Sigmar Gabriel predigt die neue Innigkeit schon an, Peer Steinbrück hat bereits sein Testament gemacht. Keine Angriffe mehr auf die Teflonkanzlerin, sondern volle Breitseite gegen die FDP. Das Merkellager hält es ähnlich: Lass die Sozialdemokraten in Frieden. Schieß auf die Grünen!
Das Happyend ist absehbar. Steinbrücks "Stinkefinger" (dpa) passt haargenau in Merkels berühmte Handvulva. Und so wirds denn zum Schluss auch kommen: An den Verhandlungen mit der CDU über die Große Koalition wird der siegreiche Verlierer noch teilnehmen, dann aber wartet ein Ruhestand als Vortragsreisender, unterbrochen von gelegentlichen Polterauftritten.
Hinter dem Verlierer, der seine Partei an die Macht zurückgebracht hat, wächst zusammen, was zusammengehört. Die Große Rettungskoalition, die Europa seit Jahren vor dem Untergang bewahrt, tritt an, Deutschland zu neuen Ufern zu führen. Die Kanzlerin der Einheit muss alles um sich neu ordnen, Schicksalsfragen der Nation sind zu beantworten: Da die FDP fünf Minister stellte, die SPD aber rund zehn Prozent Stimmen mehr auf die Waage bringt, braucht sie nun wenigstens sieben Minister. Die kräftiger gewordene CSU gibt von ihren drei keinen ab, die CDU von ihren elf aber auch nicht.
Dennoch muss nicht nur für Manuela Schwesig ein Platz am Kabinettstisch gefunden werden, sondern auch für Gabriel, Frank Steinmeier, Angela Nahles und wenigstens weitere drei Sozialdemokraten aus dem Kompedanceteam. Die Koalition wird größer, spätestens zu Nikolaus wird nun auch die Regierung größer, dank Schwesig schöner und dank Gabriel gewichtiger. Neue Posten warten, Staatssekretärssaläre sind zu vergeben, eine Energiewende ruft nach Organisierung und vielleicht wird irgendwann auch wieder das Klima gerettet.
Europa wird es auf jeden Fall. Neue Vision schimmern auf, Visionen von Eurobonds und einer gemeinsamen Arbeitslosenversicherung, bei der drei Langzeitarbeitslose aus Langeneichstädt dem Saisonmaler aus Nizza über den Winter helfen. So wie die Wahl selbst sich an den großen Dingen entschied - Stinkefinger, Pädophilie in der grünen Steinzeit und zusammengesetzte Substantive mit "Mindest-" am Anfang -, wo früher noch Pillepallefragen wie Krieg, Frieden, Wachstum und Besteuerung eine Rolle spielten, so wird eine große Koalition sich auf die politischen Petitessen stürzen.
Zusammen sind beide Parteien stärker, das haben sie bei ihrem letzten Tête-à-tête gezeigt. Damals machte die SPD im Wahlkampf mit "Merkelsteuer"-Plakaten gegen die Union mobil, die angekündigt hatte, die Umsatzsteuer um zwei Prozent zu erhöhen. Die SPD war dagegen, weil eine solche Steuererhöhung die Ärmsten der Armen stets am heftigten trifft. Deshalb erhöhten beide Parteien zusammen die Umsatzsteuer dann um drei Prozent.
Das Happyend ist absehbar. Steinbrücks "Stinkefinger" (dpa) passt haargenau in Merkels berühmte Handvulva. Und so wirds denn zum Schluss auch kommen: An den Verhandlungen mit der CDU über die Große Koalition wird der siegreiche Verlierer noch teilnehmen, dann aber wartet ein Ruhestand als Vortragsreisender, unterbrochen von gelegentlichen Polterauftritten.
Hinter dem Verlierer, der seine Partei an die Macht zurückgebracht hat, wächst zusammen, was zusammengehört. Die Große Rettungskoalition, die Europa seit Jahren vor dem Untergang bewahrt, tritt an, Deutschland zu neuen Ufern zu führen. Die Kanzlerin der Einheit muss alles um sich neu ordnen, Schicksalsfragen der Nation sind zu beantworten: Da die FDP fünf Minister stellte, die SPD aber rund zehn Prozent Stimmen mehr auf die Waage bringt, braucht sie nun wenigstens sieben Minister. Die kräftiger gewordene CSU gibt von ihren drei keinen ab, die CDU von ihren elf aber auch nicht.
Dennoch muss nicht nur für Manuela Schwesig ein Platz am Kabinettstisch gefunden werden, sondern auch für Gabriel, Frank Steinmeier, Angela Nahles und wenigstens weitere drei Sozialdemokraten aus dem Kompedanceteam. Die Koalition wird größer, spätestens zu Nikolaus wird nun auch die Regierung größer, dank Schwesig schöner und dank Gabriel gewichtiger. Neue Posten warten, Staatssekretärssaläre sind zu vergeben, eine Energiewende ruft nach Organisierung und vielleicht wird irgendwann auch wieder das Klima gerettet.
Europa wird es auf jeden Fall. Neue Vision schimmern auf, Visionen von Eurobonds und einer gemeinsamen Arbeitslosenversicherung, bei der drei Langzeitarbeitslose aus Langeneichstädt dem Saisonmaler aus Nizza über den Winter helfen. So wie die Wahl selbst sich an den großen Dingen entschied - Stinkefinger, Pädophilie in der grünen Steinzeit und zusammengesetzte Substantive mit "Mindest-" am Anfang -, wo früher noch Pillepallefragen wie Krieg, Frieden, Wachstum und Besteuerung eine Rolle spielten, so wird eine große Koalition sich auf die politischen Petitessen stürzen.
Zusammen sind beide Parteien stärker, das haben sie bei ihrem letzten Tête-à-tête gezeigt. Damals machte die SPD im Wahlkampf mit "Merkelsteuer"-Plakaten gegen die Union mobil, die angekündigt hatte, die Umsatzsteuer um zwei Prozent zu erhöhen. Die SPD war dagegen, weil eine solche Steuererhöhung die Ärmsten der Armen stets am heftigten trifft. Deshalb erhöhten beide Parteien zusammen die Umsatzsteuer dann um drei Prozent.
8 Kommentare:
Es ist doch noch eine Weile bis zur Wahl. Müßt Ihr mir unbedingt heute schon den Tag versauen?
Die Umsatzsteuer wurde von 16% um 3 Prozentpunkte, also um 18.75% erhöht.
Danke für den Fingerzeig, aber von dem Vereinigungsparteitag habt ihr noch nichts gehört?
:O)
Das mit dem Vereinigungsparteitag wurde aber auch endlich mal Zeit. Wer braucht denn auch so viele sozialististische Parteien? Für den Wähler ist das total unübersichtlich.
die parteienreform wird kommen, wartet mal ab
Die Sozen sind zwar blöd, aber so blöd, dass sie die kommende Legislaturperiode eine große Koalition mit den Katholbolschewicken eingehen, sind sie dann doch nicht, denn sie wissen, dass sie das weitere 10% Stimmen kostet. Das wird dann eng mit der 5%-Grenze :-)
Genau aus diesem Dilemma weist die Fusion zur Volksfront ja den revolutionären Ausweg.
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