Am Ende werden sie gefeiert, als hätten sie gerade ein gutes Spiel gemacht und gewonnen. Dabei aber hatten die Spieler des Halleschen FC zum Heimstart ins neue Fußballjahr gerade eben mit Ach und Krach eins von beidem geschafft: Nach gefühlten 120 Minuten steht immer noch das 1:0 auf der Anzeigetafel, das der zu Weihnachten noch Richtung Abstieg trudelnde Traditionsklub seinem Neuzugang Francky Sembolo (Foto oben tanzend) verdankte, der den Ball in der 22. Minute nach einer Ziegenbein-Flanke irgendwie ins Netz gelupft hatte.
Ein Ergebnis, für dessen Wahrscheinlichkeit nach dem Spielverlauf nicht viel sprach. Zwar hatte die erneut sehr offensiv aufgestellte Mannschaft von Trainer Sven Köhler die Kieler Gäste anfangs halbwegs sicher im Griff gehabt. Doch das nur, weil auch die rot-weißen Gastgeber getreu ihrer Tradition kaum Bemühungen machten, ein Offensivfeuerwerk wie in der Vorwoche in Wiesbaden abzubrennen. Statt schneller Kombinationen nach vorn läuft der Ball bei Halle meist hinten quer von Marcel Franke zu Patrick Mouyaya, der Hinrunden-Innenverteidiger Kristian Kojola offenbar vorerst vom Stammplatz verdrängt hat. Nur gelegentlich gelingt es dem neuen Mittelfeld-Anführer Tim Kruse, mit einem scharfen Pass in eine Abwehrschnittstelle für Gefahr vor dem Tor des Kieler Schlußmannes Jakusch zu sorgen.
Wenn das hier schon ein Sturmlauf ist, was wäre dann eine Trauerfeier? Die Fankurve des HFC singt unermüdlich, allein, auch das hilft wenig. Bis zur 22. Minute, als der bis dahin extrem unauffällige Björn Ziegenbein auf links bis zur Grundlinie der Kieler durchläuft und nach innen flankt. Der bis dahin schon extrem auffällige Sembolo, in seinem zweiten Spiel für den HFC als einzige Spitze für den erkrankten Timo Furuholm aufgeboten, steht am kurzen Pfosten und bugsiert den Ball aus einem Meter Entfernung ins kurze Eck.
Jetzt könnte die Taktik von Köhler aufgehen, die Gäste anrennen zu lassen, bis sie müde sind, und dann scharf zu kontern. Aber trotz neuer Besetzung und neuer Strategiekommt es wie immer, wenn der HFC schon mal in Führung geht. Eine nicht zu übersehende Verunsicherung macht sich breit, Kiel drückt teilweise, selbst der Hoffnungsträger Tim Kruse schlägt nun sinnfreie Bälle in die große Leere vor dem Kieler Tor.
Es droht das Übliche: Ein Ausgleich und am Ende noch ein Gegentor, leere Hände und ein Rückfall in die Trostlosigkeit der Hinrunde. Zweimal hat Kiel die Chance zum Ausgleich, zweimal rettet Halle pures Glück. Kazior etwa ist frei durch, nachdem Florian Brügman sich einfach wegdrücken lässt, selbst Torwart Kleinheider ist schon überwunden - da schlägt der von vorn zurückgespurtete Tony Schmidt den Ball noch von der Linie.
Das Nervenflattern bringen die Hallenser auch mit aus der Pause. Vom erwarteten schönen Spiel ist nichts übrig, die Offensivbemühungen gleichen meistenteils denen der Hinrunde - langer Ball von hinten, festmachen vorn, hoffen. Kiel sammelt Freistöße und wartet auf den Ausgleichstreffer. Der nicht kommen will.
Stattdessen hat der HFC zur eigenen Verwunderung plötzlich die unerwartete und inzwischen auch schon unverdiente Chance, alles klar zu machen: Erst läuft Sembolo auf Jakusch zu und legt dann auf den mitgelaufenen Tony Schmidt ab. Der Überraschungsspieler der Hinrunde schießt freistehend aus sieben Mietern am offen klaffenden langen Eck vorbei. Sembolo kann das auch: Nur eine Minute später liefert er seine Coverversion der Schmidtchance - mit der Variation, dass er den Ball auf Jakuschs Bein knallt, von wo er ins Aus springt. Nun schaltet auch noch der inzwischen für den rotgefährdeten Andy Gogia eingewechselte Pierre Becken ein. Ihm gelingt es, bei seinem Versuch aus derselben Position die Hände des Torwarts zu treffen. was wenig später Sembolo auf den Plan ruft, der das nun aus derselben Position wie Becken exakt nachmacht.
