Höchste Zeit wurde es. Eine Woche nach den von PPQ erstmals öffentlich gemachten empörenden und schockierenden Untersuchungsergebnissen über die in Deutschland offenbar zusehends grassierende Buchsucht zieht ein erste großer Literatur-Dealer harte Konsequenzen aus den Ergebnissen einer neuen Studie, nach der ein Prozent der Bundesbürger zwischen 14 und 64 täglich für mindestens vier Stunden zwanghaft Bücher liest. Der Sortimentsbuchhändler Thalia hat angekündigt, in seinen Buchläden die Verkaufsfläche für Bücher reduzieren. Von derzeit 80 Prozent soll der Anteil der Ladenfläche für Bücher auf bis zu 60 Prozent sinken, um die Gefahren vor allem für ältere Mitbürger zu minimieren, die nach der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Studie "Prävalenz der Buchsucht" besondere Mühe haben, ihre Buch-Konsum zu kontrollieren.
"Wir glauben, dass die Zeit der großen Buchhandlungen vorbei ist", sagte Thalia-Geschäftsführer Michael Busch der "Financial Times" anlässlich des alljährlichen großen Lesedrogen-Dealertreffens in Frankfurt. Man plane die Einführung ein neues Sortiments, bei dem etwa vermehrt Spielwaren und Papeterie in den Thalia-Filialen angeboten werden. Im Gegensatz zum Buchverkauf, der Menschen in die bedrohliche Lage bringt, dass sie über die Literatur ihr Sozialleben und ihre Pflichten vernachlässigen, seien solche Folgewirkungen von Bastelmaterial und Plastikmodellen noch nicht bekannt. Um das als buchsüchtig geltende eine Prozent der Bevölkerung aber aus aus der selbstgewählten Nische zu holen, müsse das neue Angebot "sich homogen an das Buch angliedern und die Preislage muss stimmen", so Busch. Bastelnachmittage und Spielabende hätten sich als gute Medizin gegen die Buchsucht, vor allem aber gegen die leichtere Form der Literatur-Abhängigkeit erwiesen, an der als zwei Millionen Menschen leiden.
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