Einst erfand er eigenhändig einen "leitenden Beamtes des Bundeskriminalamtes", der ihm erzählte, wie der Terrorist Wolfgang Grams im Gleisbett von Bad Kleinen durch entmenschte Terrorfahnder hingerichtet wurde. Jetzt hat Hans Leyendecker wieder Pressegeschichte geschrieben: Weil eine Enthüllungsgeschichte seiner "Süddeutschen Zeitung" bei der Verleihung des Henri-Nannen-Preise gemeinsam mit einer Enthüllungsgeschichte der „Bild“-Zeitung ausgezeichnet werden sollte, verzichtete Leyendecker darauf, die Auszeichnung anzunehmen.
Schlagzeilen kann er also nach wie vor, der moribunde Meinungsführer, der als Experte für alles jeweils schon jahrelang an einem Thema recherchiert hat, wenn alle anderen noch staunen: Ohh, die Untaten, das war also die NSU? Ob Schlecker oder Atomausstieg, Flick-Affäre der CDU-Spenden-Skandal, Rechtsterror oder RAF, Leyendecker ist der Igel unter den Berichterstattern - stets startet er spät, ist aber als erster im Rateteam bei Kerner, Jauch und Illner. Der Mann, der die Fahne des wahren, des aufrechten Journalismus hochhält, will durch die Ablehnung einer gemeinsamen Ehrung mit den Schmierfinken von "Bild", die für ihren Beitrag „Wirbel um Privatkredit - Hat Wulff das Parlament getäuscht?“ mit einer Bronzebüste des Kriegsberichtserstatter aus der SS-Standarte Kurt Eggers ausgezeichnet wurden, natürlich nicht "die Kollegen beleidigen". Er hätte sie nur gern allein gehabt, für seine Aufdeckung der „Formel-1-Affäre“ bei der BayernLB.
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2 Kommentare:
Einer der wenigen mit Charakter!
Da hat Dieckmann noch mal Glück gehabt.
Mit einer Knallcharge wie Leyendecker auf eine Stufe gestellt zu werden (und sei es in Form einer Auszeichnung) ist so ziemlich die übelste Beleidigung die einem widerfahren kann.
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