Die Welt wird vielleicht nicht gerade gerettet, im eiskalten Kopenhagen. Aber schön Essen sind wir doch mal gewesen, wird Deutschlands Klimakanzlerin Angela Merkel ihrem US-Kollegen Barack Obama freundschaftlich zuraunen können, der zu spät kam und deshalb vom Leben bestraft wurde: Es schneite draußen und drinnen war schon abgedeckt.
Nein, sie predigen nicht Wasser und saufen Wein. Sie retten das Klima und machen es dabei kaputt. Da gab es beispielsweise in einer großen Pause zwischen zwei überlebenswichtigen Verhandlungsrunden über die Zukunft der Welt, den CO2-Ausstoß und die Zweigradgrenze Dattelkuchen zu schnackeln. Die Dattel ist Frucht eines Baumes, der von den atlantischen Inseln vor Afrika über ganz Afrika einschließlich Madagaskar, im Norden Kreta, Süd-Türkei über den Nahen und Mittleren Osten, Indien bis nach Hongkong, Taiwan, die nördlichen Philippinen, im Südosten bis zur Malaiischen Halbinsel und Nord-Sumatra wächst.
Jedenfalls nicht in der Nähe von Skandinavien. Munden ließen sich die Führer der Welt die Früchte der Echten Dattelpalme, in der Sprache der alten Lateiner Phoenix dactylifera dennoch, die seit Jahrhunderten in getrockneter Form alle Welt exportiert werden. Doch Gewohnheitsrecht gilt nicht, wo es um die eine einzige Welt geht, die wir nur haben und zwar von unseren Enkeln geborgt. Da steht die Frage knallhart: Muss das sein? Müssen zur Beköstigung der Mächtigen wirklich Datteln über zehntausende Kilometer herbeigeflogen werden - egal, ob nun aus den Anbaugebieten in Afrika, Indien, Kalifornien, Mexiko, Australien oder Israel? Hätte es nicht auch Apfelkuchen getan, wie ihn der Durchschnittsdäne zweimal den Monat bei seinem Bäcker kauft?
Ökonews aus Österreich hatte schon vor längerer Zeit angeprangert, wie verbrecherisch die Verschleppung von Südfrüchten per Schiff oder Flugzeug in den Norden überhaupt und immer ist. Nicht nur entstehe dabei das jüngst erst von einer US-Behörde für schädlich erklärte, hierzulande aber bislang nicht verbotene Gas CO2. Nein, bei der konventionellen Herstellung würden die Trockenfrüchte auch noch mit Methylbromid begast, um eventuell vorhandene Schädlinge abzutöten. Diese bei direktem Kontakt schwer gesundheitsschädigende Gas stehe unter dem Verdacht, Krebs auslösend zu sein, außerdem schädige es natürlich die Ozonschicht.
Krebs? Ozon? Nun, sicher werden die Klimaretter auf Datteln aus Ökoanbau bestanden haben. Nur ändert das nicht viel. Öko-Datteln werden im Zuge der Verarbeitung zwar weder begast noch geschwefelt, doch zur Bekämpfung von Schädlingen müssen die Früchte vor dem Export bei etwa minus 34 °C drei bis vier Tage schockgefroren oder gar in speziellen Druckkammern mit dem tödlichen "Klimagas" (Bild) CO2 behandelt werden. Das kostet Energie, das kostet Klima, das schiebt die Erde immer näher an den Abgrund. Aber Hauptsache, es hat geschmeckt.
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