Montag, 1. Dezember 2014

Tuğçe A.: Tod aus der Maschine

Am Ende kam der Tod irgendwie aus der Maschine, ein geisterhafter Killer, der rätselhafte Schlagzeilen macht. "Tuğçe A. ist gestorben", teilt die "Zeit" mit, "Tugçe A. ist tot", sekundiert die Frankfurter Rundschau. "Tugce ist tot" schreibt auch die Deutsche Welle, "Tugce A. ist gestorben" berichtet Spiegel Online über den Tod, der plötzlich da war und das junge Mädchen so einfach mitnahm.

Grippe? Autounfall? Selbstmord? Es ist wie damals, als die Schlagzeilen verkündeten "Gaddafis jüngster Sohn stirbt bei Nato-Angriff", als sei der Filius des Diktators an einem Herzinfarkt verstorben. Tugce A. ist tot, aber eine Todesursache ist nur schwer zu erkennen: "Geräte abgeschaltet: Tapfere Tugce A. ist tot", heißt es bei Krone.at, "Tugce A. ist tot: Maschinen abgestellt", dreht der Focus die Geschichte herum, während der Hessische Rundfunk doch eher glaubt, dass erst "Maschinen abgestellt" wurden: "Tugce ist tot" folgt hier erst danach.

Die Maschinen also. Eine Tat ohne Täter, ein mutmaßlicher Mord ohne das Wort. Sanel M., der irgendwie wohl auch am Tatort war, kommt nur in ganz wenigen Berichten von "Welt" und "Bild" vor. Das ist verständlich und nachvollziehbar, denn letztlich verursacht hat ja nicht er den Tod der jungen Frau, sondern das Abschalten der Maschinen, die deshalb viermal so häufig in der Berichterstattung erwähnt werden.

Le Penseur: Die tote junge Frau
Die Anmerkung: Scheinheilige Tränendrüsendrückerei

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Eine Tat ohne Täter"

Das stimmt schon. Hier liegt in der Berichterstattung die Betonung wieder mal nicht auf dem Täter. Es gibt keine "Kampf gegen ..."-Aufrufe. Und es gibt auch keine (in der zoologischen Fachsprache "Professoren" genannten) Agit-Prop-Affen, die uns erklären, dass der Verbrecher nur der Ausführende des Volkswillens war, mithin dieses Verbrechen (illustriert mit den sattsam bekannten Zunahme-Statistiken und Studien mit "beunruhigenden Befunden") wieder mal als Beleg für die rassebiologische Minderwertigkeit des deutschen speziell und weißen allgemein Untermenschentums gewertet werden muss.

Trotzdem, die Berichterstattung unterscheidet sich von anderen ähnlichen (gibt ja ne ganze Menge davon) Fällen. Während die sonst vom "18-jährigen" rumdrucksen, waren sich hier alle einig, dass der Täter ein "Serbe" ist.
Was mich sehr betroffen macht. Oder will außer mir keiner wissen, ob er wirklich einer aus der großen Masse friedlicher Serben ist, oder nicht doch nur einer der gaaaanz wenigen bösen Serbisten?

Der Generalbundesanwalt lässt den Hubschrauber am Boden.

VS

Anonym hat gesagt…

böse Maschine

der Sepp

Anonym hat gesagt…

Ja, zum Glück war es ein Abkömmling des balkanischen Vormenschen homo serbiens, denen im Unterschied zum Kleinasiaten die Untat in den Genen liegt, während letztere nur durch mangelnde Umarmungen nichts übrig bleibt, als Menschen totzuschlagen.

Anonym hat gesagt…

"als Menschen totzuschlagen"

Totschlagen stimmt nicht. So was machen nur Deutsche. Bei rassisch hochwertigen Tätern nennt man das körperverletzenmittodesfolge. Da fällt den Hinterbliebenen jedesmal ein Stein vom Herzen, wenn die per rechtskräftiger richterlicher Entscheidung informiert werden, dass ihre Angehörigen gar nicht ermordet worden sind.

Man kann gar nicht so viel essen wie ...

VS

Le Penseur hat gesagt…

Darf ich Ihre (und Ihrer Leser) geneigte Aufmerksamkeit auf den in Ergänzung zu meinem Artikel erschienen Gastkommentar zu diesem Thema lenken ...?

eulenfurz hat gesagt…

Schlägt der NSU
denn immer noch zu?

Auch Tuğçe könnt' noch leben, wenn man nur rechtzeitig genug auf die faschistische Gefahr gestiert hätte!

Anonym hat gesagt…

Wie kann mensch so happig auf das Bundesschandkreuz sein? - Seit Paolo Pinkel es empfahen, heißt es so.
- Hildesvin -