"Wie viele Beweise braucht es denn noch für die Anwesenheit russischer Truppen in der Ukraine?", fragte der ukrainische Präsident bei der Münchner Sicherheitskonferenz die Welt. Und zeigte seine neuesten vor: Pässe von russischen Soldaten, die seinen Angaben zufolge Separatistenkämpfern auf ukrainischem Gebiet abgenommen wurden.
Die Dokumente, sieben an der Zahl, seien "der beste Beweis für die Aggression und die Präsenz der russischen Soldaten", versicherte der ukrainische Präsident.
Normalerweise führen Soldaten natürlich keine Pässe mit sich, weil sie zumeist gar keine besitzen. Stattdessen sind sie mit einem Soldbuch ausgestattet, das auch Wehrdienstausweis oder - im Russischen - Военный билет Вооружённых сил России, also Military ID, genannt wird.
Der Unterschied zwischen dem regulären russischen Pass und dem russischen Wehrdienstausweis ist nicht zu übersehen. Ersterer ist dunkelrot oder weinrot mit goldener Prägeschrift, die besteht aus zwei Zeilen oben und einer oder zwei Zeilen unten in kleiner Schrift. Der Wehrdienstausweis hingegen ist hellrot, die Aufschrift ist schwarz, sie besteht aus einer Zeile Schrift oben und einer unten oder einer Zeile oben und zwei Zeilen unten.
Ein einziger der Ausweise, die Petro Poroschenko auf der Sicherheitskonferenz zeigte, ist ein russischer Wehrpass (Bild oben, links, der vorletzte). Bei allen anderen handelt es sich um ganz normale russische Pässe, sowohl sogenannte interne als auch externe, über die russische Soldaten während ihrer Dienstzeit nicht verfügen, weil sie sie bei Dienstantritt abgeben müssen.
Offiziere besitzen Pässe, wie 90 Prozent der Russen vor allem interne, die dazu dienen, sich innerhalb Russlands ausweisen zu können. Externe könnten sie haben, eine Veranlassung, sie mit in einen Ukraine-Einsatz unter voller Camouflage zu nehmen, hingegen nicht: Für die Einreise aus Russland reichte schon immer der interne Pass, wie Kenner hier bestätigen.
Poroschenkos Beweis, dass sich ausländische Militärs in der Ukraine aufhalten, ist also allenfalls ein neues Makarow-Gewehr. Eine Behauptung ohne Beweiskraft, die trotz des im vergangenen Jahr erlassenen Verbotes für ukrainische Staatsbürger, nebenbei noch einen russischen Pass zu besitzen, auch noch dadurch geschwächt wird, dass es in der Ukraine hunderttausende Menschen mit russischen Pässen gibt. Und der eine einsame Wehrpass gut von einem der zehn russischen Fallschirmjäger stammen könnte, die im vergangenen Sommer im Grenzgebiet gefangengenommen worden waren.
Aber stört das irgendein Leitmedium? Führt das zu Nachfragen? Zum Versuch, Poroschenkos große Pass-Show einzuordnen in die endlos lange Geschichte von Geschichten über unüberwindliche Stahlmauern, Angriffe unsichtbarer Panzerkolonnen und die Einberufung "aller" Reservisten.
Die Dokumente, sieben an der Zahl, seien "der beste Beweis für die Aggression und die Präsenz der russischen Soldaten", versicherte der ukrainische Präsident.
Normalerweise führen Soldaten natürlich keine Pässe mit sich, weil sie zumeist gar keine besitzen. Stattdessen sind sie mit einem Soldbuch ausgestattet, das auch Wehrdienstausweis oder - im Russischen - Военный билет Вооружённых сил России, also Military ID, genannt wird.
Der Unterschied zwischen dem regulären russischen Pass und dem russischen Wehrdienstausweis ist nicht zu übersehen. Ersterer ist dunkelrot oder weinrot mit goldener Prägeschrift, die besteht aus zwei Zeilen oben und einer oder zwei Zeilen unten in kleiner Schrift. Der Wehrdienstausweis hingegen ist hellrot, die Aufschrift ist schwarz, sie besteht aus einer Zeile Schrift oben und einer unten oder einer Zeile oben und zwei Zeilen unten.
