Mittwoch, 16. Dezember 2009

Deutsche Einheit auch ungültig

Als der wackere Ex-Banker Horst Köhler sich weigerte, die EU-Knebelverträge zu unterschreiben, sperrten ihn die herrschenden Kreise um die frühere FDJ-Wandzeitungsredakteurin und heutige Klimakanzlerin Angela Merkel in seinem Bellevue-Palast ein und fuhren selbst nach Brüssel, um die als Verfassung gescheiterte Materialsammlung per Unterschrift in Kraft zu setzen.

Doch dieser beispiellose Vorgang ist so einzigartig nicht in der jüngeren deutschen Geschichte. Schaut man genauer hin, ist ganz Deutschland auf Sand gebaut: Schon der "Vertrag über die Schaffung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik" ist in Wirklichkeit niemals wirksam geworden, weil er nicht von einem unterschriftsberechtigten Minister, sondern von einem eilig herbeigeschafften Ersatzmann abgezeichnet wurde, wie das Bulletin der Bundesregierung Nr. 63 vom 18. Mai 1990 auf Seite 525 beweist.

Neben der Unterschrift von Theo Waigel, als Finanzminister der zuständige
Vertreter der Regierung Kohl, steht dort der Name eines "Walter Rombach", seinerzeit angeblich Finanzminister der DDR-SPD.

Als solcher amtierte in der Regierung de Maiziere jedoch nachweisbar ein Walter RomBERG. Der aber, aus Schwerin stammend, von Beruf Mathematiker und im privaten Umgang eine eher ehrliche Haut, hatte sich Gerüchten zufolge geweigert, das entmündigende Papier zu unterzeichnen. Rombach, hauptberuflich Anwalt in Sindelfingen, wurde daraufhin wegen der unübersehbaren Namensähnlichkeit als Ersatzmann herbeigeschafft. Zufällig hatte er gerade im Nachbarhaus zu tun gehabt und gegen ein Stundenhonorar von 450 D-Mark war er gern bereit, sein Signum "Für die Deutsche Demokratische Republik" unter das historische Einigungspapier zu setzen.

Das wurde dann genauso vom Presse- und Informationsdienst der Bundesregierung veröffentlicht, allerdings von niemandem gelesen, so dass die ungültige Unterschrift nicht auffiel. DDR-Finanzminister Walter Romberg galt vom 18. Mai 1990 an trotzdem als unsicherer Kantonist, wegen vorgeblicher „fachlicher Inkompetenz“ wurde der widerständische Schweriner noch im Sommer 1990 aus dem Amt gejagt, später stellte man ihn mit einem Job im Europaparlament ruhig, ehe er nach Kasachstan geschickt wurde, um ihn am Reden zu hindern. Sein Vertreter Walter Rombach bekam einen schönen Posten als Fraktionsvorsitzender der CDU in einem kleinen Ort in Süddeutschland, wo der Retter der deutschen Einheit bis heute unentdeckt einen Hotel-Gasthof betreibt.

Das Bulletin Nr. 63 gilt seitdem als Geheime Verschlusssache: Im Schulunterricht wird das Dokument des Scheiterns der deutschen Einheit zwar bis heute verwendet - allerdings werden stets nur die ersten Seiten gezeigt, die Unterschriften auf Seite 525 (Ausriss oben) bleiben sorgfältig verdeckt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

also das wäre ja nun mal der Hammer.

Habe gerade vegeblich recherchiert und gegoogelt aber finde leider das Originalldokument nicht.

Google Book Search findet das
http://books.google.de/books?id=cHiG3iwpUV8C&pg=PA46&lpg=PA46&dq=Bulletin+Nr.+63+1990&source=bl&ots=JkUIWcsJI6&sig=sbWqq30bCfaLXxbvQh1VCa0XgD8&hl=de&ei=a3UvS5OyLY2MsAax_7S9Bw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CA0Q6AEwAg#v=onepage&q=Bulletin%20Nr.%2063%201990&f=false

aber dort gibt es keine Seite 525

Deshalb erstmal unglaublich ..