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Während die deutschen Behörden gerade erst wieder einen vernichtenden Schlag gegen die "Rechtsrock-Szene" (dpa) mit ihren Grunzgitarren und kaum verständlichen Texten landen konnte und damit ein gutes Stück vorankamen im "Kampf gegen rechts" (Angela Merkel), arbeitet ein über ganz Polen verteiltes Netzwerk von Militaria- und Nazi-Devotionalienhändlern bislang völlig unbehindert weiter. "Auf Flohmärkten", so heißt es in einem dem Zuschauen-statt-Weggucken-Board PPQ vorliegenden internen Bericht aus der deutschen Botschaft in Polen, "findet sich derzeit vom SS-Koppelschloß über den HJ-Dolch, von mit Hass-Märschen besungenen CDs bis zu SS-Uniformteilen alles, was das Herz des Neonazis begehrt." Es sei den polnischen Behörden bislang nicht gelungen, den Handel, der nach deutschen Gesetzen streng verboten ist, zu unterbinden. Die "polnische Seite", vermerkt das Papier, nehme damit wohl Rücksicht auf eine wachsende Kleinindustrie, die den "Mangel an originalen Militaria aus dem Dritten Reich" inzwischen "fleißig, einfallsreich und detailverliebt" mit "handwerklich oft gut gemachten Nachbauten" ausgleiche. Die polnische Regierung habe Angst, dass ein hartes Vorgehen gegen die SS- und Wehrmachts-Ausrüstungswerkstätten zu Protesten in der Bevölkerung führe, die Arbeitslosigkeit fürchte, wenn der Produktionsausstoß von SS-Kragenspiegeln, Eisernen Kreuzen, Wehrmachtsstiefeln und künstlich nachgerosteten Bajonetten eingestellt werden müsse.
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1 Kommentar:
Da hilft wohl nur noch ein inszenierter Überfall auf den Sender Görlitz in Wehrmachtsmänteln aus China mit nachgerosteten Bajonetten und den daraus folgenden Konsequenzen am Folgetag um 5.45 Uhr.
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