Nach 93. Minuten muss man Angst haben um Andy Gogia. Breit grienend geht der HFC-Mittelfeldspieler auf Schiedsrichter Benjamin Brand aus Gerolzhofen zu, die Hand zum Schütteln ausgestreckt. Der kleine Mann in Schwarz, der hier gerade dafür gesorgt hat, dass die Siegesserie der Heimmannschaft beendet wurde, schaut irritiert, ergreift aber dann doch Gogias Hand. Nun kann er nicht mehr weg, nun muss er sich anhören, was der Georgier, Anton Müller und Sören Bertram ihm zu sagen haben.
Viel Neues ist nicht dabei. Müller schimpft, Gogia beschwert sich, Bertram winkt ab. 0:1 ist das Spiel gegen Tabellenführer Heidenheim verlorengegangen, obwohl der Hallesche FC über 70 Minuten die bessere Mannschaft war und den drei Großchancen des Favoriten fünf der Gastgeber gegenüberstehen. Zweimal, reklamieren die Männer in Rot und Weiß, hätte es zudem Handelfmeter geben müssen.
Brand aber wehrt ab. Und bahnt sich inmitten eines Pfeifkonzertes von den Rängen den Weg in die Kabine. Zurück bleibt draußen im Erdgas-Sportpark einerseits die Gewissheit, dass seit Peter Gagelmann hier niemand mehr so unterirdisch gepfiffen hat. Andererseits aber auch das gute Gefühl, dass eine Elf, die einen Aufstiegskandidaten zeitweise so dominiert, keine Angst vor dem Rest der Saison haben muss.
So überzeugend hat die Mannschaft von Trainer Sven Köhler gegen den Aufstiegsaspiranten gespielt, dass nie der Eindruck aufkam, hier träfen zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Saisonzielen aufeinander. Wo Anfang der Saison noch blanke Angst vor dem Verlieren mit vier verlorenen Spielen hintereinander bestraft wurde, drückt der HFC mit den beiden neuen Stammaußen Schick und Schmidt und Timo Furuholm im Zentrum von Anfang an auf ein Tor. Nach zehn Minuten zieht Schick aus 30 Metern ab - mit letzter Not lenkt Heidenheim-Keeper Sabanov den Ball über die Latte.
Es ist die erste einer ganzen Reihe von Torchancen für die Rotweißen, während sich die ganz in Blau aufgelaufenen Gäste zurückhalten. Abgesehen von routiniert gespielten Flügelwechseln, die Halle so nicht zu bieten hat, kommt vom FCH so gut wie nichts. Breit ist das Spiel der Blauen, aber meist schon kurz hinter der Mittellinie beendet. Auf der anderen Seite hat Schiri Benjamin Brand seinen ersten großen Auftritt: Nach einem Schuss von Gogia klärt Reinhart unübersehbar mit dem Arm. Ein klarer Strafstoß, den der direkt neben Gogia stehende Brand verweigert.
Halle bleibt am Drücker, unterstützt von ersten wütenden Gesängen aus der Fankurve. Bis zur 17. Minute, als der für Baude spielende Florian Brügmann einen durchlaufenden Heidenheimer nur kreuzen kann. Der Blaue nimmt die Einladung an und lässt sich fallen. Schiedsrichter Brand gibt Freistoß, den Schnatterer in Höhe des Elfmeterpunktes schlägt. Hier steht Titsch-Rivero, der den Ball mit dem Hinterkopf ins kurze Eck verlängert, während die HFC-Abwehr staunend zuschaut. Auch HFC-Torwart Kleinheider streckt sich vergeblich und es steht wie eigentlich immer in Halle 0:1.
Für Heidenheim ist die Führung das Signal, es noch etwas ruhiger angehen zu lassen. Die Gastgeber aber legen angeführt von Tony Schmidt noch eine Schippe drauf. Immer wieder stört der aus Plauen gekommene Rechtsaußen schon in der gegnerischen Hälfte, zweimal holt er sich sogar den Ball. Erst vergibt Gogia eine gute Kopfballchance, dann folgt ein Versuch von Innenverteidiger Franke. Schließlich dribbelt sich Gogia auf Linksaußen durch. Seine Flanke erreicht Furuholm, der bis hierhin nur durch ständiges Gemecker über nicht ausreichend passgenaue Zuspiele aufgefallen ist. Und der Finne zielt aus zwei Metern mit der Hacke aufs Tor. Trifft aber nur den aufmerksamen Sabanov.
Zur Halbzeit ist noch alles drin, aus dem Abstiegskandidaten HFC, dessen Anhang Trainer Sven Köhler bereits in die Wüste hatte schicken wollen, scheint tatsächlich binnen drei Wochen eine Elf geworden zu sein, die den Besten in der Liga an guten Tagen auf Augenhöhe begegnen kann.
