Wenn Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjan wettet, dann nennt er das "zukunftssicher und risikooptimiert investieren" und zwar im Rahmen eines "Gesamtkonzeptes für eine zukunftssichere Anlage von Landesvermögen". Danach fließen Gelder des öffentlichen Pensionsfonds, des Altlastensanierungsfonds und der übrigen Vermögen des Landes nicht mehr nur in Anleihen, sondern auch in Aktien und Wandelanleihen.
Rund eine Milliarde Euro will das mit mehr als 20 Milliarden Euro verschuldete Sachsen-Anhalt auf diese Art "risikooptimiert" (Bullerjahn) anlegen, durchweg natürlich nur in "bekannte und bewährte Anlagen", die "langfristig in ihrer Gesamtheit einen Kapitalerhalt und eine angemessene Rendite versprechen". Man wolle "gute Erträge erwirtschaften, ohne die Risiken aus den Augen zu verlieren", sagt Bullerjahn selbst. Mit Spekulieren hat das nichts zu tun, denn spekulieren, das tun immer nur die anderen. Zum Beispiel bei schwedischen Wettanbieter Expekt, der sich neuerdings erdreistet, Wetten darauf anzubieten, welches Land die Eurozone als erstes verlassen wird. Griechenland liegt naturgemäß weit vorn - seit die Rendite für griechische Anleihen auf mehr als 100 Prozent im Jahr gestiegen ist, kann sich das Mutterland der europäischen Demokratie ja auch rein rechnerisch nicht mehr genug Geld leihen, um wenigstens die anfallenden Zinsen zu bezahlen.
Entsprechend mies sind die Quoten für den griechischen Euro-Austritt: Für einen Euro Einsatz gibt es nur 1,65 Euro Auszahlung, wenndie Währungsgemeinschaft in den kommenden zwei Wochen die Notbremse zieht. Lukrativer wäre das schon ein freiwilliger Austritt Deutschlands, wie ihn PPQ hiermit dringend anraten möchte: Der Rettungsplan sieht dabei vor, dass Jens Bullerjahn Sachsen-Anhalts gesamtes Sparguthaben nach einer rsisikooptimierenden Rücksprache mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auf einen Euro-Austritt Deutschlands setzt. Aus dem erwarteten Gewinn von 16 Milliarden Euro fließen dann Ende des Monats, direkt nach dem erfolgten deutschen Austritt aus der Eurozone, zehn Milliarden in eine Halbierung des Schuldenstandes von Sachsen-Anhalt. Und mit sechs Milliarden darf Schäuble das griechische Koma verlängern, bis Expekt eine neue Wettserie zum Thema aufgelegt hat.
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