Statt 5:0 nur 1:0 und das Zittern geht weiter. Halles Torwart Pierre Kleinheider spielt ab der 65. Minute auf Zeit. Trainer Sven Köhler dagegen versucht, künftige Konterchancen durch eine weitere Auswechslung zu verhindern. Für den flinken Tony Schmidt besetzt nun der zumindest von den 6900 Zuschauern im Erdgas-Sportpark längst abgeschriebene Pierre Merkel. Der als Stürmer so glücklose Ex-Braunschweiger soll auf rechts außen wirbeln - mit derselben Erfolgsaussicht könnte man das dem Ersatzbankhäuschen befehlen.
Merkel führt sich zünftig ein. Er verliert ein Kopfballduell und verpasst dann einen über acht Meter sanft auf seinen Fuß gespielten Pass so unglücklich, dass der Ball ins Aus rollt. Aus dem Einwurf der Kieler resultiert deren größte Torchance, aber wieder ist das Glück zur Stelle. Nach vorn geht nun gar nichts mehr, selbst Kruse verliert jetzt seine Kopfballduelle. Merkel geht vorsichtshalber nicht mal mehr in Richtung der Gegenden, in denen er Gegenspieler oder gar den Ball treffen könnte.
Sven Köhler spielt nun auch noch seine letzte Karte aus, indem er Björn Ziegenbein rausnimmt und den defensiven Niklas Brandt als dritten Sechser neben Kruse und Becken bringt. Aus der totalen Offensive ist jetzt eine hallesche Mauer mit nur noch zwei Offensivkräften geworden. Die Konsequenz lässt nur Sekunden auf sich warten, dann zappelt der Ball doch noch im Netz hinter Kleinheider. Aber, aber, nein, nicht heute. Der Linienrichter hat die Fahne oben, das Tor von Gebers zählt nicht, die Pfeife schrillt, es ist vorbei. Beim nächsten Mal geht das aber garantiert wieder schief.
Der HFC jetzt auch im ND
Ein Ergebnis, für dessen Wahrscheinlichkeit nach dem Spielverlauf nicht viel sprach. Zwar hatte die erneut sehr offensiv aufgestellte Mannschaft von Trainer Sven Köhler die Kieler Gäste anfangs halbwegs sicher im Griff gehabt. Doch das nur, weil auch die rot-weißen Gastgeber getreu ihrer Tradition kaum Bemühungen machten, ein Offensivfeuerwerk wie in der Vorwoche in Wiesbaden abzubrennen. Statt schneller Kombinationen nach vorn läuft der Ball bei Halle meist hinten quer von Marcel Franke zu Patrick Mouyaya, der Hinrunden-Innenverteidiger Kristian Kojola offenbar vorerst vom Stammplatz verdrängt hat. Nur gelegentlich gelingt es dem neuen Mittelfeld-Anführer Tim Kruse, mit einem scharfen Pass in eine Abwehrschnittstelle für Gefahr vor dem Tor des Kieler Schlußmannes Jakusch zu sorgen.
Wenn das hier schon ein Sturmlauf ist, was wäre dann eine Trauerfeier? Die Fankurve des HFC singt unermüdlich, allein, auch das hilft wenig. Bis zur 22. Minute, als der bis dahin extrem unauffällige Björn Ziegenbein auf links bis zur Grundlinie der Kieler durchläuft und nach innen flankt. Der bis dahin schon extrem auffällige Sembolo, in seinem zweiten Spiel für den HFC als einzige Spitze für den erkrankten Timo Furuholm aufgeboten, steht am kurzen Pfosten und bugsiert den Ball aus einem Meter Entfernung ins kurze Eck.
