Drei Prozent runter oder fünf, fünfeinhalb oder sechs, vielleicht auch acht oder alles. Je länger die bisher nur im Fernsehen stattfindende "Wirtschaftskrise" (Steinbrück) dauert, desto näher rücken die Nachrichten dem wirklichen Leben. Frau Schwan schwant, dass die zyklische Überproduktionskrise des Kapitalismus auch diesmal wieder nur durch bürgerkriegsähnliche Unruhen geheilt werden kann, Herr Sommer vom DGB sieht Hungerauftsände der zuletzt erneut nach seinem Vorbild kräftig in die Breite gewachsenen Bevölkerung kommen und hört sich an, als freue er sich schon darauf.
Den Keramikator, der Halle seit Jahr und Tag zuverlässig mit immer neuen, buntbemalten Fliesen auskleidet, ficht das alles nicht an. Noch hat der Baumarkt Fliesenkleber, noch ist Farbe da und Fliesen sind es auch. Als kleine Verneigung vor der großen Krise pflegt der anonyme Meister derzeit allerdings apokryphe Motive in sattem, traurigem Blauschwarz zu kleben. Er selbst kennt keine Krise. Doch er ist bei denen, die sie fürchten.
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