht umgestoßen werden konnte? Osawe beschäftigt die Cottbusser jetzt ein ums andere Mal, er spurtet den Abwehrspielern einfach davon, doch vor dem Tor versagen im die Nerven. Aber Cottbus spielt die Halle-Rolle: Konsterniert schauen die Schwarzen zu, wie ihnen die drei Punkte aus den Händen gleiten.
Und es ist Osawe, der sie ihnen endgültig wegnimmt. Schon in der Nachspielzeit erläuft er wieder einen Ball, diesmal aber bleibt der Kopf oben und das Blut kalt. An Cottbus-Keeper Müller vorbei trifft der Engländer zum 3:1, das KO für den Aufstiegsaspiranten und die Tür zum Himmelreich für die Rot-Weißen. Ein Heimsieg, seltener Gast im Erdgas-Sportpark. Drei Tore in einem Spiel, noch seltener. 40 Punkte im März, noch nie dagewesen. Cottbus muss die Punkte zum Aufstieg woanders holen, die graue Maus aus der Lausitz findet sie womöglich sogar nirgendwo. Ein HFC aber, der auch Spiele daheim gewinnt, in denen er nur ein Remis verdient hätte, könnte bald an den Cottbussern vorbeiziehen. Nach 22 Jahren wird es ja auch Zeit.
3 Kommentare:
Nur zehn Punkte auf den Dritten !!!
"40 Punkte im März, noch nie dagewesen."
Doch: heute vor einem Jahr ... danach war aber die Luft raus ...
Dafür wird in der nächsten Woche an Dynamuh vorbeigezogen.
Sachsen? - Brandenburger!
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