Jetzt könnte die Taktik von Köhler aufgehen, die Gäste anrennen zu lassen, bis sie müde sind, und dann scharf zu kontern. Aber trotz neuer Besetzung und neuer Strategiekommt es wie immer, wenn der HFC schon mal in Führung geht. Eine nicht zu übersehende Verunsicherung macht sich breit, Kiel drückt teilweise, selbst der Hoffnungsträger Tim Kruse schlägt nun sinnfreie Bälle in die große Leere vor dem Kieler Tor.
Es droht das Übliche: Ein Ausgleich und am Ende noch ein Gegentor, leere Hände und ein Rückfall in die Trostlosigkeit der Hinrunde. Zweimal hat Kiel die Chance zum Ausgleich, zweimal rettet Halle pures Glück. Kazior etwa ist frei durch, nachdem Florian Brügman sich einfach wegdrücken lässt, selbst Torwart Kleinheider ist schon überwunden - da schlägt der von vorn zurückgespurtete Tony Schmidt den Ball noch von der Linie.
Das Nervenflattern bringen die Hallenser auch mit aus der Pause. Vom erwarteten schönen Spiel ist nichts übrig, die Offensivbemühungen gleichen meistenteils denen der Hinrunde - langer Ball von hinten, festmachen vorn, hoffen. Kiel sammelt Freistöße und wartet auf den Ausgleichstreffer. Der nicht kommen will.
Stattdessen hat der HFC zur eigenen Verwunderung plötzlich die unerwartete und inzwischen auch schon unverdiente Chance, alles klar zu machen: Erst läuft Sembolo auf Jakusch zu und legt dann auf den mitgelaufenen Tony Schmidt ab. Der Überraschungsspieler der Hinrunde schießt freistehend aus sieben Mietern am offen klaffenden langen Eck vorbei. Sembolo kann das auch: Nur eine Minute später liefert er seine Coverversion der Schmidtchance - mit der Variation, dass er den Ball auf Jakuschs Bein knallt, von wo er ins Aus springt. Nun schaltet auch noch der inzwischen für den rotgefährdeten Andy Gogia eingewechselte Pierre Becken ein. Ihm gelingt es, bei seinem Versuch aus derselben Position die Hände des Torwarts zu treffen. was wenig später Sembolo auf den Plan ruft, der das nun aus derselben Position wie Becken exakt nachmacht.
Statt 5:0 nur 1:0 und das Zittern geht weiter. Halles Torwart Pierre Kleinheider spielt ab der 65. Minute auf Zeit. Trainer Sven Köhler dagegen versucht, künftige Konterchancen durch eine weitere Auswechslung zu verhindern. Für den flinken Tony Schmidt besetzt nun der zumindest von den 6900 Zuschauern im Erdgas-Sportpark längst abgeschriebene Pierre Merkel. Der als Stürmer so glücklose Ex-Braunschweiger soll auf rechts außen wirbeln - mit derselben Erfolgsaussicht könnte man das dem Ersatzbankhäuschen befehlen.
Merkel führt sich zünftig ein. Er verliert ein Kopfballduell und verpasst dann einen über acht Meter sanft auf seinen Fuß gespielten Pass so unglücklich, dass der Ball ins Aus rollt. Aus dem Einwurf der Kieler resultiert deren größte Torchance, aber wieder ist das Glück zur Stelle. Nach vorn geht nun gar nichts mehr, selbst Kruse verliert jetzt seine Kopfballduelle. Merkel geht vorsichtshalber nicht mal mehr in Richtung der Gegenden, in denen er Gegenspieler oder gar den Ball treffen könnte.
Sven Köhler spielt nun auch noch seine letzte Karte aus, indem er Björn Ziegenbein rausnimmt und den defensiven Niklas Brandt als dritten Sechser neben Kruse und Becken bringt. Aus der totalen Offensive ist jetzt eine hallesche Mauer mit nur noch zwei Offensivkräften geworden. Die Konsequenz lässt nur Sekunden auf sich warten, dann zappelt der Ball doch noch im Netz hinter Kleinheider. Aber, aber, nein, nicht heute. Der Linienrichter hat die Fahne oben, das Tor von Gebers zählt nicht, die Pfeife schrillt, es ist vorbei. Beim nächsten Mal geht das aber garantiert wieder schief.
Der HFC jetzt auch im ND
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