Freitag, 21. Februar 2014

Warum sich der Bundestag nach dem Nominallohnindex entlohnt

"Wie jeder lohnabhängig beschäftigte Bürger", sagt Michael Grosse-Böhmer on der CDU, würden die Bundestagsabgeordneten künftig entlohnt. Massstab sei nach dem neuen Abgeordnetengesetz nur noch der Nominallohnindex, an dem sich künftige Steigerungen der kargen Diäten der Abgeordneten orientieren werden.

Der Bürger staunt. Vom Nominallohn hört man eher selten, selbst die allmächtige Google-Maschine findet nur 9500 Verwendungsstellen im ganzen Internet, verglichen mit mehr als 50.000, die den bekannteren Reallohn erwähnen. Warum also möchte sich der Bundestag bei seiner Bezahlung an jenem "Nominallohn" orientieren?

Nun, eine Grafik aus dem Statistischen Bundesamt (oben) verrät es.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Höhere Diäten sichern die Unabhängigkeit der Abgeordneten," hörte man als Argument im Plenum des Bundestages, bevor die Abgeordneten in die Fraktionssitzungen zurückkehrten, um sich Anweisungen für die nächsten Abstimmungen zu holen: http://mosereien.wordpress.com/2014/02/13/abgeordnetenbezahlung/

Anonym hat gesagt…

Heheh das geht so wenn man die Taschen nicht voll genug bekommt. Aber Tatsache ist, dass nicht der Lohn das entscheidende ist, sondern die Spesen! Sie haben so viele Vergünstigungen, dort holen sie sich das Geld! In der Schweiz haben sie folgendes: Telefon-Abo, Generalabo Bahn, Pro Uebernachtung 150.-- und dann noch Essengutschein 100.-- Wegspesen, dann für jede Sitzung noch 300.-- etc. etc. vieles wissen wir noch gar nicht für was sie es erhalten. Also auch in Deutsch nehme ich an. Das mit dem Lohn ist nur eine Nebelgranate und lenkt ab.

Anonym hat gesagt…

Bei jeder Diätenerhöhung, die durch die Presse geht, wundert und ärgert sich der Bürger.
Da hat man doch viel weniger Ärger, wenn man über die Diätenerhöhung in Zukunft nicht mehr abstimmen muß, sondern diese automatisch erfolgt.

hängende Spitze hat gesagt…

Nunja, angenommen, du willst für eine Dienstleistung bezahlt werden. Wonach richtest du dich da?
Doch wohl danach, was so üblicherweise für eine vergleichbare Dienstleistung gezahlt wird .. nominal eben, sprich, was da so tatsächlich an Zahlen auf den Papieren steht.

Oder willst du mit einem inflationsbereinigten Preis bezahlt werden? Eigentlich haben die 1000 Euro heute nur so viel Kaufkraft wie die 900 Euro gestern, also bekommst du die? :) Sagst du dann nicht auch: Ich lebe und dienstleiste doch aber heute und der Schnee von gestern ist schon längst geschmolzen.

Ok, die ganze Sache hakt freilich gewaltig daran, dass Politiker keine nachgefragten Dienstleister sind.