Spielbericht beim HFC
Viel Neues ist nicht dabei. Müller schimpft, Gogia beschwert sich, Bertram winkt ab. 0:1 ist das Spiel gegen Tabellenführer Heidenheim verlorengegangen, obwohl der Hallesche FC über 70 Minuten die bessere Mannschaft war und den drei Großchancen des Favoriten fünf der Gastgeber gegenüberstehen. Zweimal, reklamieren die Männer in Rot und Weiß, hätte es zudem Handelfmeter geben müssen.
Brand aber wehrt ab. Und bahnt sich inmitten eines Pfeifkonzertes von den Rängen den Weg in die Kabine. Zurück bleibt draußen im Erdgas-Sportpark einerseits die Gewissheit, dass seit Peter Gagelmann hier niemand mehr so unterirdisch gepfiffen hat. Andererseits aber auch das gute Gefühl, dass eine Elf, die einen Aufstiegskandidaten zeitweise so dominiert, keine Angst vor dem Rest der Saison haben muss.
So überzeugend hat die Mannschaft von Trainer Sven Köhler gegen den Aufstiegsaspiranten gespielt, dass nie der Eindruck aufkam, hier träfen zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Saisonzielen aufeinander. Wo Anfang der Saison noch blanke Angst vor dem Verlieren mit vier verlorenen Spielen hintereinander bestraft wurde, drückt der HFC mit den beiden neuen Stammaußen Schick und Schmidt und Timo Furuholm im Zentrum von Anfang an auf ein Tor. Nach zehn Minuten zieht Schick aus 30 Metern ab - mit letzter Not lenkt Heidenheim-Keeper Sabanov den Ball über die Latte.
Es ist die erste einer ganzen Reihe von Torchancen für die Rotweißen, während sich die ganz in Blau aufgelaufenen Gäste zurückhalten. Abgesehen von routiniert gespielten Flügelwechseln, die Halle so nicht zu bieten hat, kommt vom FCH so gut wie nichts. Breit ist das Spiel der Blauen, aber meist schon kurz hinter der Mittellinie beendet. Auf der anderen Seite hat Schiri Benjamin Brand seinen ersten großen Auftritt: Nach einem Schuss von Gogia klärt Reinhart unübersehbar mit dem Arm. Ein klarer Strafstoß, den der direkt neben Gogia stehende Brand verweigert.
Halle bleibt am Drücker, unterstützt von ersten wütenden Gesängen aus der Fankurve. Bis zur 17. Minute, als der für Baude spielende Florian Brügmann einen durchlaufenden Heidenheimer nur kreuzen kann. Der Blaue nimmt die Einladung an und lässt sich fallen. Schiedsrichter Brand gibt Freistoß, den Schnatterer in Höhe des Elfmeterpunktes schlägt. Hier steht Titsch-Rivero, der den Ball mit dem Hinterkopf ins kurze Eck verlängert, während die HFC-Abwehr staunend zuschaut. Auch HFC-Torwart Kleinheider streckt sich vergeblich und es steht wie eigentlich immer in Halle 0:1.
Für Heidenheim ist die Führung das Signal, es noch etwas ruhiger angehen zu lassen. Die Gastgeber aber legen angeführt von Tony Schmidt noch eine Schippe drauf. Immer wieder stört der aus Plauen gekommene Rechtsaußen schon in der gegnerischen Hälfte, zweimal holt er sich sogar den Ball. Erst vergibt Gogia eine gute Kopfballchance, dann folgt ein Versuch von Innenverteidiger Franke. Schließlich dribbelt sich Gogia auf Linksaußen durch. Seine Flanke erreicht Furuholm, der bis hierhin nur durch ständiges Gemecker über nicht ausreichend passgenaue Zuspiele aufgefallen ist. Und der Finne zielt aus zwei Metern mit der Hacke aufs Tor. Trifft aber nur den aufmerksamen Sabanov.
Zur Halbzeit ist noch alles drin, aus dem Abstiegskandidaten HFC, dessen Anhang Trainer Sven Köhler bereits in die Wüste hatte schicken wollen, scheint tatsächlich binnen drei Wochen eine Elf geworden zu sein, die den Besten in der Liga an guten Tagen auf Augenhöhe begegnen kann.
Allerdings übernimmt Heidenheim nun die Regie. Halle versucht es jetzt mit der FCH-Strategie: Es wird nicht von hinten herausgespielt, so lange nicht wenigstens vier Heidenheimer zur Forechecking angetreten sind und ausgespielt wurden. Das sieht aus hallescher Sicht optisch nicht mehr so gut aus und führt zwei Minuten nach Wiederanpfiff auch zu einer Großchance für Heidenheims Göhlert, der nach einem erneuten Freistoß aus dem Halbfeld am höchsten steigt, aber vorbeiköpft.
Doch fast im Gegenzug taucht Daniel Ziebig zentral vor dem Heidenheimer Tor auf. Nimmt mit der Brust an. Und schießt freistehend vorbei.