Ein einziger der Ausweise, die Petro Poroschenko auf der Sicherheitskonferenz zeigte, ist ein russischer Wehrpass (Bild oben, links, der vorletzte). Bei allen anderen handelt es sich um ganz normale russische Pässe, sowohl sogenannte interne als auch externe, über die russische Soldaten während ihrer Dienstzeit nicht verfügen, weil sie sie bei Dienstantritt abgeben müssen.
Offiziere besitzen Pässe, wie 90 Prozent der Russen vor allem interne, die dazu dienen, sich innerhalb Russlands ausweisen zu können. Externe könnten sie haben, eine Veranlassung, sie mit in einen Ukraine-Einsatz unter voller Camouflage zu nehmen, hingegen nicht: Für die Einreise aus Russland reichte schon immer der interne Pass, wie Kenner hier bestätigen.
Poroschenkos Beweis, dass sich ausländische Militärs in der Ukraine aufhalten, ist also allenfalls ein neues Makarow-Gewehr. Eine Behauptung ohne Beweiskraft, die trotz des im vergangenen Jahr erlassenen Verbotes für ukrainische Staatsbürger, nebenbei noch einen russischen Pass zu besitzen, auch noch dadurch geschwächt wird, dass es in der Ukraine hunderttausende Menschen mit russischen Pässen gibt. Und der eine einsame Wehrpass gut von einem der zehn russischen Fallschirmjäger stammen könnte, die im vergangenen Sommer im Grenzgebiet gefangengenommen worden waren.
Aber stört das irgendein Leitmedium? Führt das zu Nachfragen? Zum Versuch, Poroschenkos große Pass-Show einzuordnen in die endlos lange Geschichte von Geschichten über unüberwindliche Stahlmauern, Angriffe unsichtbarer Panzerkolonnen und die Einberufung "aller" Reservisten.
Volkskorrespondenten beim "Freitag" zu Poroschenkos Inszenierung
10 Kommentare:
Dem Autor der obigen Zeilen empfehle ich den Besuch eines Deutschkurses. Im Text wimmelt es von Fehlern. Liebe Grüße nach Moskau!
bitte mal aufzählen. als russischer muttersprachler habe ich in der tat schwerigkeiten mit die schwerige deutsh
MI 5 Druckerei
Sind das die Pässe von den russischen Journalisten, die man in Kiew festgenommen und anschließend ausgewiesen hat?
Die Anonympfeife, die sich über den Text aufregt, kommt wohl aus der Ecke Poroschenko? Anderen klarmachen, wie dämlich man ist, selbst auf die Gefahr, das die ganze Welt über einen lacht. Übrigens bitte ich die NATO dringend um Hilfe und Beistand: die Rote Armee ist sogar in meine Wohnung in Berlin einmarschiert: meine Frau ist seit ihrer Geburt Russin, hat diesen roten Pass mit goldener Schrift und ist, nach russischen Gesetzen als diplomierte Ärztin automatisch Leutnant der med. Truppen der Roten Armee!
Hilfe - NATO oder Ukraine? Wer befreit mich vom russischen Joch?
Die Anonympfeife, die sich über den Text aufregt, kommt wohl aus der Ecke Poroschenko? Anderen klarmachen, wie dämlich man ist, selbst auf die Gefahr, das die ganze Welt über einen lacht. Übrigens bitte ich die NATO dringend um Hilfe und Beistand: die Rote Armee ist sogar in meine Wohnung in Berlin einmarschiert: meine Frau ist seit ihrer Geburt Russin, hat diesen roten Pass mit goldener Schrift und ist, nach russischen Gesetzen als diplomierte Ärztin automatisch Leutnant der med. Truppen der Roten Armee!
Hilfe - NATO oder Ukraine? Wer befreit mich vom russischen Joch?
heute bei Jauch : alle nato Kaufmünder versammelt - die Sachlage ist klar : Putin gewinnt . Putin ist der Boss .
Der Sepp
@ Britzing: Faust (Kapitel 7): "Du mußt es dreimal sagen." - Herein denn!
@ 1. Anonym: (Joh.18.38.): Ich finde keine Schuld an ihm. (Und gelte doch für einen Pfaffen- und Legasthenikerfresser.)
-- Hildesvin --
Es sollte auch nur einmal dort zu lesen sein. Jaja, beim erstmal tut's noch weh��
Es sollte auch nur einmal dort zu lesen sein. Jaja, beim erstmal tut's noch weh��
Kommentar veröffentlichen