Da wird doch wieder ein Preis für Zivilcourage fällig. Nach dem Vorbild der tapferen Rebecca K. aus Mittweida, der vor anderthalb Jahren von fünf selbstausgedachten Nazis in NSdAP-Jacken und mit "HASS"-Tätowierungen auf den Fingern ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt worden war, ist jetzt eine 26-jährige brasilianische Anwältin auf dem Bahnhof eines Dorfes in der Nähe von Zürich malträtiert worden.
Drei Neonazis verschleppten die im dritten Monat schwangere Frau
"an einen entlegenen Ort" (Basel Online) und ritzt ihr dort dann mit einem Teppichmesser, wie es die Terroristen vom 11. September benutzten, auf Oberschenkel und Bauch die Buchstaben "SVP", Kürzel einer rechtskonservativen Schweizer Partei. Einer der natürlich glatzköpfigen Täter habe nach Aussage des Opfers ein Hakenkreuz am Hinterkopf tätowiert gehabt, um besser als Nazi zu erkennen zu sein.
Der Vater des Opfers, wie seine Tochter Anwalt, beschrieb das Martyrium der Tochter: “Sie hat einen völlig zerschnittenen Körper: Gesicht, Hals, Arme, Brustkorb, Beine - vielleicht an die hundert Verletzungen.” Durch Schläge und Tritte der Täter erlitt das Opfer eine Fehlgeburt in der Bahnhofstoilette. Wenigstens, so die Polizei, seien die Verletzungen nur sehr oberflächlich und von den Tätern sehr sauber ausgeführt. Das überrasche, weil man davon ausgehe, dass ein Opfer in einer solchen Situation ja nicht still liege.
Wie unglaublich blöd auch Schweizer Nazis sind, zeigt sich allerdings daran, dass ein "S" auf dem Bauch des Opfers spiegelverkehrt in die Haut gekratzt wurde. Brasilien hat die Schweiz formell um eine «vollständige und transparente» Untersuchung gebeten. Der Geschäftsträger der Schweizer Botschaft ist ins Außenministerium gerufen worden. Die Familie des Opfers hat derweil dokumentierende Bilder der Tat ins Internet gestellt.
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