Spitze auf Knopf steht es hier, das spürt auch Sven Köhler auf der Bank, der jetzt Sören Bertram für Robert Schick bringt. Noch mehr Druck nach vorn soll das bringen, aber Heidenheim steht weiter sicher. Köhler, oft gescholten für seine defensive Taktik, erhöht das Risiko und wechselt mit Pierre Merkel für den defensiv überzeugenden Philipp Zeiger den zweiten Stürmer ein, nach dem Timo Furuholm schon geraume Zeit mit großen Gesten verlangt hat.
Während Bertram aber zeigt, dass er eine Verstärkung sein kann und auch Toni Lindenhahn, der wenig später für den ausgepumpten Tony Schmidt kommt, seine Ansprüche auf eine Rückkehr in die Stammelf mit mehreren schönen Flügelläufen unterstreicht, bleibt der "Kanzler" einmal mehr blass. Merkel verliert acht von zehn Kopfballduellen, die zu führen versucht, er spielt mehrere Fehlpässe, steht Furuholm einmal im Fünfmeterraum im Wege und auf seiner Habenseite steht neben einer herausgeholten Ecke, die nichts einbringt, nur ein Fernschuss von der Mittellinie, den Sabanov mit der Mütze einsammelt. Neben dem anderen Fast-Namensvetter eines Ex-Regierenden ist der frühere Braunschweiger einmal mehr der schwächste auf dem Platz - und mit zehn Mann ist auch gegen schwächelnde Heidenheimer nichts auszurichten.
Die anderen Hallenser rackern dennoch und sie sind dem Erfolg mehrfach nahe. Am nächsten, als Toni Lindenhahn rechts zur Grundlinie durchläuft und nach innen auf den wartenden Furuholm passt. Der steht einen Meter vor der Torlinie und muss dem Ball nur noch einen Stups geben. Er macht es zu zärtlich, denn Göhlert läuft auf der Linie in das Schüsschen und rettet den Vorsprung. Schiedsrichter Brand, der nach Franke inzwischen auch Kojola, Ziebig, Furuholm und Brügmann Gelb gezeigt hat, hilft auch nicht. Als Lindenhahn die ausgestreckte Hand von Philipp Heise an der Strafraumlinie anschiesst, winkt er ab. Empörung, Beschwerden, Gelb nun auch noch für Bertram. Dann ist es vorbei. Von den Rängen schallt es "Schiri, Du Arschloch".
Doch fast im Gegenzug taucht Daniel Ziebig zentral vor dem Heidenheimer Tor auf. Nimmt mit der Brust an. Und schießt freistehend vorbei.
Spitze auf Knopf steht es hier, das spürt auch Sven Köhler auf der Bank, der jetzt Sören Bertram für Robert Schick bringt. Noch mehr Druck nach vorn soll das bringen, aber Heidenheim steht weiter sicher. Köhler, oft gescholten für seine defensive Taktik, erhöht das Risiko und wechselt mit Pierre Merkel für den defensiv überzeugenden Philipp Zeiger den zweiten Stürmer ein, nach dem Timo Furuholm schon geraume Zeit mit großen Gesten verlangt hat.
Während Bertram aber zeigt, dass er eine Verstärkung sein kann und auch Toni Lindenhahn, der wenig später für den ausgepumpten Tony Schmidt kommt, seine Ansprüche auf eine Rückkehr in die Stammelf mit mehreren schönen Flügelläufen unterstreicht, bleibt der "Kanzler" einmal mehr blass. Merkel verliert acht von zehn Kopfballduellen, die zu führen versucht, er spielt mehrere Fehlpässe, steht Furuholm einmal im Fünfmeterraum im Wege und auf seiner Habenseite steht neben einer herausgeholten Ecke, die nichts einbringt, nur ein Fernschuss von der Mittellinie, den Sabanov mit der Mütze einsammelt. Neben dem anderen Fast-Namensvetter eines Ex-Regierenden ist der frühere Braunschweiger einmal mehr der schwächste auf dem Platz - und mit zehn Mann ist auch gegen schwächelnde Heidenheimer nichts auszurichten.
Die anderen Hallenser rackern dennoch und sie sind dem Erfolg mehrfach nahe. Am nächsten, als Toni Lindenhahn rechts zur Grundlinie durchläuft und nach innen auf den wartenden Furuholm passt. Der steht einen Meter vor der Torlinie und muss dem Ball nur noch einen Stups geben. Er macht es zu zärtlich, denn Göhlert läuft auf der Linie in das Schüsschen und rettet den Vorsprung. Schiedsrichter Brand, der nach Franke inzwischen auch Kojola, Ziebig, Furuholm und Brügmann Gelb gezeigt hat, hilft auch nicht. Als Lindenhahn die ausgestreckte Hand von Philipp Heise an der Strafraumlinie anschiesst, winkt er ab. Empörung, Beschwerden, Gelb nun auch noch für Bertram. Dann ist es vorbei. Von den Rängen schallt es "Schiri, Du Arschloch".
Spielbericht beim HFC
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